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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher
Читать онлайн.Название Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman
Год выпуска 0
isbn 9783740940300
Автор произведения Toni Waidacher
Жанр Языкознание
Серия Der Bergpfarrer
Издательство Bookwire
»Gern«, erwiderte er. »Aber vorher muß ich dir noch sagen, daß ich mich narrisch auf diesen Abend gefreut hab’.«
Er drückte ihr einen Kuß auf den Mund, dann gingen sie in die Sennerhütte.
Maria Hornhauser stand in der kleinen Küche und hatte gerade den Abwasch beendet, als die beiden eintraten. Sie begrüßte Tobias freundlich, während Christel verschwand, um ihren Mantel zu holen.
»Möchten S’ einen Schnaps’l, Herr Hofer?« fragte die Sennerin.
Tobias winkte ab.
»Das ist sehr nett, Frau Hornhauser, aber wenn ich Auto fahre, dann trinke ich net.«
Maria war erleichtert, das zu hören. Im selben Moment erschien Christel wieder.
»So, ich bin fertig«, sagte
sie und hakte sich bei Tobias
ein.
»Viel Spaß«, rief ihre Mutter ihnen hinterher. »Und grüß’ die Tante.«
»Mach’ ich«, winkte Christel zurück und setzte sich in den Wagen.
Tobias hatte es sich nicht nehmen lassen, ihr galant die Tür zu öffnen.
»Und jetzt los«, sagte er freudig und klatschte in die Hände. »Ich kann’s gar net erwarten, mit dir über den Tanzboden zu schweben.«
Christel schmunzelte und drückte einen Moment ihren Kopf an seine Schulter. Dann fuhren sie ins Tal hinunter, voller Freude auf einen schönen Abend…
*
»Wie geht es dir?«
Heinrich Burghaller beugte sich über den Freund und wischte ihm mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn.
Hubert sah ihn aus glasigen Augen an. Offenbar hatte er hohes Fieber, gleichzeitig schlug er auch ständig mit den Zähnen aufeinander. Ein untrügliches Zeichen für Schüttelfrost. Die Rettungsfolie, mit der die Kameraden ihn zugedeckt hatten, spendete nicht genug Wärme.
»Die Schmerzen kommen und gehen«, antwortete Hubert Brunnenmayr. »Jetzt hilft auch der Tee nicht mehr.«
»Wir hätten auch gar kein heißes Wasser mehr, um welchen aufzubrühen«, meinte jemand.
Nachdem der Rucksack mit den Wanderkarten verlorengegangen war, hatte die Wandergruppe mit Mühe und Not zu der Berghütte zurückgefunden, in der sie ihre Mittagsrast gehalten hatte. Es war eine einfache Hütte aus roh gehauenen Stämmen, aber immerhin gab es ein Strohlager, auf das sie den Kranken gebettet hatten.
»Was machen wir jetzt?« fragte Ewald Obermeyer. »Wird Hubert bis zum Morgen durchhalten?«
»Ich weiß net«, antwortete Heinrich. »Es sieht net gut aus. Er muß unbedingt in ein Krankenhaus.«
»Du lieber Himmel«, sagte einer. »Und wir haben noch die ganze Nacht vor uns.«
Sie hatten lange diskutiert und waren übereingekommen, zusammenzubleiben. Keiner von ihnen kannte sich in den Bergen aus, und ohne Wanderkarten und Licht war es zu gefährlich, den Abstieg zu wagen.
»Wir können nur hoffen, daß es schnell Morgen wird«, sagte Heinrich Burghaller.
»Vielleicht ist ja schon Hilfe unterwegs«, meinte jemand hoffnungsvoll. »Schließlich wird man uns im Hotel vermissen.«
Dieser Gedanke richtete die kleine Truppe wieder etwas auf. Sie beratschlagten, was zu tun sei, und kamen überein, daß es das beste wäre, abwechselnd an der Stelle Wache zu halten, an der der Pfad sich teilte. Der eine Weg führte weiter den Berg hinauf, der andere zur Hütte, die aber von der Weggabelung nicht zu sehen war.
»Ich gehe als erster«, schlug Ewald vor und zog sich seinen
Anorak über, der mittlerweile etwas getrocknet war. »Zum Glück hat es aufgehört zu regnen.«
»In Ordnung«, stimmte Heinrich zu. »Ich löse dich dann ab. Hoffen wir, daß wirklich Hilfe unterwegs ist…«
*
Die Männer waren mit zwei Wagen losgefahren. Schließlich kamen sie zu einer Stelle, an der es nicht mehr weiterging, von nun an mußten sie zu Fuß gehen. Nach einer halben Stunde erreichten sie einen Platz unterhalb des Höllenbruchs.
»Ich schlage vor, wir teilen uns«, sagte Pfarrer Trenker und deutete auf einen schmalen Pfad. »Hier wird’s eng. Wer kein geübter Kletterer ist, sollte lieber auf der anderen Seite suchen. Wer weiß, vielleicht ist die Gruppe dort drüben hochgegangen, dann stecken sie möglicherweise in der Stuberhöhle. Wenn sie hier hoch sind, könnten sie in der Berghütte am Riest heruntergekommen sein.«
Die Männer waren einverstanden. Unter der Führung von Max Trenker stiegen drei den einfacheren Wanderpfad hinauf, während die anderen Sebastian folgten, unter ihnen Toni Wiesinger. Zuvor verabredeten sie, Signalpistolen abzuschießen, sollte eine der Gruppe auf die Vermißten treffen.
Der Weg war vom Regen ausgewaschen und entsprechend glatt und rutschig. Die Männer des kleinen Suchtrupps waren ständig in Gefahr, auszugleiten und abzustürzen. Sie kamen nur langsam voran. Als Sebastian einmal zwischendurch auf die Uhr sah, stellte er mit Schrecken fest, daß es beinahe schon Mitternacht war.
»Was glauben Sie, Doktor, was der Kranke haben kann?« wandte der Pfarrer sich zwischendurch an den Arzt.
Toni Wiesinger schnaufte. Im Gegensatz zu Sebastian Trenker, den viele den »Bergpfarrer« nannten, hatte der Mediziner nicht soviel Übung im Bergwandern. Obwohl er auch, so oft es ihm seine Zeit erlaubte, Ausflüge in die nähere Umgebung unternahm.
»So wie Sepp es schilderte, deutet alles auf eine Bauchfellentzündung hin, also Blinddarm«, sagte er. »Die Symptome scheinen eindeutig. Im Anfangsstadium verschwinden die Schmerzen oftmals wieder. Kehren dann aber um so stärker wieder zurück, Fieber, Schüttelfrost und Erbrechen sind typisch. Ich kann nur hoffen, daß wir sie bald finden. Auf jeden Fall muß der Mann in ein Krankenhaus.«
Pfarrer Trenker schaute im Schein seiner Stablampe auf die Karte.
»Nicht mehr lange, dann teilt sich der Weg«, erklärte er. »Der eine führt zu der Hütte, von der ich vorhin sprach. Vielleicht sind sie dort…«
Mit neuer Zuversicht setzten sie ihren Weg fort. Es dauerte eine knappe halbe Stunde, dann hatten sie die Gabelung erreicht.
»Hallo, hallo! Hier sind wir!«
Ein Mann stolperte ihnen entgegen.
»Ich hab’ Sie schon kommen hören«, sagte er erleichtert. »Mein Name ist Ewald Obermeyer. Wir haben einen Kranken dabei.«
»Ich bin Pfarrer Trenker«, stellte Sebastian sich vor und deutete auf Toni Wiesinger. »Wir haben einen Arzt mitgebracht.«
»Gott sei Dank, ich glaub’, dem Hubert geht’s sehr schlecht.«
Dr. Wiesinger nickte.
»Dann wollen wir sehen, daß wir schleunigst zur Hütte kommen.«
*
Den Männern der Wandergruppe stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, als Ewald Obermeyer mit dem Suchtrupp eintraf. Toni Wiesinger kümmerte sich sofort um Hubert Brunnenmeyer, während Pfarrer Trenker die anderen begrüßte. Zuvor schossen sie mit der Signalpistole eine weiße Rakete ab, um den anderen anzuzeigen, daß sie die Vermißten gefunden hatten.
»Wir waren schon auf dem Rückweg, als uns das Unwetter überraschte«, berichtete Heinrich Burghaller. »Und kurz zuvor ist der Hubert zusammengebrochen.«
Ebenso berichtete er vom verlorengegangenen Rucksack.
Inzwischen hatten die Männer des Suchtrupps heißen Kaffee und Tee aus Thermoskannen verteilt. Dankbar wärmten sich die Mitglieder der Wandergruppe an den Getränken.
»Das ist eine