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Der Sklave des Königs. R.S. Volant
Читать онлайн.Название Der Sklave des Königs
Год выпуска 0
isbn 9783742723345
Автор произведения R.S. Volant
Жанр Языкознание
Серия Das Licht von Asconien
Издательство Bookwire
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die Sporen. Amanoue jagte im vollen Galopp am Waldrand entlang, der Wind blies ihm ins Gesicht und er fühlte sich so frei, dass ihm alles andere egal war. Finn versuchte immer noch mit ihm mitzuhalten, hatte aber keine Chance ihn einzuholen und fiel immer weiter zurück, da kam Satorius rasch näher und überholte ihn bereits. Amanoue drehte sich zu ihnen um und lachte. „Satorius!“, rief er zurück, „könnt Ihr das auch?“ Er ließ die Zügel los, breitete beide Arme wie zwei Flügel aus und schloss die Augen dabei, ohne jedoch das Tempo zu verlangsamen. Henry stand da und griff sich an die Brust. „Ich glaube, mich trifft gleich der Schlag“, sagte er zu Richard. Er war hin und hergerissen, zwischen Faszination und Wut und schnaufte tief durch. „Diesmal kriegt er die Gerte zu spüren, so viel ist sicher“, murmelte er dann, wie zu sich selbst. „Seht Ihr“, meinte der Herzog leise zu Falco, „genau das, habe ich gemeint! Vielleicht haben wir ja Glück und er bricht sich wirklich, das Genick!“, flüsterte er, doch Falco sah ihn nur kurz an und trat ein paar Schritte weiter vor. Mittlerweile standen jede Menge Soldaten neben ihnen und verfolgten ebenfalls, Satorys Aufholjagd. Links von ihnen, standen Satorius Leute und auf der rechten Seite befanden sich Falcos und Matheos Leute, die Leibgarde des Königs. Satorius holte immer mehr auf, er hatte Amanoue fast erreicht und die ganze linke Seite, begann zu johlen. „Komm schon, Latiago, vorwärts“, raunte Falco und Henry starrte ihn fassungslos an. Da ergriff Amanoue endlich wieder die Zügel, lehnte sich ganz weit nach vorn, Latiago wurde wieder schneller und der Abstand zwischen ihm und dem schwarzen Lucifer wurde zusehends wieder größer. Jetzt jubelten die Soldaten der Garde und ihr Hauptmann schlug mit der linken Faust, in seine rechte Hand. „Ja!“, rief er begeistert aus und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Amanoue ritt nun einen großen Bogen, Satory schnitt ihm den Weg ab und beide kamen sich entgegen. Amanoue zügelte den Wallach, blieb stehen, Satory trabte neben ihn und hielt ebenfalls an. „Das `at Spaß gemacht!“, lachte Amanoue ihn an, „findet Ihr nischt?“ Satorius war ganz nah bei ihm, griff hinüber und nahm ihm die Zügel aus den Händen. „Hab ich dich“, sagte er und sah Amanoue dabei tief in die Augen. „Was für schöne Augen Ihr `abt, so blau, wie die `immel“, erwiderte der, „aber macht Eusch nischt lächerlisch, Ihr `ättet misch nie erwischt!“, sagte er und lehnte sich zu ihm hinüber. „Isch `abe lesde Nacht, von Eusch geträumt. Und es war eine schmudsische Traum“, hauchte er ihm zu. „Ich habe auch von dir geträumt, Amanoue“, antwortete Satorius, blickte ihm immer noch
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tief in die Augen und ein vielsagendes Lächeln umspielte dabei seine Lippen. Amanoue nickte. „Es war keine Traum“, sagte er leise, wie zu sich selbst. Er nahm die Zügel wieder auf, wendete Latiago, trabte zurück zum Lager und Satorius folgte ihm schweigend. Finn erwartete ihn bereits und sah ihn vorwurfsvoll an. „Du sollst sofort zum König kommen!“, sagte er und schluckte betreten, „und die, sollst du mitnehmen“, meinte er und reichte ihm eine Reitgerte. „Mann, Amanoue, was hast du dir nur dabei gedacht?!“ „Das war`s mir wert!“, antwortete Amanoue, nahm die Gerte und ging erhobenen Hauptes, an den Soldaten vorbei. „Man, dass war klasse!“, rief Brac und sie fingen wieder an, zu jubeln. Falco trat vor und versperrte ihm den Weg. „Einen Moment, hiergeblieben!“, sagte er wütend und Amanoue sah ihn trotzig an. „Wollt Ihr mich jetzt wieder schlagen oder mir die Haare ausreißen? Dann müsst Ihr Euch gedulden, bis der König mit mir fertig ist“, erwiderte er kalt und ging einfach an ihm vorbei. „Wir sprechen uns noch! Darauf kannst du dich gefasst machen“, rief der Hauptmann ihm nach.
Amanoue betrat das Zelt des Königs und blieb am Eingang stehen. Henry lehnte am Tisch und trank einen Schluck Wein. „Komm her!“, befahl er barsch. Amanoue näherte sich ihm, bis auf wenige Schritte und hielt ihm die Gerte hin. Henry nahm sie, Amanoue zog ohne ein Wort sein Hemd aus, drehte ihm den Rücken zu und kniete sich hin. Henry holte aus, schlug die Gerte mit voller Wucht, auf den Tisch und Amanoue zuckte zusammen, als hätte der Schlag ihn getroffen. „Ich werde dich nicht schlagen! Steh auf!“, sagte Henry ärgerlich. „Ihr könnt mich ruhig schlagen! Es macht mir nichts aus! Ihr könnt doch mit mir machen, was immer Ihr wollt, schließlich bin ich Euer Eigentum! Wen holt Ihr heute Nacht, in Euer Bett und seht dabei zu, wie er mich fickt?!“, erwiderte Amanoue bitter. Er war aufgestanden, hatte sich wieder zu ihm umgedreht und sah ihn mit Tränen in seinen schönen Augen, an. „Wie konnte ich nur so dumm sein! Natürlich Satorius! Sein blondes Haar, seine blauen Augen, der weiche, rote Mund! Wie konnte ich nur so blind sein und denken, dass Ihr zu Benedicto geht“, schnaubte er verächtlich. Henry stand da, als wäre er verprügelt worden. „Amanoue, bitte, sprich nicht so, mit mir.“ „Ihr behandelt mich schlimmer, als ich im Hurenhaus behandelt worden bin! Da wusste ich wenigstens, dass ich eine Hure bin und was man von verlangt! Ihr könnt ab jetzt mit mir tun, was Ihr wollt, aber erwartet keine Zärtlichkeiten mehr von mir!“, sagte Amanoue hart, wandte sich zum Tisch, schenkte sich ebenfalls einen Becher Wein ein und leerte ihn in einem Zug. Henry atmete tief ein und aus, warf die Gerte vor Amanoues Füße und nickte leicht. „Du
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weißt nicht, wie weh du mir tust“, sagte er leise und sah ihn an. „Ihr auch nicht!“, fauchte Amanoue zurück, „Herr!“ Henry verließ fluchtartig das Zelt. Draußen blieb er kurz stehen, die Wachen salutierten, doch der König beachtete sie nicht. Er legte die Hände vors Gesicht, schnaufte tief durch und schlug dann den Weg zum Zelt seines Onkels ein. Nachdem er eingetreten war, blieb er wie ein Bittsteller am Eingang stehen und sah zum Tisch. Der Herzog war nicht allein, General Laurentis und Falco saßen bei ihm und sie speisten zusammen. Sie lachten gerade herzlich, doch als sie den König erblickten, waren sie sofort still und standen auf. „Ich wollte nicht stören, ich dachte, mein Onkel wäre allein. Darf ich mich zu Euch setzen?“, fragte Henry und seine Stimme klang unsicher. „Eure Majestät! Wie könnt Ihr nur fragen, bitte, setzt Euch!“, antwortete der Herzog mit einer einladenden Handbewegung und die beiden anderen verbeugten sich tief. Henry trat zum Tisch und setzte sich. Er schenkte sich sofort selbst einen Becher Wein ein, trank hastig, schenkte nochmals nach und blickte dann