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Krankheit tritt mehr als zu irgend einer andern Zeit bei dem Durchbruch der ersten Zähne auf und erscheint auf der Stirne, den Wangen oder der Kopfhaut. Der Ausschlag besteht im Anfang in rothen Blattern, auf welchen sich bald kleine gelbliche oder strohfarbene Pusteln bilden, die zuweilen von einem starken Jucken begleitet sind. Diese können sich über das ganze Gesicht und die Kopfhaut ausbreiten, so daß der Kranke ein Ekel erregendes Ansehen annimmt. Die Pusteln brechen zu Ende des dritten oder vierten Tages auf und entleeren eine klebrige Flüssigkeit, welche Krusten von weiß-gelblicher oder grüner Farbe bilden. Wenn sich die Flüssigkeit auf diese Weise unter der Oberfläche absondert, verursacht sie, daß die Kruste immer dicker wird, sich so über die sie umgebende Haut verbreitet und die Krankheit fortpflanzt. Verschwinden die Krusten, so zeigt sich die Haut roth und entzündet, wie mit kleinen Punkten besetzt, von denen die Flüssigkeit beständig sickert. Der Gesundheitszustand des Kranken verbleibt im allgemeinen gut, wenn er nicht von dem Jucken gepeinigt und gereizt wird. In Fällen bei Kindern mit weißem Haar und blasser, zarter Haut, sind die Drüsen des Nackens und jene hinter den Ohren zum Anschwellen geneigt, werden hart und empfindlich.

      Die Krusten fangen in der Regel innerhalb 2 bis 4 Wochen an abzufallen, lassen die Oberfläche roth-glänzend und zart, was bei dem geringsten Anlaß die Bildung eines neuen Ansatzes von Pusteln verursacht und dadurch die Krankheit Monate, ja vielleicht Jahre lang hinzieht. Keine bleibenden Spuren, sogar bei den stärksten Anfällen der Krankheit werden auf der Haut zurückgelassen. Das Haar kann in Folge dieser Krankheit ausfallen, aber es wächst wieder, wenn nicht, wie bei Kopfgrind (tinea capitis), die Haarwurzel zerstört ist. Das Waschen des Kopfes mit Theerseife ist das Beste, was man anwenden kann.

       Behandlung.

      Homöopathisch. Bei dem ersten Erscheinen der Krankheit, wenn das Jucken, besonders des Nachts, stark ist, gebe man Aconitum, sowohl allein als auch abwechselnd mit Chamomilla, alle 2 Stunden eine Dosis.

      Sepia kann in vielen Fällen mit gutem Erfolg gegeben werden.

      Sollte Aconitum keine Erleichterung gewähren, so kann auch Rhus toxicodendron gegeben werden. Es wird gut sein, das Letztere mit Sulphur zusammen zu geben. Des Nachts eine Dosis (6 Kügelchen) Sulphur und Morgens und Mittags eine Dosis (6 Kügelchen) Rhus toxicodendron. Man setze diese Behandlung mehrere Wochen lang fort. Stellt sich Diarrhöe ein, so stelle die Gabe von Sulphur ein und gieb dreimal des Tages Rhus toxicodendron.

      Calcarea carbonica kann gegeben werden, wenn der Ausschlag trocken ist.

      Ist der Ausschlag feucht, der Ausfluß übermäßig, bei schlechtem Geruch, gebe man Lycopodium.

      Andere Heilmittel sind: Arsenicum, Croton-Tiglium, Petroleum, Mezereum, Hepar Sulphur, Graphites, Nitric Acid, Antimonium Crudum.

      Aeußerlich gebrauche man nichts außer Milch und Wasser, schlüpferiges Ulmenwasser oder Glycerin.

      Verordnung der Heilmittel. 12 Kügelchen werden in 12 Theelöffel voll Wasser aufgelöst und beim ersten Erscheinen der Krankheit gebe man alle 3 Stunden einen Theelöffel voll. Bessert sich das Kind, so gebe man dieses zwei- oder dreimal des Tages, wenn nicht andere Anweisungen bei den Heilmitteln angegeben sind. Wird es vorgezogen, gebe man 3 Kügelchen trocken auf die Zunge.

      Allöopathisch. Bei milderen Fällen ist es gut, Magnesia in Dosen von 2 bis 3 Gran einmal des Tages zu verordnen. Auch die Mischung von Schwefel und Cremor tartari wird sich als dienlich erweisen. Bei harten Fällen gebe man Calomel in Dosen von ein bis zwei Gran, hinreichend oft um auf die Eingeweide zu wirken.

      Zu Umschlägen bediene man sich dicker Sahne (cream), Spermazeut-Salbe (Spermaceti ointment), Rosenwasser-Salbe oder Glycerin. Die wässerige Auflösung des Opiums wird sich als ein guter Umschlag zur Verminderung des Reizes bewähren. In derselben Absicht kann auch das folgende Mittel angewendet werden:

Boraxsaure Soda (Borate of Soda) 10 Grane.
Rosenwasser 2 Unzen.
Glycerin 2 Drachmen.

      Mische es. Anwendung: Zwei- bis dreimal des Tages.

      Auch folgendes wird in einigen Fällen von Erfolg sein:

Blausäure (Hydrocyanic acid) 4 Drachmen.
Bleizucker (Sugar of lead) 15 Grane.
Alcohol 4 Drachmen.
Wasser 7 Unzen.

      Mische es. Einmal des Tages anzuwenden.

      Cazenave empfiehlt Zink-Oxyd mit 15 gleichen Theilen Stärke gemischt zur Anwendung, nachdem die betreffenden Theile zuvor mit schwacher Lauge abgewaschen und getrocknet sind.

      Condie empfiehlt, nachdem die Entzündung vollkommen nachgelassen hat, eine Salbe von salpetersaurem Quecksilber (Nitrate of mercury) mit ein Drittel Fett aufgelöst als Umschlag.

      Eclectische und Kräuterkur. Zur Reinigung des Blutes kann folgendes angewandt werden: Schlangenwurzel (Black cohosh) und Ziegenblatt- (Shrubby trefoil) Tinctur; von jedem drei Unzen. Zu mischen. Man gebe dem Alter des Kindes angemessen 5 bis 20 Tropfen in einem Theelöffel voll versüßten Wassers. Ist ein stärkendes Mittel erforderlich, füge zu jeder Dosis 2 bis 3 Tropfen salzsaures Eisenoxyd (Ferrum muriaticum). Als Salbe gebrauche man das folgende:

Hammelfett 1 Unze.
Zinkoxyd (Oxide of zinc) 1 Drachme.
Kampfer-Tinctur 2 Drachmen.
Glycerin 1 Drachme.

      Mische es. Zwei- bis dreimal des Tages anzuwenden.

      Grindkopf (Tinea capitis)

      ist ein ansteckender Ausschlag der Kopfhaut, der sich durch kleine Eiterbeulen an der Kopfhaarwurzel kennzeichnet. Er beginnt mit kleinen rothen Flecken, in deren Mitte sich eine kleine gelbe Pustel befindet und die in der Regel von einem Haare durchstochen sind. Diese Pusteln brechen auf, bilden dünne Schorfe, in deren Mitte sich bei jedem einzelnen Schorfe eine Vertiefung befindet; sie verbinden sich mit den zunächst liegenden und bilden so bald große Flecken. Die Krusten nehmen allmählig zu und werden hart, werden sie entfernt, so bleibt die Oberfläche roth und glänzend. Zieht sich die Krankheit in die Länge, so fallen die Haare aus und wachsen selten oder nie wieder; geschieht es indessen, so ist es von einer helleren Farbe, kurz und ungesund. Der Geruch, der die Ausdünstung der Kopfhaut verursacht, ist besonders bei harten Fällen und da, wo die Reinlichkeit nicht mit in der Behandlung einbegriffen ist, widerwärtig. Auch bildet sich Ungeziefer unter den Krusten, welches große Beschwerde verursacht. Da es eine sehr ansteckende Krankheit ist, sollte Kindern, die damit behaftet sind, nicht gestattet werden, sich derselben Kämme, Bürsten, Kopfbedeckungen, Handtücher &c. mit Andern gemeinschaftlich zu bedienen, ebenso ist das Schlafen solcher mit Andern in einem Bette nicht zulässig.

       Behandlung.

      Allgemeine. Reinlichkeit ist

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