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Übersetzen Sie Fremdsprachen

      Sprechen Sie eine Fremdsprache? Dann übersetzen Sie einen beliebigen Text der Sprache schriftlich ins Deutsche. Der Textumfang sollte etwa eine halbe Seite betragen. Doch keine Sorge, Sie brauchen sich nicht ständig durch das Wörterbuch zu kämpfen, um so exakt wie möglich zu übersetzen. Viel wichtiger ist, dass der übersetzte Text flüssig gelesen werden kann. Es geht also viel mehr um das Training Ihres wörtlichen Einfallsreichtums und nicht um die perfekte Übersetzung.

      Übung 16:

       Lernen Sie den Umgang mit Präfixen und Suffixen

      Eine gute Möglichkeit, Ihren Wortschatz zu erweitern besteht darin die Bedeutungen wichtiger Präfixe, Suffixe beziehungsweise Wortstämme zu lernen. Auf diese Weise verstehen Sie die Bedeutung vieler Wörter leichter und eignen sich diese besser an.

      Bei einem Präfix handelt es sich um eine Vorsilbe, die vor Verben, Substantive und Adjektive gesetzt werden kann. Manchmal ergeben sich dadurch ganz neue Bedeutungen.

      Beispiel für Präfixe (in Klammern):

       Verben: (Be)handeln, (auf)steigen

       Substantive: (Um)leitung, (Bei)fahrer

       Adjektive: (Un)erfahren, (ur)alt

      Beispiele für Wortstämme, in diesem Fall ist der Wortstamm „koch“.

      Koch(en), koch(te), koch(e)

      Ein Suffix ist immer am Ende eines Wortes zu finden und wird deshalb als Nachsilbe bezeichnet. In folgendem Beispielen finden Sie Adjektive und Substantive, wobei das Suffix in Klammern gesetzt wurde.

      Beispiele für Suffixe (in Klammern):

       Verben: Tanz(en), dank(en)

       Adjektive: Gelb(lich), fahr(bar), spar(sam)

       Substantive: Schön(heit), Heiter(keit), Erhalt(ung)

      Aufgabe:

      Denken Sie sich pro Tag ein Verb, Substantiv und Adjektiv aus und bilden so viele Präfixe und Suffixe wie Ihnen dazu einfallen.

      Übung 17:

       Sprechen Sie Nachrichten nach

      Nachrichten sind bestens geeignet, um Ihren Wortschatz zu erweitern. Das liegt an häufig verwendeten Worten, die wir zwar kennen und verstehen, aber viele von ihnen nur in unserem passiven Wortschatz schlummern. Holen wir sie doch in unseren aktiven Wortschatz. Das funktioniert vor allem dann, wenn wir Nachrichten nachsprechen. Nehmen wir als Vorbild mal das Berufsfeld eines Dolmetschers, der beispielsweise im Fernsehen ein laufendes Gespräch unmittelbar in eine andere Sprache übersetzt. Das ist schon extrem beachtlich und die ganz hohe Kunst. In dieser Übung geht es aber „nur“ darum, das Gesprochene live und 1:1 nachzusprechen, so als würden Sie es ebenfalls in eine fremde Sprache übersetzen. Selbst das ist gar nicht so einfach und nur mit etwas Geduld und einer gewissen Routine zu bewerkstelligen. Zum einen nehmen Sie den Inhalt der Nachrichten akustisch auf, während Sie gleichzeitig das Gesagte wiedergeben. Das ist ungeübt eine echte Herausforderung. Aber machen Sie sich nichts draus, falls es zu Beginn nicht erwartungsgemäß funktioniert.

      Wenn Sie rauskommen, setzen Sie erneut an. Sie werden sehen, dass Sie immer besser werden und diese Übung mit der Zeit beherrschen. Diese Übung ist hocheffektiv und wird Ihr Sprachzentrum auf vielen Ebenen unglaublich gut trainieren.

      Übung 18:

       Schmücken Sie Sätze aus

      Nehmen Sie einen beliebigen Text, denken sich frei erfundene Adjektive zu jedem Substantiv aus und fügen jedem Verb ein kreatives Adverb hinzu. Das könnte als Beispiel dann so aussehen:

      (Ursprünglicher Text)

      „Das Wochenende mit meiner Freundin am See war schön“

      (Veränderter Text)

      „Das entspannte Wochenende mit meiner hübschen Freundin am ruhig gelegenen tiefblauen See war sagenhaft schön“.

      Welche Aussage finden Sie interessanter? Mit dieser Übung lernen Sie eine bildhaftere und emotionalere Sprechweise, die präziser bei Anderen ankommt. Übertreiben Sie ruhig. Wenn Sie 30 Prozent davon in Ihrem Leben tatsächlich anwenden und mehr auf eine anschauliche Wortwahl achten, dann sind Sie auf dem besten Weg Ihre Mitmenschen zu faszinieren. So schaffen Sie es, Emotionen zu wecken, und das hat eine spürbare Wirkung auf andere.

      Übung 19:

       Achten Sie auf eine präzise Ausdrucksweise

      Verwenden Sie so wenige Hilfsverben wie möglich. Der richtige Umgang mit Hilfsverben lautet, so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Vollständig vermeiden lassen sie sich nicht und das ist auch nicht das Ziel. Doch holen Sie sich die drei Hilfsverben in Ihr Bewusstsein und wenden Sie diese möglichst selten an. So wird Ihre Ausdrucksweise wesentlich präziser. Bei den drei Hilfsverben, die unsere Ausdrucksweise verwässern, geht es um die Worte „haben“, „sein“ und „werden“. Sie vereinfachen die Ausdrucksweise und „werden“ daher in der Alltagssprache viel zu häufig verwendet, leider auf Kosten einer präzisen Ausdrucksweise und Ausdruckskraft. In meinem letzten Satz habe ich „werden“ bewusst verwendet. Schauen wir doch mal, ob eine bessere Formulierung möglich ist.

      Sie vereinfachen die Ausdrucksweise und finden daher in der Alltagssprache viel zu häufig Verwendung. Es ist also machbar.

      Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie Sie Hilfsverben vermeiden, empfehle ich Ihnen folgende Übung:

      Bilden Sie mit dem Wort „haben“ 20-30 frei erfundene Sätze und benutzen Sie bewusst ein Hilfsverb. Nehmen Sie heute das Wort „haben“, morgen „sein“ und übermorgen „werden“. Konzentrieren Sie sich auf ein Hilfsverb pro Tag. So entwickeln Sie ein Gespür für die Vermeidungsstrategie.

      Nehmen Sie die Sätze und prüfen, ob es möglich ist, das Wort einfach zu streichen. Ansonsten formulieren Sie den Satz neu, so dass er nicht mehr auf Hilfsverben angewiesen ist.

      Übung 20:

       Bilden Sie verwandte Wörter aus Hauptwörtern oder Oberbegriffen bilden

      Wählen Sie ein beliebiges Hauptwort (Sommer, Auto, Urlaub usw.), oder besser – bilden Sie aus einem Fremdwort der Fremdwörterliste auf den letzten Seiten ein Hauptwort, oder ein Oberthema als Hauptwort. Wem das noch zu schwer ist, sollte zunächst bei einfachen Hauptwörtern bleiben. Damit Sie wissen was ich meine, nehmen wir uns gleich mal das erste Wort aus der Fremdwörterliste als Beispiel. Es geht um das Wort „abnormal“. Als Nächstes machen wir ein Hauptwort daraus: „Abnormität“. Mit diesem Wort könnten Sie schon weiterarbeiten. Aber falls es möglich ist, für dieses Wort noch einen Überbegriff zu finden, dann sollten wir das anwenden. In diesem Fall nehme ich den Begriff „Erkrankung“. Es reicht völlig aus, falls es nur zu etwa 50 Prozent passt. Es geht mehr um die Wortfindung, als um die Präzision. Kommen wir zur Übung:

      Das Hauptwort: „Erkrankung“

      Aufgabe: Finden Sie neue Wörter die mindestens zu 50 Prozent zum Hauptwort passen von A-Z.

      A: Abnormität

      B: Borreliose

      C: Cholera

      D: Diphtherie

      E: Einsamkeit

      F: Fieberthermometer

      G…Z

      Wenn Sie bei einem Buchstaben absolut

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