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Die Hängebrücke überspannte eine an die dreißig Yards breite Schlucht, in der tief unten ein Wildwasser toste und kalte Luft nach oben stieß. Hasard betrat die schwankende Brücke, auf der sich bereits ein Teniente befand. Aber dieser Mann bemerkte ihn nicht, denn er hatte Angst, fehlzutreten. Und darum schaute er nach unten, um aufzupassen, wohin er seine Füße setzte. Er blickte erst auf, als Hasard bereits an die drei, vier Yards vor ihm stand – etwa in der Mitte der Brücke. Die Augen des Teniente weiteten sich entsetzt, und er stieß einen wilden Schrei aus. Der Seewolf sah ihn kalt an. Er wußte genau, wohin dieser Kerl wollte: nach Tacna, in das Tal der Padres und Indios, um dort wieder Sklaven zusammenzutreiben. Aber der Weg in dieses Tal führte nur über die schwankende Hängebrücke…

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Die «Santa Barbara» verwandelte sich in ein nach allen Seiten feuerspuckendes Ungeheuer. Die Arwenacks entfesselten die Hölle – sie konnten es, denn die Galeone lag fest, kein Mann wurde für Segelmanöver an Schoten oder Brassen gebraucht, jeder stand für die Waffen zur Verfügung. Sie ließen die Kuh fliegen, wie einer ihrer Ausdrücke lautete, und sie brüllten den Piraten, die von allen Seiten angriffen, ihren wilden Schlachtruf entgegen. Als zwei Zweimaster den Abwehrgürtel durchbrachen, setzte Hasard die chinesischen Brandsätze gegen sie ein – im Direktbeschuß. Heulend, jaulend und pfeifend rasten die Raketen in flacher Bahn gegen die beiden Segler…

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Ihre Schritte hallten auf den Steinstufen der steilen Treppe, als sie in den festungskeller von St. Augustine hinunterstiegen. Renke Eggens und Jean Ribault waren ganz vorn an der Spitze der «Golden Hen»-Crew, scharf bewacht von den spanischen Seesoldaten, die ihre Musketen auf sie angeschlagen hatten. Eine Chance zur Flucht bestand nicht mehr. Doch dann begann das Theater, als sie an einer großen Kerkerzelle vorbeigeführt wurden, in der zerlumpte, heruntergekommene Gestalten hockten. Einer von ihnen sprang plötzlich ans Gitter, zeigte auf Jean Ribault und brüllte, dieser Mann gehöre zu der Mörderbande des Piraten Philip Hasard Killigrew! Und damit war der Teufel los…

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Der Alarm der Küstenwache brachte ganz Havanna in Aufruhr. Da sollte ein Piratensegler aufgetaucht sein. Auch die Black Queen war aufmerksam geworden. Sie schnappte sich ein Spektiv und enterte zum Hauptmars der Fleute auf. Sehr lange starrte sie durch das Okular, erst erstaunt und ungläubig, dann immer erregter. Schließlich gab sie einen ächzenden Laut von sich und wurde grau im Gesicht. Was sie da vor der Hafeneinfahrt sah, ließ sie fast aus dem Mars kippen. Es gab nicht den geringsten Zweifel: Das Schiff, das dort frech aufgekreuzt war und der Hafenstadt die Breitseite darbot, war ihr Schiff – die «Caribian Queen»! Von diesem Augenblick des Erkennens an ging eine schreckliche Veränderung mit der Negerin vor…

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Edwin Carberry hatte sich mächtig angestrengt, mit bloßem Auge die frappierenden Einzelheiten über dem Schanzkleid der «Torbellino» zu erspähen. Leider hatte Smoky den Kieker und war damit im Vorteil. Aber als Ehemann von Gunnhild hatte er nicht nach anderen Weibern zu schielen, und darum schnappte sich Carberry Smokies Kieker, setzte ihn ans Auge und beugte sich wie gebannt vor. Voller Entzücken stieß er auch gleich einen anerkennenden Pfiff aus. Er hatte eine Lady im Kieker, die oben herum viel zu bieten hatte. Das sich Hasard von hinten an ihn heranschlich, merkte er nicht – und daß er ihm die Hand vors Okular hielt, auch nicht. Er sagte nur:" Ausgerechnet jetzt wird´s dunkel…"

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Als die Horrorgeschichte begann, befand sich Jack Finnegan im Ausguck der «Estrella de Málaga». Wie immer und routinemäßig ließ er den Blick ringsum über die Kimm und das Wasser wandern. Und als er dieses mal nach Süden blickte, traf ihn fast der Schlag. Er riß entsetzt die Augen auf und glaubte, ein Phantom zu sehen. Im Süden hatte sich eine riesige, hoch aufgischtende Wasserwalze erhoben, eine Flutwelle von so gewaltigen Ausmaßen, wie er sie noch nie erlebt hatte, und er fuhr schon lange zu See. Da tobte eine Wand aus Wasser mit unvorstellbarer Gewalt und rasender Geschwindigkeit heran, und dieses todbringende Monstrum würde über sie herfallen wie eine tollwütige Bestie…

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Der Seewolf reagierte in dem Augenblick, in dem Brendan O´Connell seine schwere Steinschloßpistole zog. Mit einem federnden Satz schnellte Hasard auf den rothaarigen Iren zu. Und es war das Zeichen für die anderen. Weder James Ryan noch die vier Männer der Freibeuter-Crew schafften es, ihre Waffen zu ziehen. Zu überraschend war der Angriff der Seewölfe. Mit einem schmetternden Hieb fegte Hasard dem Anführer der Iren die Pistole weg. Sofort setzte er nach und trieb O´Connell bis ans Schanzkleid. Das war auch der Moment, in dem Ed Carberry, der eiserne Profos, mit einem einzigen Fausthieb den fuchsgesichtigen Ryan fällte…

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Eiliger Drache und die «Isabella» rauschten auf den Zweimaster zu, den sich O'Leary und seine Schwefelbande im Hafen von St. Augustine mit Gewalt angeeignet hatten. O'Leary tat alles, um unter Land zu entwischen, denn dort war das Wasser flacher. Aber sie schafften es nicht mehr. Die Konfrontation war unvermeidlich. Die Stunde der Abrechnung schlug. Der Seewolf hatte kein Erbarmen mehr – sie hatten ihn einmal nach England verschleppen wollen, jetzt empfingen sie die Quittung. Die volle Backbordbreitseite der «Isabella» dröhnte im Höllenlärm auf, die Kugeln rasten auf den Zweimaster zu und zerhackten ihn. Es waren Gigantenhämmer, die alles zerschlugen und zertrümmerten…

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Edwin Carberry, der Profos der «Isabella», glaubte, eine große Stechmücke heransummen zu hören. Unwillkürlich fuhr er sich mit der Hand an den Hals. Aber zuschlagen konnte er nicht mehr. Hauchfein war etwas in seine Haut eingedrungen. Er empfand nur noch ein Gefühl der Schwere und Benommenheit. Dann sackte er zusammen. Old O´Flynn und Blacky erging es ebenso. Jeff Bowie und Sam Roskill sahen die drei Kameraden noch zu Boden stürzen, dann erwischte es auch sie. Sam kippte mit einem leisen Seufzen um. Jeff Bowie dachte undeutlich an Giftpfeile, und schon verlor auch er das Bewußtsein…

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Die riesige Kriegsdschunke kreuzte den Kurs der «Isabella», und es war nicht ganz klar, ob das nur eine Drohgebärde sein solle, oder ob man darauf lauerte, im günstigsten Moment loszuschlagen. Die Seewölfe hatten keine feindlichen Absichten, aber wenn sie angegriffen wurden, dann würden sie sich ihrer Haut wehren, auch wenn der Gegner um das Zehnfache überlegen war. Später wußte niemand mehr, ob die Riesendschunke nur einen Warnschuß hatte abfeuern wollen, oder ob der Schuß das Signal zur Eröffnung des Kampfes war. Jedenfalls flog auf der «Isabella» der Bugspriet samt Blinde weg, und da schlugen die Seewölfe mit einer vollen Breitseite zurück. Und die saß! Denn ein oder mehrere Treffer mußten die Pulverkammern der Dschunke erwischt haben…