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Zimmer nicht mehr leisten. Will einer von euch mit mir tauschen?“

      Die Frage war an Markus wie Jana gerichtet. Dass Dominik nicht leicht mit seinem Geld über die Runden kam, wussten allesamt und somit schied er als Kandidat für das größte Zimmer der WG aus.

      „Wie viel zahlst du?“, fragte Jana, die damals das kleinste Zimmer nehmen musste, da sie als Letzte in die WG einzog.

      „Zweihundert Zehn.“

      „Du?“

      „Hundertdreißig.“

      „Das könnte ich mir leisten.“ meinte Jonas.

      „Markus? Wenn du es nicht willst nehme ich´s.“

      „Ich bin zufrieden mit meinem Reich.“

      „Ich nehme es.“, sagte Jana die sich jetzt schon auf die größere Bleibe freute. Sie wusste, dass ihre Eltern schon damals mehr für ein Zimmer bezahlt hätten. Außerdem wollte sie wieder malen. Bis jetzt fehlte ihr der Platz um die eine oder andere Leinwand aufzustellen.

      „Cool, ich helfe dir dann beim streichen.“, meinte Jonas, der sein Zimmer regelrecht zugequalmt hat. „Deinem Macker werden die Paar Kröten schon nicht abgehen.“, lachte er.

      Janas Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt. „Behalte dein Zimmer. Ich will es nicht!“, sagte sie laut.

      „Hey, Püppchen....“, so nannten die Jungs sie heimlich und jetzt rutschte es Jonas raus. „Ich habe es nicht böse gemeint, er schaut nur so aus wie wenn er nicht wenig Kohle hätte.“

      „Er hat auch Kohle. Aber das ist kein Grund anzunehmen, dass er für mich aufkommt.“

      „Schon gut. Wirklich, ich habe es nicht so gemeint.“

      Jana merkte, dass sie überreagiert hat.

      „Sind wir wieder gut?“, meinte Jonas.

      Sie nickte, verschwand aber in ihrem Zimmer und rief ihre Mutter an, um ihr von der neuen Bleibe zu berichten.

      „Sicher. Das ist gut, dein Zimmer ist so klein und ungemütlich.“ Claudia war alles Recht. Hauptsache ihre Tochter würde nicht zu diesem Edward ziehen.

      In den nächsten Tagen war es Edward der wenig Zeit hatte, was Jana ihm nicht übel nahm. Umso schöner war es, als sie wiedermal bei ihm über Nacht blieb.

      „Was machst du Weihnachten?“, fragte sie.

      „Nicht viel. Ich werde arbeiten, da du sicher nach Hause fährst.“

      „Ja. Und ich dachte du könntest Heiligabend mit uns verbringen. Meine Eltern wissen Bescheid wegen uns.“

      „Ich weiß nicht. Ich denke ein anderes Mal ist es vielleicht günstiger mich deinen Elten vorzustellen.“ Wieder sträubte sich was in Edward mit Jana mitzukommen.

      „Es geht mir nicht nur darum dich vorzustellen. Ich will nicht, dass du Heiligabend alleine bist.“

      Edward lächelte verlegen.

      „Es macht mir nichts aus. Bis jetzt war ich jedes Jahr alleine.“

      „Aber jetzt hast du mich und ich finde es schrecklich, wenn du Weihnachten alleine verbringst.“

      Edward stand auf. „Jana, hör zu. Mir bedeutet Weihnachten nichts. Wir haben es nie gefeiert und deswegen geht es mir nicht ab.“

      Jana sah ihn mit fragendem Gesichtsausdruck an.

      „Wenn man was nicht kennt, vermisst man es auch nicht.“, sagte Edward.

      „Aber wieso?....Wieso...“

      „Ich will nicht darüber reden.“

      „Hast du nicht mit deiner Exfrau und deinem Sohn Weihnachten gefeiert?“ Jana ließ nicht locker.

      „Doch. Aber es bedeutet mir nichts. Ich habe wie jedes Jahr Oscar ein Geschenk geschickt und damit ist die Sache erledigt.“ Sarkasmus lag in Edwards Stimme.

      „Es geht doch nicht um die Geschenke.“

      „Manchen Menschen schon. Oscar erwartet einen fetten Check und ein Geschenk zu Weihnachten. Er ist so erzogen worden, verstehst du?“

      „Ja. Schon, aber mir ist es nicht wichtig. Ich will mit dir sein. Mit oder ohne Geschenk. Du wirst sehen, einmal Weihnachten mit uns und du wirst es nie wieder missen wollen.“

      „Vielleicht nächstes Jahr. Selbst wenn ich wollen würde, es geht nicht. Im Krankenhaus geht es drunter und drüber. Wir haben immer noch zu wenig Personal.“

      Jana war mit ihrem Latein am Ende und als sie Heiligabend mit ihrer Familie am Tisch saß, war sie froh, dass sie nicht wie Oscar erzogen wurde. Wie jedes Jahr trommelte Claudia die ganze Familie zusammen und als Janas Oma wieder mal behauptete es sei ihr letztes Weihnachtsfest, schmunzelten alle da jeder wusste, dass sie sich trotz hohem Alter bester Gesundheit erfreute.

      Während der obligatorischen Christmette, fragte sich Jana ob Edwards Abneigung Weihnachten gegenüber vielleicht darin lag, dass er Atheist sei. Doch wiederum würde er nicht eine Kette mit einem Kreuz an seiner Brust tragen, wenn es so wäre, dachte sie. Sie versuchte die Gedanken an Edward zu verwerfen um sich auf die Predigt des Priesters zu konzentrieren, was ihr nicht gelingen wollte. Nach der Christmette machte sie die Schachtel auf, die ihr Edward vor der Abreise gab.

      „Frohe Weihnachten. Erst Heiligabend aufmachen. Ja?“, sagte er.

      Auch wenn sie beim Anblick der Perlenkette begeistert war, wäre ihr Edwards Nähe um´s tausendfache lieber gewesen.

      5.

      Gleich nach den Feiertagen machte sich Jana samt Lydia auf die Suche nach einer geeigneten Robe für den Silvesterabend. Jetzt bereute sie, dass sie Edwards Geld nicht angenommen hat, als er zu ihr sagte: „Wir gehen auf einen Ball, du wirst ein Abendkleid brauchen. Kauf dir was schönes.“, drückte er ihr mehrere Hundert Mark Scheine in die Hand.

      Wie immer war sie zu stolz um sein Geld anzunehmen.

      „Ich habe ein Abendkleid.“, log sie.

      Lydia wurde schon längst fündig, während Jana am verzweifeln war. Sie hatte eine genaue Vorstellung davon, was sie tragen möchte.

      „Dann gehe ich lieber nackt.“ meinte sie, als sie das Preisschild entdeckte, am einzigen Kleid das ihr gefiel.

      „Er hätte sicher nichts dagegen.“, alberte Lydia.

      „Ich gib auf, ich werde nichts finden. Es gibt nur noch eine Option.“

      Jana schleppte ihre Freundin in einen Stoffladen. Sie fand genau den Stoff der ihr im Kopf vorschwebte. Am Abend rief sie Markus an, der genauso wie sie Weihnachten mit Familie verbrachte.

      „Kannst du mich retten? Ich brauche eine Silvesterrobe.“, gestand sie ihm, nachdem sie kurz über die Feiertage geplaudert haben.

      „Ich verstehe, sie brauchen einen Termin bei ihrem Designer.“, freute sich Markus.

      „Ja, bitte. Ich weiß auch schon wie es aussehen soll und den passenden Stoff habe ich auch gefunden.“ Sie beschrieb Markus so gut es ging wie ihr Kleid aussehen sollte.

      „Na klar. Ich mache es.“

      „Kommst noch vor Silvester in die WG?“

      „Nein, sie müssen schon in mein Hauptatelier kommen.“, lachte er.

      Minuten später fragte Jana ihre Mutter: „„Kann ich dein Auto haben? Ich will Markus besuchen.“

      „Markus?“, fragte Claudia erstaunt.

      „Ja. Er wohnt nur zwanzig Minuten von uns weg.“

      „Natürlich, nimm mein Auto.“, antwortete Claudia euphorisch.

      Den Grund für ihren Besuch verschwieg Jana ihrer Mutter,

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