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sprechen!“, sagte er barsch und trat einige Schritte vor. Amanoue erhob sich sofort und ging eiligst hinaus, machte allerdings einen großen Bogen, um ihn. „Nun Onkel, was wollt Ihr von mir?“, fragte Henry ruhig. „So kann das nicht weitergehen! Henry, komm doch wieder zu dir! Weißt du eigentlich, wie du dich aufführst?“ Der Herzog ging um den Tisch herum, „erst der Asconier“, er machte eine Pause und griff sich an die Stirn, „gut, das wäre noch zu tolerieren gewesen, aber jetzt

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      auch noch Satorius` Sohn! Reicht dir der Hurenknabe nicht? Wie kannst du es wagen, Sybillas Erbe, einfach so zu verschenken! Eines deiner Kinder, hätte der nächste Herzog von Savoyen werden sollen und nicht einer deiner Liebhaber!“ „Wie Ihr wisst, habe ich keine Kinder!“, blaffte Henry ihn an. „Ja und warum? Weil du dein Bett lieber mit Männern teilst! Herrgott, Heinrich, so geht das nicht weiter! Dein Bruder hat bereits einen Erben! Du musst mit Sybilla ein Kind zeugen! Und den Asconier, kannst du unmöglich mit nach Austra nehmen, dass weißt du! Oder willst du deinen Thron deswegen riskieren?“ Der Herzog setzte sich endlich, Henry schluckte leicht nervös und sah auf seine Hände. „Das mit Satory, wird nicht mehr vorkommen. Ich werde ihn nicht mehr anrühren, das verspreche ich dir! Ich weiß selbst, dass ich einen Fehler gemacht habe! Aber ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist. Immer, wenn ich ihn gesehen habe, wollte ich ihn einfach nur haben. Doch dann hat er mich, aufs Tiefste enttäuscht! Er hat mich betrogen und belogen! Ich kann doch Satorius den Herzogstitel nicht einfach wieder wegnehmen, wie würde ich dann dastehen?“, sagte er ziemlich zerknirscht. „Wie ein liebestoller Narr! Sebastian, bring uns Wein! Verdammt Heinrich, was hast du gedacht? Dass Satory es aus Liebe, mit dir treibt? Der hat genau gewusst, was er tut! Und du bist ihm auf den Leim gegangen!“, herrschte Richard ihn an, Sebastian kam mit zwei Pokalen Wein und stellte sie vor ihnen, auf den Tisch. „Danke“, sagte der Herzog zu ihm und trank sofort. „Verzeiht, Eure Majestät“, Sebastian sah den König fragend an, „sollen wir das Lager abbrechen?“ „Natürlich, aber plötzlich!“, antwortete der Herzog und Henry nickte nur. „Du weißt, dass ich dich liebe, wie mein eigenes Kind! Bitte, enttäusche mich nicht!“, sagte Richard zu ihm, trank seinen Pokal aus und stand auf. Henry sah ihn an, nickte leicht, der Herzog berührte ihn kurz am Arm und verließ das Zelt. Draußen stand Amanoue und sah ihn kurz an. „In Austra wird man dich, allein wegen deiner Augen, auf dem Scheiterhaufen verbrennen! Du hast unseren König verhext, du elendes Hurenstück! Ich hoffe, dass du brennen wirst, wenn er dich mit nach Austra nimmt!“, fuhr der Herzog ihn an und Amanoue senkte sofort betroffen seinen Blick. „Ich kann nichts dafür, dass mir meine Mutter, dieses Erbe hinterlassen hat“, erwiderte er leise, drehte sich um und betrat das Zelt. Er blieb kurz stehen und sah Henry mitleidig an. Der König hatte seinen Kopf in beide Hände gestützt und saß mit geschlossenen Augen da. `Ich habe dich verhext, Henry von Austra, genauso, wie meine Mutter meinen Vater verhext hat´, schoss es ihm durch den Kopf. Er ging nach hinten, zog sich an und als er wieder nach vorne kam, war Henry verschwunden. `Ist besser so´, dachte er und verließ ebenfalls das Zelt.

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      In kürzester Zeit war das gesamte Lager abgebaut und sie brachen auf. Amanoue lief wieder eine Zeitlang neben dem Wagen her, bis er völlig außer Atem war, dann sprang er hinten auf und konnte es nicht vermeiden, dabei die Diener kurz anzusehen. „Du bist anscheinend nicht nur eine Hure, sondern auch noch ein Hexer! Ich habe gehört, was der Herzog zu dir gesagt hat!“, zischte Benedicto ihm entgegen. „Lass ihn in Ruhe!“, sagte Sebastian, „das ist Unsinn! Er kann nichts, für sein Aussehen!“ Amanoue kroch wieder in die Ecke des Wagens und rollte sich, so klein wie möglich, zusammen. Schlaf fand er allerdings keinen, er fühlte sich ausgebrannt und leer und konnte nicht einmal mehr weinen. `Wenn ich doch nur tot wäre´, dachte er, `Falco, du hast mir keinen Dienst erwiesen, als du mich gerettet hast. Hättest du mich doch nur ertrinken lassen!´ Als der Wagen stoppte, blieb er einfach liegen und nachdem sie nach der Mittagspause weiterfuhren war er eingeschlafen und träumte. Der Fürst ritt neben ihm und sah Amanoue immer wieder lächelnd an. „Seid Ihr aufgeregt, mein Prinz? Bald werdet Ihr zum ersten Male, Eurer Braut begegnen und dann werdet Ihr der Kronprinz von Asconien sein!“, sagte er schmunzelnd und Amanoue sah ihn schüchtern an. „Ja, mein Onkel, sehr sogar! Ich hoffe, ich gefalle meiner Braut.“, antwortete er verlegen. Der Fürst lachte. „Da braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen, mein Prinz! Ihr seid schöner, als alle Rosengärten Asconiens, in einer lauen Sommernacht bei Vollmond!“, meinte er lächelnd, berührte mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand seine Stirn und beugte anmutig das Haupt dabei. Dann kamen die Tiraner. Sie waren überall und ein Pfeilhagel ging auf Amanoue und die Karawane nieder. Seine Leibwache stellte sich schützend vor ihn, mit erhobenen Schilden, doch sie hatten keine Chance. Einer, nach dem Anderen, fiel tödlich getroffen vom Pferd. Der Fürst griff zu ihm hinüber, riss ihm den königlichen Rubin vom Hals und warf den mitsamt der goldenen Kette, ins Gebüsch. „Mein Prinz, sie dürfen nicht wissen, wer Ihr seid!“, rief er eindringlich, bevor sie ihn zu Boden warfen. Dann rissen sie Amanoue vom Pferd und schleuderten ihn ebenfalls zu Boden. Einer der Tiraner stand über ihm, beugte sich zu ihm hinab und riss ihm das Tuch, das er über Nase und Mund gelegt hatte, vom Gesicht. Als er Amanoues liebliches Gesicht erblickte, sah er ihn gierig an und begann ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Amanoue wehrte sich aus Leibeskräften, doch mehrere Tiraner hielten ihn jetzt fest und schlugen auf ihn ein. Er hörte den Fürsten schreien und blickte hilfesuchend zu ihm hin. Sein Onkel lag auf den Knien, blutüberströmt und sie schlugen auch auf ihn immer wieder ein. „Amanoue!“, rief er zu ihm herüber und streckte seine Hand nach ihm aus. „Sie dürfen es nicht erfahren!“ Dann schlugen sie ihm den Kopf ab.

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      Das Blut spritzte bis zu ihm, traf ihm im Gesicht und das Haupt seines Onkels rollte über den Boden, genau zwischen seine nackten Beine. Er schien ihn noch immer anzusehen, Amanoue schrie wie von Sinnen, dann traf ihn ein harter Schlag und eine tiefe Ohnmacht erlöste den jungen Prinzen. Amanoue fuhr erschrocken hoch, der Wagen hatte wieder angehalten, er fasste sich an den Kopf und ein stechender Schmerz ließ ihn nur blinzeln. Er versuchte sich zu erinnern, doch umso mehr er sich anstrengte, umso heftiger wurden die Schmerzen, in seinem Kopf. Schließlich sprang er aus dem Wagen, sah sich irritiert um und es fiel ihm schwer, sich zurechtzufinden. Er stand einfach nur da, das Blut rauschte in seinen Ohren, irgendjemand sagte etwas zu ihm, doch er verstand kein Wort. Dann spürte er einen festen Griff an seinem Arm, jemand schüttelte ihn und plötzlich traf ihn ein harter Schlag, ins Gesicht. Sebastian stand vor ihm und sah ihn an. „Hörst du mich jetzt endlich? Was ist denn los, mit dir?“, hörte er wie aus großer Ferne. Amanoue blickte ihn verwundert an und nickte. „Mein Name ist Amanoue von …“ Wieder griff er sich an den Kopf, „ich weiß es nicht mehr! Bitte, Sebastian, ich habe es gerade noch gewusst!“ „Dein Name ist Amanoue, die Hure!“, sagte Benedicto hämisch zu ihm. Amanoue warf ihm einen bitteren Blick zu und ging an ihnen vorbei, einfach ziellos weiter durchs Lager, bis er Finn sah. „Hallo Finn!“, grüßte er ihn erfreut. „Amanoue! Schön dich zu sehen, wie geht`s dir?“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht recht, ich glaube, ganz gut. Wenn nur nicht, diese verdammten Kopfschmerzen wären!“ „Du weißt nicht, wie es dir geht?“ Finn lachte kopfschüttelnd und begann wieder, sein Pferd zu putzen. „Schläfst wohl nicht gut, in letzter Zeit, hm? Hast ganz dunkle Ringe, unter deinen Augen“, meinte er. Amanoue schüttelte den Kopf. „Es geht schon, danke. Es ist nur der blöde Wagen. Ich hasse es, wenn ich in dem stinkenden Wagen mitfahren muss“, antwortete er seufzend. „Im Wagen stinkt es doch nicht“, sagte Finn verdutzt. „Benedicto stinkt! Bäh, ganz widerlich und er ist immer so gemein zu mir!“, erwiderte Amanoue, verzog sein Gesicht und beide lachten. Falcos Pferd stand gleich neben ihnen, Amanoue trat zu ihm und streichelte seinen Kopf. Latiago war noch gesattelt und trug sein komplettes Zaumzeug. Er band ihn los, stieg auf, der Wallach warf den Kopf zurück, schnaubte aufgeregt und tänzelte etwas zur Seite. Finn blickte erneut zu ihnen hin und ließ vor Schreck die Bürste fallen. „Mach sofort, dass du da wieder runterkommst!“, rief er erschrocken, „bist du verrückt geworden? Der Hauptmann wird dich diesmal ganz sicher erschlagen, wenn er dich erwischt! Er mag`s nicht, wenn jemand anderer Latiago reitet. Bitte, Amanoue, steig wieder ab“, flehte

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