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das rothaarige Mädchen das du vor der Schwimmhallte geküsst hast deine Freundin?“, brüllte ich ins Telefon und merkte wie sich eine schreckliche Wut vermischt mit unsagbarer Angst in mir aufbaute. Gleichzeitig kullerten Tränen über meine Wangen.

      „Teresa…ich komm zu dir…“, stammelte er fast tonlos. „Nicht am Telefon…Ich will es dir erklären…“

      „Scheiße nein! Du brauchst nicht mehr zu kommen! Ich will eine Antwort auf meine Frage!“, schniefte ich komplett aufgelöst. „Ja oder Nein. Sonst nichts.“

      Wieder war es kurz still bis ein verklärtes „Ja“ folgte.

      Ich warf das Handy quer durch mein Zimmer und hielt mir die Ohren zu.

      „Nein, nein, nein…“, weinte ich bitterlich.

      In mir brach eine Welt zusammen. Es tat so unsagbar weh. Es tut heute noch weh. Tagelang versuchte er mich immer wieder anzurufen und schrieb mir Nachrichten, aber ich wollte nichts mehr hören.

      Meine Hände zittern wieder wenn ich an all das denke. Markus kommt ein paar Schritte auf mich zu und bleibt gegenüber von mir stehen. Er klopft nervös mit seinem Finger auf die Tischplatte neben ihm.

      „Weißt du wie ich mich gefühlt habe?“, wiederhole ich noch einmal ganz leise.

      Eine Träne rollt unaufhaltsam über meine Wange.

      „Teresa…“, murmelt er und will noch näher kommen, ich weise ihn aber zurück.

      „Nein! Nein…Markus. Du wirst mir jetzt erzählen wie das war. Unter der Woche die eine in Graz vögeln und am Wochenende mich. Das Dummerl vom Land, die sowieso nichts checkt. Die blöde Schlampe, die es vermutlich eh mit jedem treibt. Sich einen Spaß machen, so ganz unverbindlich. War es so?“

      Meine Stimme überschlägt sich förmlich, verwunderlicher Weise hat seine Gesichtsfarbe von rot auf weiß gewechselt. Noch eine Träne rollt über meine Wange, ich wische sie mit meinem Handrücken weg.

      „Ich weiß ich hab einen Fehler gemacht, aber du musst mir glauben, so war das nicht…“, stammelt er nach den richtigen Worten suchend.

      „Geh vergiss es. Da hast du dich noch für deine blöden Freunde entschuldigt und dann fickst du mich einen Sommer lang abwechselnd mit deiner festen Freundin, die davon natürlich auch nichts wusste, oder? War das die Idee von deinen Freunden mich mit der Entschuldigungsmasche flach zulegen? “

      Er sieht zu Boden. „Ich habe dich nicht gefickt.“

      „Scheiße was denn dann?“, keife ich hysterisch.

      Er sieht mich an. „Ich habe dich geliebt Teresa.“

      Ich stoße einen spitzen Lacher aus und schüttle den Kopf.

      „Geliebt…Du weißt doch gar nicht was das heißt.“

      „Doch das weiß ich. Sehr genau sogar. Ich wollte mit dir reden, aber dein Freund hat mich abgewimmelt.“

      Ich sehe ihn fragend an. „Welcher Freund? Ich hatte keinen Freund, das weißt du.“

      „Ich kam am Wochenende nach dem du es herausgefunden hast zu dir nach Hause, aber da war ein Typ, der meinte ich soll abhauen und dich in Ruhe lassen.“

      „Was?“

      Ich überlege angestrengt. Doch dann fällt es mir ein. Anton. Er war an dem Wochenende bei uns zu Hause, weil er Leopold was am Traktor zu reparieren half. Wäre möglich dass er Markus abstoppte.

      „Er sagte ihr seid wieder zusammen.“

      Ich schüttle den Kopf. „Vielleicht hat er sich das gewünscht. Glaubst du wirklich ich hätte gleich ein paar Tage nach dir einen anderen gehabt?“

      Markus zuckt mit den Schultern.

      „Ich wollte das nicht Teresa, ich wollte mit Caro Schluss machen…“

      „Hör auf Markus…hör einfach auf.“

      Ich unterbreche ihn und packe meine Sachen in die Tasche, dann dränge ich mich an ihm vorbei und gehe Richtung Tür.

      „Ich hätte es wissen sollen, du warst einfach zu jung, keine Ahnung was ich mir dabei gedacht habe.“

      „Geh bitte hör doch endlich einmal mit dem Altersunterschied auf. Wir sind doch nicht die Macrons.“

      Ich drehe mich um. „Welche Macrons?“

      „Der französische Präsident und seine Frau. Die ist doch so viel älter als er“, schmunzelt er.

      Genervt schnaufe ich durch. „Ach die. Ja… tut mir leid. Ich bin eben keine Teresa. Ich bin eine Resi. Blöd und naiv. So naiv gedacht zu haben ein Neunzehnjähriger wäre reif genug um eine ernsthafte Beziehung zu führen.“

      Er hält mich am Arm zurück. „Bitte hör auf so zu reden, warum machst du dich selbst schlecht?“

      „Weil ich einfach so deppert war und bin.“

      Dann verlasse ich das Haus und fahre wie eine Irre davon. Er läuft mir noch ein paar Schritte hinterher, ich will aber nicht mehr eingeholt werden. Beim See muss ich anhalten, weil ich vor lauter Tränen nichts mehr sehe. Minutenlang versuche ich mich zu beruhigen. Besser fühlt es sich nachdem ich ihn zur Rede gestellt habe auf keinen Fall an. Im Gegenteil. Ich krame nach einem Taschentuch in meiner Tasche, wische mir die Tränen ab und putze mir die Nase.

      „Scheiße…“, murmle ich, weil mir gerade einfällt, dass mein Handy immer noch auf dem Küchenschrank liegt. Egal…ich fahre sicher nicht noch einmal zurück. Ich starte den Wagen wieder. Mist…ich brauche mein Handy. Wenn ich es nicht hole bringt er es womöglich zu mir nach Hause, das will ich schon gar nicht. Also drehe ich etwas widerwillig um und fahre noch einmal hoch.

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