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besteht aus einem Grundwortschatz der 1.000 – 1.300 Wörter umfasst. Das deckt ein Sprachverständnis von 85 Prozent und reicht aus, um sich im Alltag zu verständigen. Ein Muttersprachler nutzt im Schnitt etwa 16.000 Wörter. Er versteht jedoch um die 50.000 Wörter. Damit gehört ein großer Teil zu seinem passiven Wortschatz. Die deutsche Sprache wird in ihrem Gesamtumfang auf 300.000 - 400.000 Worte geschätzt, davon werden ca. 1/3 im deutschen Lexikon „Duden“ gelistet. Ein durchschnittlicher Muttersprachler wird den Zahlen und Berichten nach nur 1/6 seiner eigenen Sprache verstehen. Ein Mensch wird im Durchschnitt etwa 300 Millionen Worte in seinem Leben sprechen.

      Der Wortschatz gliedert sich demzufolge in:

       Grundwortschatz (den man benötigt, um sich im Alltag zu verständigen)

       Aktiver Wortschatz (den jeder persönlich aktiv nutzt)

       passiver Wortschatz (die Worte, die man zwar versteht, aber nicht aktiv benutzt)

      Unsere Sprache ist das gefilterte Ergebnis der eigenen Gedanken und Gefühle. Worte sind so mächtig, dass sie andere tief verletzen können, oder für Frohsinn und magische Momente sorgen. Sie sind das Werkzeug, um bei unseren Gesprächspartnern Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Wer sich an einem umfangreichen Wortschatz bedient, besitzt die Fähigkeit, klare Bilder in den Köpfen seiner Zuhörer zu erzeugen. Das weckt Sympathie und Vertrauen. Doch umgekehrt funktioniert es auch. Sind wir erst einmal im Besitz eines großen Wortschatzes, steigern wir unser eigenes Denkerlebnis und sind somit flexibler im Denken, Handeln und Verstehen. Nach der „Framing-Theorie“ läuft das mit den Bildern im Kopf so ab:

      Unser Gehirn übersetzt die empfangenen Worte in Bilder und scannt passend dazu nach eigenem Wissen und Erfahrungen. Bei diesem Scan werden die Erkenntnisse aller Sinnesorgane miteinbezogen. Das macht ausdrucksstarke Worte so einflussreich.

      Achten Sie daher auf Ihre Wortwahl, Satzbau und Tonfall. Fakten alleine führen selten zur Begeisterung. Ausnahmen bestätigen aber die Regel. So kann der Satz: „Schatz, ich habe gerade im Lotto gewonnen“ umgehend Euphorie bei ihrem Partner auslösen. Aber meistens benötigt es doch mehr um Begeisterung bei anderen auszulösen, da sollten Sie nicht erst den großen Lottogewinn abwarten. Was wir sagen braucht Überzeugungskraft, und womit überzeugen wir am besten? Genau, mit den richtigen Worten und wie wir diese transportieren. Achten Sie im Gespräch auf Ihre Absicht und Grundstimmung. Haben Sie vor zu begeistern, oder zu motivieren? Geht es Ihnen darum, eine eher entspannte Grundatmosphäre zu schaffen? Oder ist es an der Zeit Ihrem Gegenüber einen Warnschuss abzufeuern?

      Spielen Sie die Situationen einmal kurz in Ihrem Kopf durch. Wie beeinflusst es unsere Wortwahl, unseren Satzbau und unseren Tonfall? Machen Sie sich die Unterschiede bewusst.

      Neben Wortwahl, Satzbau und Tonfall ist die Sprachwirkung ein wichtiger Stimmungserzeuger. Die Ausrichtung kann NEGATIV, NEUTRAL oder POSITIV sein. Beispiele hierfür:

      NEGATIVE SPRACHWIRKUNG:

      „Ich schaffe das nicht“

      NEUTRALE SPRACHWIRKUNG:

      „Mir fehlt dafür die Erfahrung“

      POSITIVE SPRACHWIRKUNG:

      „Ich bekomme das hin“

      Bleiben Sie wenn möglich bei einer positiven Sprachwirkung. Negative und neutrale Sprachwirkung findet selten freiwillige Zuhörer und Sympathisanten. Zudem ist eine positive Denkweise wichtig. Aus Gedanken werden Worte, aus Worte Taten und aus Taten Ergebnisse. Wählen Sie lieber gleich die positive Reaktionskette.

      Weitere interessante Zahlen und Daten sind bei einer Onlinebefragung ans Tageslicht gekommen. Thema der Frage war, welche Vorteile jeder für sich in einem erweiterten Wortschatz sieht. 800 Menschen haben teilgenommen und Mehrfachnennungen waren möglich. Leider ist die Quelle inzwischen nicht mehr verfügbar, dennoch möchte ich Ihnen das Ergebnis nicht vorenthalten.

      Richtig sind alle Antworten. Daran sieht man deutlich, dass es sich bei der Wortschatzerweiterung um ein allgemein unterschätztes Thema handelt. Nur wenige Menschen sind sich der vielen Vorteile bewusst.

      Wie Gross Ist Ihr Wortschatz?

      Wäre es interessant für Sie zu erfahren wo Sie mit Ihrem Wortschatz stehen und wo Sie sich im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung einreihen? Ich habe mich gefragt, ob es Wege und Möglichkeiten gibt, mehr über den eigenen Wortschatz-Umfang in Erfahrung zu bringen. Es ist leider schwierig, da es unmöglich ist, „mal eben“ alle bekannten Wörter durchzuzählen. Interessanterweise gibt es aber Websites, die Tests zum Wortschatzumfang anbieten. Nach diesen Tests erhalten Sie eine Schätzung über den Wortumfang Ihres Wortschatzes. Meine Erfahrung war, dass ich auf verschiedenen Websites diese Tests durchlaufen habe und die Ergebnisse sich bis zu 80 Prozent unterschieden haben. Deshalb halte ich einen Test alleine für nicht aussagekräftig genug.

      Wenn Sie sich dennoch für eine grobe Einschätzung zu Ihrem Wortschatzumfang interessieren, dann empfehle ich Ihnen, so viele Tests wie möglich zu machen und die Ergebnisse des ermittelten Wortschatzes zu addieren und durch die Anzahl der Tests zu teilen. Dann erhalten Sie einen Durchschnittswert, der zumindest erahnen lässt, wie groß Ihr Wortschatz sein mag. Nehmen Sie diese Experimente jedoch nicht zu ernst. Holen Sie sich da ab, wo sie jetzt stehen und beginnen an sich zu arbeiten. Sie brauchen sich mit niemanden zu vergleichen, auch nicht mit dem Durchschnitt der Bevölkerung. Die Tests haben zugegeben dennoch ihren Charme. Sie finden Sie über folgende Websites:

       https://wortschatz.tk

       https://www.arealme.com/german-vocabulary-size-test/de/

       https://itt-leipzig.de/wortschatztests/

       https://www.mein-wahres-ich.de/wissen/wortschatz-test.html

      Es erwarten Sie Lückentexte, Sie müssen Synonyme oder Antonyme nennen, eine Auswahl treffen usw. Im Gegenzug erhalten Sie geschätzt den Umfang Ihres Wortschatzes.

      SYNONYME sind Worte mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung. Ein Beispiel für Synonyme:

      „Fahren“ – rasen, chauffieren, kutschieren, überführen, flitzen.

      ANTONYME sind das Gegenteil eines Wortes bzw. dessen Bedeutung. Ein Beispiel für Antonyme:

      „Fahren“ – anhalten, stoppen, wandern, spazieren.

      Der Berlitz-Effekt

      Aller Anfang ist schwer, doch mit dem Berlitz-Effekt wird das Lernen mit der Zeit immer leichter. Dieser Effekt besagt, dass mit jedem gelernten Wort, zwei weitere Wörter leichter zu erlernen sind. So entsteht ein einzigartiges Netzwerk an Wissen, dass das fortlaufende Lernen Schritt für Schritt beschleunigt.

      Die Berlitz-Methode ist seit 1878 die Grundlage des Berlitz-Sprachtrainings. Sie wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Inzwischen bieten diese Methoden eine natürliche Möglichkeit, Wörter und Sprachen auf völlig simple Weise zu erlernen. Zum Beispiel wird das in einer Fremdsprache zu lernende Material so vermittelt, als wäre man im Ausland. Der Lernende kann sein neues Wissen sogleich im Alltag anwenden. Infolgedessen wird das, was gelernt wurde, tiefer und nachhaltiger eingeprägt. Wenn wir diese Lernmethode mit dem Ziel der Erweiterung unseres Wortschatzes in Verbindung bringen, können wir aus dem Wissen und der Erfahrung des Berlitz-Effekts sieben spannende

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