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Der falsche Joker. Joann M.
Читать онлайн.Название Der falsche Joker
Год выпуска 0
isbn 9783742749888
Автор произведения Joann M.
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Ich muss so viel lernen und die Semesterarbeit....“, log Jana und lobte erneut das Essen, um vom Thema abzulenken.
Bevor ihre Tochter nach München aufbrach, schnitt Claudia erneut das kommende Wochenende an.
„Du kannst nächste Woche mit diesem Markus kommen. Das macht mir nichts aus.“, sagte sie.
„Ich weiß, aber ich muss wirklich lernen..“, betonte Jana. „Hab´ dich lieb.“, umarmte sie ihre Mutter zum Abschied.
Als sie am nächsten Tag aus der Uni kam, glaubte sie ihren Augen nicht. Schon vom weiten sah sie Edward, der samt ihrem Rucksack auf sie warten schien.
Dieser ließ sich keineswegs anmerken, wie blöd er sich vorkam. Gefühlte Stunden, wartete er mit einem Rucksack vor der Uni, in der Hoffnung Jana würde jeden Moment rauskommen.
Noch blöder kam er sich am gestrigen Abend vor, nachdem er die Nummer der WG gewählt hat. Er hoffte, Jana würde selber ans Telefon gehen, stattdessen hörte er eine männliche Stimme sagen: „Ach, du bist der Typ mit dem Rucksack. Jana ist noch nicht da. Morgen nach der Uni kannst sie am besten erreichen.“.
„Welche Uni?“, fragte Edward und nahm sich vor, dies zu tun was er gerade tat.
„Hallo, du bist doch anständig. Ich dachte schon, ich sehe meine Klamotten nie wieder.“, sagte Jana, als sie Edward näher kam.
„Ich bin wegen dir da, nicht wegen den Klamotten“, meinte Edward trocken. „Hast du schon gegessen?“, fragte er.
„Nein.“
„Ich auch nicht. Pasta?“, fragte er, worauf Jana nickte.
Sie gingen zu dem nah gelegenem Italiener und bestellten beide das Tagesgericht.
„Du bist gar nicht so verwöhnt wie ich dachte.“, scherzte Jana.
„Ich? Verwöhnt? Ich bin die Bodenständigkeit in Person“, antwortete Edward lächelnd.
Als das Essen serviert wurde, erklang Edwards Handy.
„Ja. Gut. Bin gleich da.“, hörte Jana den Arzt reden.
„Ich muss weg. Entschuldige. Das war das Krankenhaus.“, erklärte Edward nachdem er das Telefonat beendet hat. „Ich rufe dich heute Abend an.“, sagte er und ließ einen Hunderter auf dem Tisch liegen.
„Tut mir wirklich Leid.“, fügte er hinzu.
„Ja. Okay. Ja...Bis heute Abend.“, stotterte Jana.
Sie aß nur wenig von den Lachsnudeln, bezahlte aus der eigenen Geldbörse und steckte Edwards Hunderter ein.
„Du hast dein Hab und Gut wieder.“, lachte Markus, als Jana samt Rucksack in die WG kam. „Der Typ hörte sich übrigens irgendwie verkrampft an.“
„Er ist alt.“, sagte Jana, die immer noch enttäuscht war, dass Edward gehen musste.
„Wie alt?“
„Alt. Ich glaube zu alt für mich.“
„Hauptsache du hast deine heißen Höschen wieder.“
„Heiße Höschen?“, zwinkerte Dominik Jana zu.
„Magst du sie waschen?“, scherzte Jana, während sie ein Geschrei aus Jonas`s Zimmer vernahm.
„Streiten die Zwei wieder?“, fragte sie. Die Krise zwischen Anna und Jonas konnten alle Mitbewohner seit Wochen, weder übersehen noch überhören. Vor allem Dominik, dessen Zimmer direkt an das des Pärchens angrenzte, bekam oft die Misere dieser Beziehung mit.
„Schon seit aller Früh. Wenn es so weiter geht...“ In dem Moment hörten die Drei, wie Irgendetwas gegen die Tür flog.
„Das meine ich. Die bringen sich mal um.“
Nur Sekunden später stürmte Anna aus dem Zimmer raus.
„Arschloch!“, schrie sie und rannte zur Ausgangstür.
„Sorry.“ Jonas steckte seinen Kopf zwischen die Tür um sich zu entschuldigen.
„Hauptsache du lebst noch.“, sagte Dominik leise.
„Hoffentlich kommt diese Furie nie wieder.“ Markus konnte Anna noch nie gut leiden.
„Natürlich kommt sie. Sie kommt immer zurück....“, meinte Dominik ironisch.
„Hey Leute, ich mache Schluss. Ich bin fertig mit der Welt.“ Jonas setzte sich hin und sah fragend seine Mitbewohner an.
„Besser wärs´s.“, sagte Dominik und verschwand in seinem Zimmer.
Auch Jana und Markus zogen sich zurück. Niemand glaubte ernsthaft daran, dass sich das ungleiche Pärchen wirklich trennen würde.
Den ganzen Abend wartete Jana vergeblich auf einen Anruf von Edward. Umso überraschter war sie, als sie ihn am nächsten Tag vor der Uni sah. Diesmal stand er da mit einem Blumenstrauß und einem schön eingepacktem Päckchen.
„Entschuldige, ich war gestern erst spät zu Hause, wir haben zu wenig Ärzte zur Zeit, da muss ich mit anpacken. Das ist für dich.“
„Was ist das?“
„Es ist auch für mich, damit ich dich immer erreichen kann.“
„Was ist das?“, fragte Jana noch mal.
„Nur ein Handy.“
„Das kann ich nicht annehmen.“
„Wieso nicht? Ich habe es gekauft und selber kann ich kein zweites brauchen, also nimm es.“
Wieder gingen sie zum Italiener und diesmal aßen sie in Ruhe auf.
Als Edward bezahlen wollte holte Jana den Hunderter raus.
„Wieso gibst du es mir zurück?“
„Na weil....Weil es viel zu viel war und außerdem wollte ich dich auch mal einladen. Ich bin nicht mittellos und kann für mich selber zahlen“, sagte Jana stolz.
„Und ich bin altmodisch und finde, dass ein Mann zahlen sollte. Außerdem habe ich genug Geld und gebe es gerne für dich aus.“
Jana fühlte sich klein und erniedrigt durch Edwards Äußerung. Er hatte Geld und sie war eine Studentin die vom Geld ihrer Eltern lebte.
„Kauf dir was schönes davon.“
„Nein, ich kann es nicht annehmen. Bitte.“, schob sie den Hunderter zurück zur seinen Tischseite.
„Na gut.“, sagte Edward mit Enttäuschung in der Stimme.
Er war Frauen gewöhnt die sich gerne haben einladen lassen, die schon fast erwartet haben umsorgt und beschenkt zu werden. Die meisten Frauen verstellten sich sogar um ihm zu gefallen. Wie seine letzte Freundin, die behauptet hat Skifahren zu lieben. Mit Edward in den Bergen angekommen, verkroch sie sich im Zimmer behauptend sie hätte starke Migräne. Ihm wurde bewusst, dass sie noch nie Ski an den Füssen hatte.
„Kannst du Skifahren?“
„Nicht gut. War noch nie meine Stärke. Wieso?“
„Nur so. Wollte ich wissen.“, sagte Edward.
„Kommst du mit mir nach Hause?“, fragte er geradeaus nach dem Essen.
„Nein Herr Doktor, vielleicht morgen oder übermorgen....“
„Ich muss morgen nach Berlin wegen eines Konzils und wer weiß wann ich wieder da bin.“, sagte Edward, obwohl er wusste, dass er nur drei Tage wegbleiben würde.
„Ich komme trotzdem nicht mit, dazu kenne ich dich zu wenig.“
„Ich werde brav sein, oder glaubst du ich falle über dich her? Habe ich gar nicht vor.“
„Nein,