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sehen, wie schnell ich atme.

      „Ich … ich weiß nicht, was ich jetzt tun muss“, sage ich leise.

      „Doch, das weißt du. Dein Körper weiß es genau.“

      Er hat recht.

      Ich erhebe mich und gehe zu ihm, bis ich mit gespreizten Beinen vor ihm stehe. Die Innenseiten meiner Oberschenkel berühren seine Beine. Er ist selbst im Sitzen so groß, dass unsere Augen sich fast auf gleicher Höhe befinden.

      Als er sich nicht bewegt, umfasse ich sein Glied und lasse es in mich hineingleiten, indem ich mich auf ihn setze. Es tut nicht weh. Im Gegenteil. Schließlich sitze ich ganz auf ihm und spüre, wie er mich ausfüllt. Mein Unterleib berührt seinen, was die Hitze in mir sehr erhöht.

      Er nimmt mein Gesicht zwischen die Hände und zieht es zu seinem heran, bis seine Lippen meinen Mund berühren. Nach einer Weile erwidere ich die Berührung und spiele mit ihnen. Als er seine Zunge in meinen Mund schiebt, kommt ihr meine wie von selbst entgegen. Vorsichtig nehme ich jetzt sein Gesicht zwischen meine Hände und merke, wie mein Unterleib beginnt, sich zu bewegen. Vor und zurück, leicht kreisend. Askans Hände wandern an meinem Rücken entlang, eine feurige Spur hinterlassend, bis zum Po, wo sie meine Bewegungen steuern. Gleichzeitig drücken sie meinen Unterleib stärker gegen ihn. Eine Stelle an mir ist besonders empfindlich, von dort geht alle Hitze aus, und es wird immer stärker.

      Ich stöhne auf und halte kurz inne. Askan sieht mich fragend an, doch ich ziehe sein Gesicht wieder an mich und presse den Mund auf seinen. Mein nächstes Stöhnen geht in seinen Mund, das danach auch. Und danach auch. Bald braucht er meinen Unterleib nicht mehr zu führen, er weiß genau, was er tun muss.

      Die Gefühle werden so stark, dass sie beginnen, unangenehm zu sein. Als ich schon darüber nachdenke, wieder aufzuhören, passiert etwas. Ich verliere die Kontrolle über meinen Körper, er zittert und zuckt und will seinen berühren, während ich Askan schreiend und wimmernd an mich ziehe.

      Dann ist es langsam wieder vorbei.

      Heftig keuchend hebe ich den Kopf. Er sieht mich forschend an.

      „Alles in Ordnung?“

      „Ich glaube ja ...“

      „Du kannst dich nicht erinnern, so was jemals vorher gespürt zu haben?“

      „Nein.“

      „Das passiert beim Akt der Liebe. Manche nennen es Höhepunkt, weil es sich wie der höchste Punkt eines Gipfels anfühlt.“

      „Haben Männer das auch?“

      „Ja, ich hatte das auch gerade. Das ist der Moment, wenn die zwei Seelenhälften der Kinder zueinander finden.“

      „Ich … ich bekomme ein Kind?“

      „Nur manchmal wird wirklich ein Kind daraus. Ich weiß nicht, wovon das abhängt.“

      Ich spüre, wie sein Glied kleiner wird und schließlich raus rutscht. Er bemerkt es auch und berührt meinen Mund mit seinen Lippen. Ohne Zunge.

      „Wie nennt man das?“, erkundige ich mich.

      „Das nennt man Küssen. Ein Kuss kann sehr vielfältig sein. Aber nur beim Akt der Liebe verschmelzen die Lippen und die Zungen so miteinander, wie bei uns vorhin.“

      „Ich verstehe“, sage ich lächelnd.

      „Ich glaube, du bist nicht nur hübsch, sondern auch witzig.“

      „Kann schon sein.“

      „Ist dir noch kalt?“

      „Nein!“

      „Dann können wir jetzt ins Bett gehen.“

      „Schlafen?“

      „Wenn du willst.“

      Das gelingt uns nicht sofort, das Schlafen. Ich drücke meinen nackten Rücken an ihn und spüre dann, wie er sein Glied in mich einführt. Es ist anders als im Wasser, aber es ist auch schön. Er küsst mein Gesicht und dann drehe ich meinen Kopf so, dass er auch meinen Mund küssen kann. Ein Arm liegt unter mir, diesen legt er um mich und die Hand umfasst meine Schulter. Die andere Hand berührt mich dort, wo ich vorhin die Hitze gespürt habe. Sie streichelt mich und entfacht auf diese Weise die Hitze neu.

      Ich habe das Gefühl, er hat schon oft den Akt der Liebe gemacht. Er kennt meinen Körper viel besser als ich.

      Dieses Mal dauert es länger, bis die Gefühle so stark werden, dass ich mich nach dem Höhepunkt sehne. Und dieses Mal bemerke ich seinen Höhepunkt auch.

      Danach bleiben wir so liegen und schlafen fast gemeinsam ein. Ich glaube, ich schlafe sogar vor ihm ein. Zum ersten Mal in dem Leben, an das ich mich erinnere, fühle ich mich dabei wirklich sicher.

      Das Aufwachen ist anders als beim letzten Mal. Ich höre den Regen nicht und ich spüre Askan nicht. Draußen ist es hell, das kann ich sehen. Und dann höre ich Askans Stimme, aber ich kann nicht verstehen, was er sagt.

      Kurz darauf kommt Meitor herein. Er hat Brot und Fleisch dabei. Ich ziehe die Decke höher, während er zu mir kommt und mir das Essen hinhält.

      „Der König würde gerne bald aufbrechen, denn morgen erreichen wir Kasunga“, sagt er. „Wenn du noch schlafen möchtest, reitet er voraus und lässt dir zwei Handvoll Soldaten da.“

      Ich schiebe die Decke so weit hinunter, dass meine Arme frei sind, um nach dem Essen greifen zu können.

      „Ich brauche nicht lange“, erwidere ich dann.

      Während der Vorbereitungen für die Weiterreise ist Askan mit seinen Leuten beschäftigt und sieht mich kaum an, sodass ich mich schon frage, ob das, was passiert ist, überhaupt eine besondere Bedeutung für ihn hat, als er kurz vor der Abfahrt zum Wagen kommt, sich vom Pferd aus zu mir herüberbeugt und mir einen Kuss gibt, während alle Soldaten uns beobachten. Dann lächelt er mich an und reitet nach vorne.

      Ich starre ihm fassungslos hinterher.

      „Die Liebe, die Liebe“, bemerkt Meitor grinsend und lässt die Pferde lostraben.

      Meitor redet auf der Fahrt wieder so viel wie immer, aber diesmal erreicht mich kaum eins seiner Worte. Meine Gedanken kehren immer wieder zu Askan und die Erinnerungen an seine Berührungen und Küsse zurück. Wenn Meitor das mit Liebe gemeint hat, dann widerspreche ich ihm sicher nicht.

      Gelegentlich sehe ich Askan, aber er kommt nicht wieder in die Nähe. Doch er lächelt mir einige Male zu, und das reicht mir auch, damit ich mir sicher bin, dass ihm das alles auch etwas bedeutet. Das Verhalten der Soldaten zeigt eindeutig, sie kennen ihren König so noch nicht.

      Ich wende mich an Meitor und unterbreche ihn bei dem, was er auch immer gerade sagt: „Wie viele Frauen hat er schon geküsst?“

      „Woher soll ich das wissen?“

      „Du hast es noch nie gesehen?“

      „Nein, Könige machen das eigentlich nicht.“

      „Ich bin die Erste?“

      „Ja, du bist die Erste!“ Meitor lacht laut auf. „Er mag dich zumindest sehr. Wie sehr, das weiß nur er. Und vielleicht du.“

      „Ich?“

      „Du solltest es spüren. An verschiedenen Stellen deines Körpers.“ Als er mein Gesicht sieht, lacht er wieder, sagt aber nichts mehr dazu.

      Ich bemerke, dass Gaskama uns beobachtet und erröte. Er zwinkert mir zu und entfernt sich wieder.

      Der Rest der Reise, bevor wir wohl das letzte Mal unser Lager aufschlagen, verschwindet in irgendeinem Nebel. In einem bunten Nebel, glaube ich. Ich habe nicht einmal gewusst, dass es solche Gefühle gibt, wie ich sie im Wechsel habe, noch weniger, dass ich sie jemals empfinden könnte. Vor wenigen Nums hockte ich noch verzweifelt in einem Kerker und jetzt reite ich als freie Frau mit einem König mit, der anscheinend … Ja, was denn eigentlich? Meitor sagt dazu Liebe, aber was ist man, wenn man Liebe empfindet?

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