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sie mit dem Umziehen fertig war, wartete Alex schon auf Mora. „Ich lasse Bill gerade den Hubschrauber startklar machen, hier in der Firma können wir vorläufig nichts mehr tun und Sven und Lea lasse ich dann später abholen, wenn sie mit den weiteren Laboranalysen bei Pitt Breuer fertig sind.

      Und ich denke, wir sind auch deinem Vater eine kleine Verlobungsfeier schuldig, mit der großen für all‘ unsere Freunde sollten wir warten, bis die serbischen Gangster ebenfalls hinter Schloss und Riegel sitzen.“

      „Einverstanden“, sagte Mora, „ich habe Papa gerade angerufen und ihm die gute Nachricht überbracht. Anfangs schien er etwas sauer zu sein, aber am Ende hat er gesagt, dass er sich mit uns freut und uns Glück wünscht. Wir sollen nur so schnell, wie möglich wieder zu ihm nach Bernhaupten kommen.“

      „Dann lass uns keine Zeit verlieren und schauen, dass wir mit Bill in die Luft kommen. Ich glaube, es wird auch gut sein, wenn du von zuhause aus wieder näher bei deinen Studenten bist, um auf eurem Ausgrabungsfeld weitere Artefakte zu suchen. Aber versprich mir eines: Damit fängst du erst nächste Woche an, diese Woche haben wir nämlich noch Verlobungsurlaub.“

      „Hast wohl wieder ein paar Hintergedanken dabei, z.B. lange im Bett herum faulenzen und mit mir die Zahl deiner Wunschkinder verhandeln“, meinte Mora auf dem Weg zum Hubschrauber lächelnd.

      „Nöh, aber denk doch nur daran, was Prof. Schmelzeisen dir und dein Dr. Bartel mir gesagt hat. Wir sind beide ein bisschen angeschlagen und sollten die uns erteilten medizinischen Ratschläge befolgen und uns etwas erholen“, antwortete Alex und versuchte dabei eine ernste Miene zu machen.

      Nachdem Sie erneut mit Bill am Steuerknüppel gestartet waren, deutete Alex auf die Kopfhörer der Bordsprechanlage an seinem Ohr und veranlasste so, dass Mora ihrerseits die Sprechgarnitur im Passagierraum aufsetzte.

      „So, jetzt können wir uns bei dem Lärm wenigstens ungestört weiter unterhalten und ich muss mich nicht dauernd umdrehen“, sagte Alex. „Und unseren Piloten schalten wir mal für ‘ne Weile aus dieser Runde ab.“ Dabei klopfte Alex auf Bills Schulter und deutete auf einen Drehschalter auf der Mittelkonsole in der Nähe der Funkanlage. Bill hob den Daumen zum Zeichen, dass er verstanden hatte und Alex drehte den Schalter in eine neue Position.

      „Nochmal zu unseren medizinischen Erholungsmaßnahmen“, begann Alex erneut, als er schon von Mora unterbrochen wurde: „Du magst dich nicht mehr zu mir umdrehen, .... buh, huh, gefalle ich dir etwa nicht mehr?“, fragte sie und zog eine gespielt beleidigte Schnute.

      „Doch, du ahnungslose Spinnerin, aber hier vorne geht‘s um die Flugsicherheit; und weil ich navigieren muss, gucke ich besser nach vorne, um unsere Weg- und Wendepunkte des Flugplans einzuhalten – oder fährst du Auto und schaust dabei ständig nach hinten?“

      „Och, wenn ich rückwärtsfahre schon“, meinte Mora mit unterdrückt heiterer Stimme. „Und wenn ich einen so schönen Mann, wie dich im Fonds sitzen hätte, würde ich selbstverständlich nur noch rückwärtsfahren“, ergänzte sie mit einem koketten Augenaufschlag.

      „Wir fliegen mit dem Heli aber meist nur zum Einparken rückwärts und übrigens merke ich, wenn ich von dir auf den Arm genommen werde, du Spaßvogel.

      Aber jetzt mal im Ernst: Ich schlage vor, dass wir, wenn wir gelandet sind, zusammen ein Trainingsprogramm aufstellen, das wir dann über den Rest der Woche abarbeiten. Ein bisschen mehr Fitness schadet uns beiden bestimmt nicht und dann klappt‘s auch wieder besser mit deinen geprellten Halswirbeln sowie mit meinem Rücken und meiner lädierten Hüfte.“

      Insgeheim hoffte Alex natürlich schon, dass in die geplanten Wellness-Maßnahmen auch einige Runden ‚Bettgymnastik‘ mit Mora eingebaut werden könnten, schließlich gehörte das Kalorienverbrennen durch sportliche Übungen in jedem Fall auch zu einem guten Wellness-Programm.

      „Ja, du alter Mann, ich befolge, was uns die beiden Weißkittel gesagt haben, aber gestern Nacht konnte ich keinerlei Beschwerden bei dir feststellen. Sollen wir heute Abend doch lieber mal eine pflegerische Pause einlegen? – Dann sollte ich ja heute Abend mein neues Negligé wohl besser gegen eine Krankenschwesterntracht austauschen“, erwiderte Mora mit einem fragenden Grinsen auf dem Gesicht.

      Gegen Alex, der sich mit funkelnden Blicken umgedreht hatte, erhob sie dann ihren Zeigefinger: „Guck du nur fleißig nach vorne, sonst fliegen wir noch gegen einen Strommast oder in den Graben – oder wie das in eurer Fliegersprache auch immer heißen mag. Schließlich will ich nicht schuld sein, wenn wir abstürzen.“

      „Warte nur, nach der Landung lege ich dich übers Knie, du Frechdachs“, sagte Alex, jetzt ebenfalls grinsend. „Dazu musst du mich aber erst mal kriegen, oh mein verletzter Gebieter – außerdem hätten wir damit auch schon Punkt 1 unseres Trainingsprogramms festgelegt“, schüttelte sich Mora jetzt vor Lachen.

      „Aber, wie auch immer, wenn wir das dann heute Abend abgehakt haben, will ich morgen noch mal nach meinen Studenten schauen und sie über den Stand der Dinge informieren. Das vor allem auch deshalb, um sie alle noch gezielter in die weitere Suche einzubinden und sie erneut zum Schweigen zu vergattern. Danach können wir ja dann mit deinem Training weitermachen.“

      „Von mir aus, aber wir nehmen wieder den Heli, sicher ist schließlich sicher“, entgegnete Alex. „Ja, das machen wir, schließlich ist die Konversation mit dir in der Luft äußerst amüsant und ich habe durch diese Ablenkung auch gar keine Flugangst mehr“, erwiderte Mora schnippisch.

      „Weiber!“, dachte Alex. Dann sagte zu Mora: „Und wo gehen wir heute Abend mit deinem Vater zum Feiern hin?“ „Ich kenne da in der Traunsteiner Innenstadt ein nettes Lokal, wo ich mit meinem Paps öfter zum Essen hingehe – und wie ich ihn kenne, hat er dort schon für uns Fünf einen Tisch für heute Abend reserviert.“

      „Besser für sechs, wir müssen nämlich auch noch mal mit Kriminaloberrat Engel von der Traunsteiner Kripo sprechen und ihn über die neue Lage und unsere weiteren Pläne, deine Ausgrabungen eingeschlossen, informieren – immerhin bleiben wir ja jetzt erstmal für eine Weile in seinem Zuständigkeitsbereich“.

      „Sehr einverstanden“, erwiderte Mora, „ist vielleicht auch besser, wenn die Polizei dabei ist, dann kannst du dich nicht schon wieder, so wie gestern im Tantris, an mich heranmachen“, ergänzte sie dann seufzend mit einem liebevollen Blick auf ihren Verlobungsring an der ausgestreckten linken Hand.

      „Zweimal übers Knie legen heute Nacht, ich verspreche es“, war alles, was Alex daraufhin flachsend zurückgab, ehe er sich mit Bill an den Landeanflug auf das Klausnersche Anwesen machte.

      Als sich nach der Landung alle abgeschnallt hatten und ausgestiegen waren, raste Mora mit Höchsttempo auf ihren Vater zu, der sie zusammen mit Nick Carter bereits an der Haustür erwartete. Sie umfasste ihn und wirbelte mit ihm im Kreis herum. „Schau nur, schau nur Papa, ich bin jetzt verlobt“, rief sie mit einem Lachen und hielt dabei ihrem Vater ihren Verlobungsring vor die Nase.

      „Das ging aber schnell! Ich freue mich ja so für dich, aber jetzt lass mich wieder los, mir ist schon ganz schwindelig“, sagte Max Klausner und gab seiner schönen Tochter einen dicken Kuss. Dann gratulierte er auch Alex mit den Worten: „Ich wünsche euch beiden alles Glück dieser Erde – und mach‘ sie mir ja glücklich, sie ist ein wunderbarer Mensch und sie hat‘s verdient.“

      „Keine Sorge, Herr Klausner, schließlich hab‘ ich mit Ihrer Tochter meine ganz große Liebe gefunden. Und ich kann‘s noch gar nicht fassen, dass sie ‚Ja‘ zu meinem Antrag gesagt hat.“ „Und du sagst ab sofort ‚Max‘ zu mir, schließlich willst du ja mein Schwiegersohn werden und da gehört sich das so“, erwiderte Max Klausner.

      „Und ich heiße Alex, nochmals danke für die guten Wünsche und heute Abend gehen wir alle schick essen.“ „Ja, und der Brautvater hat schon einen Tisch in unserem Stammrestaurant in Traunstein reserviert“, sagte Max, „aber der Bräutigam zahlt die Zeche, das ist dir doch hoffentlich klar“.

      Inzwischen hatte auch Nick dem Brautpaar gratuliert, als Alex in Richtung der beiden Brüder meinte: „Und ihr beide

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