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      Martin Danders

      Die Vorgesetzte

      Asse II - Das Endlager

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       1. Kapitel

       2. Kapitel

       3. Kapitel

       4. Kapitel

       5. Kapitel

       6. Kapitel

       7. Kapitel

       8. Kapitel

       9. Kapitel

       10. Kapitel

       11. Kapitel

       12. Kapitel

       13. Kapitel

       14. Kapitel

       15. Kapitel

       16. Kapitel

       17. Kapitel

       18. Kapitel

       19. Kapitel

       20. Kapitel

       21. Kapitel

       22. Kapitel

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Die Geschichte und die darin vorkommenden Personen sind frei erfunden, allerdings ist das ehemalige Salzbergwerk Asse II nüchterne Realität. Der Roman spielt in den Bundesländern Niedersachsen und Bremen. Das ehemalige Salzbergwerk Asse II liegt ungefähr 10 Kilometer südöstlich von Wolfenbüttel und wurde viele Jahre von den Betreibern als atomares Endlager benutzt. Das beschriebene Untersuchungsgebiet befindet sich im Radius von ca. 10 Kilometer um Asse II. Im Buch wird ein Szenario beschrieben, das in nächster Zukunft mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit eintreten wird, weil sämtliche Bemühungen des derzeitigen Betreibers (Bundesamt für Strahlenschutz) scheitern werden. Trotz der Stabilisierungsmaßnahmen durch die oben genannte Behörde wird in den nächsten Jahren der Atommüll in Kontakt mit dem Grundwasser kommen, sodass sich ungehindert radioaktives Grundwasser in der Region ausbreiten wird. Die geplante Rückholung der eingelagerten radioaktiven Abfälle ist wegen dem schlechten Zustandes des Bergwerks, sowie aufgrund der bekannten Zwischenfälle in der Vergangenheit nur teilweise möglich. Die Sanierungskosten belaufen sich auf geschätzte 2 bis 6 Milliarden €, die nun der arme Steuerzahler zahlen muss. Die Resttragfähigkeit des Bergwerks erstreckt sich gemäß dem jetzigen Betreiber nur noch bis zum Jahr 2020, spätestens dann wird es in sich zusammenstürzen. Vorliegende Fachgutachten besagen, dass es bereits ab 2014 zu einem Tragfähigkeitsverlustes im Deckgebirge kommen wird, dieser Umstand würde zu einem ungehinderten Grundwasserzufluss und damit zu einem folgenschweren Kontakt zwischen dem Grundwasser und dem eingelagerten Atommüll führen. In der Vergangenheit gab es bereits solche Kontakte wegen zahlreicher, kleinerer Wassereinbrüche, die die verschiedenen Betreiber vor große Probleme gestellt haben.

      Man kann nur hoffen, dass die geplanten Maßnahmen des Betreibers funktionieren werden, weil es den Menschen in dieser Region zu wünschen ist. Ansonsten haben wir demnächst mitten in Deutschland eine Todeszone wie in der Umgebung von Tschernobyl oder Fukushima.

      1. Kapitel

      Heute ist Mittwoch, somit ist ein ganz normaler Arbeitstag, an dem ich gerade in meinem Büro in einer Bremer Umweltbehörde sitze. Das Wetter ist für norddeutsche Verhältnisse ausgesprochen sommerlich, nämlich kein Sturm mit Regenfällen, sondern blauer Himmel mit Sonnenschein. Eigentlich wäre es wesentlich besser, wenn wir heute nicht in diesem langweiligen Büro eingesperrt wären, aber leider können wir unsere missliche Lage nicht ändern. Mein Zimmergenosse Hugo und ich sind Geologen. Wir kennen uns seit der Studentenzeit, somit sind wir fast wie ein altes Ehepaar.

      Wir beauftragen, steuern und überwachen Altlastenprojekte in Bremen und sind mit dieser Arbeit gut ausgelastet. Häufig finden bei uns im Raum Besprechungen mit Gutachtern statt, die sich sehr lange hinziehen. Die größte Schwierigkeit unserer Arbeit ist, Aufträge bei den Vorgesetzen genehmigt zu bekommen. Die eigentliche fachliche Koordination läuft dann wie von selbst. Eingehende Fachgutachten und Rechnungen werden von uns fachlich bzw. sachlich und rechnerisch geprüft. Der bürokratische Aufwand im Hause ist enorm, aber so ist das nun mal in einer Behörde.

      Nach meiner Auffassung ist es wesentlich besser in der freien Wirtschaft wie zum Beispiel in einem Ingenieurbüro zu arbeiten, weil man dann die Untersuchungen im Gelände eigenhändig durchführt und anschließend das Gutachten schreibt. Diese Arbeit ist im hohen Maße befriedigend, dagegen ist eine Behördentätigkeit im Prinzip extrem langweilig. Beruflich engagierte Typen halten es deswegen nicht lange in der Behörde aus, weil sie nach kurzer Zeit dem Wahnsinn nahe sind. Hier herrscht gähnende Langeweile und vollkommene Unbeweglichkeit. Ein anderer Kollege mit dem Namen Leo sagte mal zu mir, „Hier dauert es 10 Jahre bis eine Veränderung eintritt!“ Jeder Behördenangestellte, der schon länger auf seinem Posten sitzt, kann nicht mehr entlassen werden. Dieser Umstand führt zu einem gemeinschaftlichen Warten auf die Rente, dabei geht jeder unterschiedlich vor. Manche sitzen einfach die Zeit ab und warten täglich auf den Feierabend, dabei werden Computerspiele gespielt oder es wird im Internet gesurft. Man kann sich hier keine Pornoseiten anschauen, weil Schlagwörter wie Porno oder Sex eine Sperrung der entsprechenden Seiten verursacht. Die eindeutig bessere Variante als nichts zu tun, ist zu arbeiten. Diese Angestelltenfraktion ist im Prinzip glücklicher, als die Nichtstuer, aber ihnen werden am laufenden Band Steine in den Weg gerollt, aufgrund von unsinnigen bürokratischen Regeln und weil Aufträge Geldausgaben bedeuten, die wegen knapper Finanzen eigentlich nicht gewünscht sind. In der Behörde dauert es wegen der vielen bürokratischen Hemmnisse ungefähr eine Woche einen Auftrag für ein Ingenieurbüro fertig zu bekommen. Wenn man zu der aktiven Mitarbeitern

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