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      April 2020 / Schaʿbān 1441

      Yusuf Kuhn

      1 https://alastu.net/ueber

      2 https://alastu.net/node/29

      3 https://alastu.net

      4 Yusuf Kuhn, Über Vernunft und Offenbarung in al-Ghazālīs Denken. Studien zur Kritik der Philosophie im islamischen Denken – Band 1, Hamburg, 2018; https://alastu.net/node/109.

      5 Yusuf Kuhn, Über Moral, Macht und Islam im unmöglichen Staat. Studien zur Kritik der Philosophie im islamischen Denken – Band 2, Hamburg 2019; https://alastu.net/node/113.

      6 Ibn Taymiyya, Islam – Weg der Mitte. Texte von Ibn Taymiyya, Aus dem Arabischen übertragen, eingeführt und kommentiert von Yahya Michot. Aus dem Französischen und Englischen übertragen von Yusuf Kuhn, Zweite Auflage, Hamburg, 2019, S. 15-16.

      7 Siehe Farid Suleiman, Ibn Taymiyya und die Attribute Gottes, Berlin/Boston: De Gruyter, 2019, Kap. 2, Ibn Taymiyyas Leben, S. 24-39.

      8 Ibn Taymiyya, Islam – Weg der Mitte. Texte von Ibn Taymiyya, Aus dem Arabischen übertragen, eingeführt und kommentiert von Yahya Michot. Aus dem Französischen und Englischen übertragen von Yusuf Kuhn, Zweite Auflage, Hamburg, 2019, S. 18-20.

      9 Lutz Berger, Islamische Theologie, Wien: facultas.wuv [= UTB 3303], 2010, 107.

      10 Birgit Krawietz, Ibn Taymiyya - Vater des islamischen Fundamentalismus? Zur westlichen Rezeption eines mittelalterlichen Schariatsgelehrten, in: Manuel Atienza u. a. (Hrsg.), Theorie des Rechts in der Gesellschaft, Berlin: Duncker & Humblot, 2003, 39–62, hier 52f.

      11 Siehe Yahya Michot, Muslims Under Non-Muslim Rule. Ibn Taymiyya, Oxford und London: Interface Publications, 2006; Jon Hoover, Ibn Taymiyya’s Theodicy of Perpetual Optimism, Leiden: Brill, 2007; sowie Ovamir Anjum, Politics, Law, and Community in Islamic Thought. The Taymiyyan Moment, New York: Cambridge University Press, 2012.

      12 Farid Suleiman, Ibn Taymiyya und die Attribute Gottes, Berlin/Boston: De Gruyter, 2019, S. 1-2.

      13 Siehe Farid Suleiman, Ibn Taymiyya und die Attribute Gottes, Berlin/Boston: De Gruyter, 2019, S. 4, Anm. 17.

      14 Die wichtigste Sekundärliteratur bis 2011 verzeichnet und annotiert Jon Hoover, siehe Jon Hoover, Ibn Taymiyya, Oxford Bibliographies in Islamic Studies, 2012, url: http://www.oxfordbibliographies.com/view/document/obo-9780195390155/obo-9780195390155-0150.xml. Folgend eine Auswahl an Beiträgen, die nach 2011 veröffentlicht wurden: Anjum, Politics, Law, and Community; Yahya Michot, Ibn Taymiyya. Against Extremism, Paris: Albouraq, 2012; Birgit Krawietz/George Tamer (Hrsg.), Islamic Theology, Philosophy and Law. Debating Ibn Taymiyya and Ibn Qayyim al-Jawziyya, Berlin und Boston: De Gruyter, 2013; Yasir Qadhi, Reconciling Reason and Revelation in the Writings of Ibn Taymiyya (d. 728/1328). An Analytical Study of Ibn Taymiyya’s Darʾ al-taʿāruḍ, Yale University: unveröffentl. Dissertation, 2013, (unter dem Namen Kazi eingereicht). Carl El-Tobgui, Reason, Revelation, and the Reconstitution of Rationality. Taqī al-Dīn Ibn Taymiyya’s (d. 728/1328) Darʾ Taʿāruḍ al-ʿAql wa-l-Naql or ‘The Refutation of the Contradiction of Reason and Revelation’, McGill Universität: unveröffentl. Dissertation, 2013; Jörn Thielmann, Ibn Taimiyya. A Social Market Economist avant la lettre?, hrsg. von Stephan Conermann, Berlin: EB-Verlag, 2014; Jon Hoover, Ibn Taymiyya between Moderation and Radicalism, in: Reclaiming Islamic Tradition. Modern Interpretations of the Classical Heritage, Edinburgh: Edinburgh University Press, 2016, 177–203; Sophia Vasalou, Ibn Taymiyya’s Theological Ethics, New York: Oxford University Press, 2016; Mohamed Moustafa, Upholding God’s Essence. Ibn Taymiyya on the Createdness of the Spirit, in: Nazariyat 3.2 (2017), 1–43; sowie Farid Suleiman, Ibn Taymīyas Theorie der Koranexegese, in: Abbas Poya (Hrsg.), Koranexegese als »Mix and Match«. Zur Diversität aktueller Diskurse in der tafsīr-Wissenschaft, Bielefeld: transcript, 2017, 15–43. […]

      15 Farid Suleiman, Ibn Taymiyya und die Attribute Gottes, Berlin/Boston: De Gruyter, 2019, S. 3-4, insbesondere Anm. 16.

      16 Jon Hoover, Ibn Taymiyya - Makers of the Muslim World, London: One-world Academic, 2019.

      17 Verein für denkende Menschen e.V., Website: vdmev.de

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       Versöhnung von Vernunft und Offenbarung in den Schriften von Ibn Taymiyya

       1.1 Vorbemerkung

      Der folgende Text behandelt die Frage des Verhältnisses von Vernunft und Offenbarung anhand eines Werkes von Ibn Taymiyya, nämlich des Darʾ taʿārudh al-aql wa an-naql (Vermeidung des Konflikts von Vernunft und Offenbarung). Er basiert auf einem Vortrag von Yasir Qadhi, der ziemlich nahe am Original wiedergegeben wird. Darin wird nicht nur ein Einblick in eines der größten und bedeutendsten Werke von Ibn Taymiyya geboten, sondern zugleich eine Einführung in einige grundlegende Fragen des islamischen Denkens. Nicht zuletzt wird es dabei auch immer wieder um Ibn Taymiyyas Kritik der Philosophie gehen.

      Der Vortrag von Yasir Qadhi kann als Einstieg in diese Thematik gute Dienste leisten, da er wichtiges Hintergrundwissen bereitstellt, einige Positionen von muslimischen Denkern darlegt und philosophische Themen von größter Bedeutung anspricht. Dabei sollte von diesem kleinen Text nicht zu viel erwartet werden. Er bietet nicht so sehr Antworten, sondern wirft vielmehr Fragen auf, die von so grundlegender Bedeutung sind, dass sie eine stete und unerlässliche Befassung mit ihnen erfordern werden. Als Beispiel mag etwa dienen die Frage nach dem Begriff der Vernunft, die Ibn Taymiyya durch seine radikale Infragestellung des Vernunftbegriffs der philosophischen Tradition in großer Schärfe aufwirft. Oder auch die Frage nach dem Verhältnis von Vernunft und Offenbarung, die durch das Einreißen von deren dichotomischer Abgrenzung in neuem Licht erscheint. Dazu gehört auch die Frage nach dem Verhältnis von Koran und Wissenschaft, zu der durchaus problematische Positionen vertreten werden, die nichtsdestotrotz - oder gerade deswegen - Anlass zu vertiefenden Nachfragen bieten.

      Dieser Text verspricht also in erster Linie eine Einführung in den Themenkomplex des Verhältnisses von Vernunft und Offenbarung und das Aufwerfen von Fragen, denen es in der Folge im Rahmen einer näheren Untersuchung nachzugehen gilt. Er hat dabei den Vorzug, uns mitten in die Problematik zu versetzen und doch zugleich in gewissem Sinne übersichtlich zu bleiben.

      Yasir Qadhi wurde vom International Institute of Islamic Thought (IIIT)18 zu einem Vortrag eingeladen, um seine Dissertation, die er soeben abgeschlossen hatte, vorzustellen. Das Thema der Dissertation ist das 11-bändige Werk von Ibn Taymiyya Darʾ taʿārudh al-ʿaql wa an-naql (Vermeidung des Konflikts von Vernunft und Offenbarung).19

      Der folgende Text ist eine Übersetzung und zusammenfassende Paraphrase mit unwesentlichen Kürzungen des Vortrags von Yasir Qadhi, wobei die Nähe zum gesprochenen Wort durchaus gewahrt bleibt.

      Die Aufnahme des Vortrags wurde als Video unter folgendem Titel veröffentlicht:

      Yasir Qadhi - Reconciling Reason and Revelation in the Writings of Ibn Taymiyya (Versöhnung von Vernunft und Offenbarung in den Schriften von Ibn Taymiyya).20

       1.2 Einführung

       1.2.1 Ibn Taymiyyas Darʾ taʿārudh als Antwort auf ar-Rāzīs Asās at-taqdīs

      Ibn Taymiyyas Werk Darʾ taʿārudh21 kann nur aus seinem historischen Kontext heraus verstanden werden. Ibn Taymiyya verfasste dieses Buch als Antwort auf den berühmtesten aschʿa-ritischen Theologen (mutakallim) und Philosophen seiner Zeit, nämlich Fakhr ad-Dīn ar-Rāzī. Dieser hatte im Jahr 1200 ein Buch mit dem Titel Asās at-taqdīs (Grundlagen der Heiligkeit) geschrieben. Es ist ein kleines Buch von etwa 100 Seiten. Ibn Taymiyyas Antwort darauf nahm hingegen gewaltigen Umfang an, nämlich

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