Скачать книгу

Ihr Blick fiel auf die angebrochene Flasche Olivenöl. „Spagetti mit Bärlauchpesto, das ist es, Orko.“ Sie lachte befreit auf. „Dazu einen Salat aus frischen Gartenkräutern!“

      Kurze Zeit später suchte sie im Garten nach geeigneten Gewächsen. In der einen Hand einen Durchschlag, der ihre Ernte aufnehmen sollte, und in der anderen ein Messer. Und so wanderten Bärlauch für das Pesto, Giersch, junge Brennnessel, Löwenzahnblätter und eine Handvoll Gänseblümchen in den Behälter, den sie dann auf dem Terrassentisch abstellte, damit sämtliche Käfer und andere Insekten den Weg in die Freiheit nahmen, bevor sie den Salat weiterverarbeitete.

      Nun hatte sie also schon zwei Mahlzeiten für unterschiedliche Uhrzeiten vorzubereiten.

      Sie schaltete das Küchenradio ein, pfiff lautstark die Oldies aus dem heimischen Sender mit und machte sich vergnügt ans Werk.

      ***

      Pünktlich um Viertel vor drei hörte Sabrina die Haustür ins Schloss fallen. Gleich darauf ein entspannter Mark, der ganz selbstverständlich die Tür zur Küche öffnete.

      „Bin wieder da. Gehe nur kurz nach oben, mir die Hände waschen.“ Er schnüffelte in die Luft. „Gibt es gleich was zu essen?“ Offenbar konnte er nichts dergleichen ausmachen.

      „Ja. Kann sofort losgehen.“

      „Oh! Prima“, aber er dachte, da bin ich ja mal gespannt. Was kann man kochen, das nach nichts riecht? Doch er grinste sie nur an und verschwand.

      Dem Geräusch nach zu urteilen, nahm er die Treppe erneut, indem er eine Stufe übersprang. Auf dem Rückweg schien er sogar aus einer gewissen Höhe herabzuspringen. Das laute Aufstampfen verriet ihn.

      „Welche Stufe?“, fragte darum Sabrina als Erstes, als er hereinkam, ohne sich vom Herd umzudrehen.

      „Was meinst du?“

      „Von welcher Stufe aus bist du gesprungen?“

      Er lachte ertappt. „Von der dritten.“

      „Nur zwei übersprungen? Feigling!“

      Verblüfft schaute er sie an.

      „Komm, setz dich. Es gibt Spagetti mit Bärlauchpesto und frischen Gartenkräutersalat“, verkündete sie fast stolz.

      „Bist du Italienerin?“

      „Wie kommst du denn darauf? Nein, ich bin hier geboren. Okay, meine Eltern waren keine Ostfriesen, aber deutschstämmig.“

      „Na ja, wenn das Hausmannskost ist, müsstest du Italienerin sein.“

      Sabrina wurde rot.

      „Sorry, ich hatte nicht viel Auswahl im Haus, und mein Fahrrad ist noch unterwegs mit den Gästen.“

      „Ach, du meinst die beiden zwielichtigen Gestalten, die gerade auf den Hof gefahren sind? – Das sind deine Gäste?“

      Sabrina wurde noch röter. „Ja, ich kann mir leider meine Gäste nicht aussuchen“, erwiderte sie schroffer als beabsichtigt.

      „Entschuldigung. Es geht mich nichts an, aber sie machen mir keinen guten Eindruck.“

      „Das sagt der Richtige“, murmelte Rolf ungehört. Gerda war auch sichtlich empört, dass er sich so über die Mahlzeit lustig machte. Sie war noch gerade so stolz auf ihre Tochter gewesen, wie sie praktisch aus nichts ein Mittagessen gezaubert hatte.

      Den Tisch hatte sie auch liebevoll gedeckt und sogar eines von den Kristallgläsern aus der Erbschaft der Urgroßmutter hingestellt. Dazu die mit Wasser gefüllte Kristallkaraffe, und eine Haushaltskerze hatte sie auch noch im Sicherungskasten gefunden. Die für den Notfall, falls mal der Strom ausfiel. In dem kleinen Kerzenständer, den sie als Andenken aus Mexiko mitgebracht hatte, sah sie angezündet sogar richtig hübsch aus, fand Gerda.

      Mark nahm den ersten Bissen der aufgewickelten Spagetti und sah Sabrina bewundernd an. „Hmmm! Lecker“, tönte es etwas undeutlich aus seinem vollen Mund.

      Sabrina freute sich sichtlich über das Lob und war sofort versöhnlicher gestimmt.

      „Danke. – Du hast ja recht. Mir sind die beiden auch nicht geheuer. Aber was soll ich machen? Ich brauche das Geld.“ Sabrinas Stimme wurde immer leiser und verschämt brach sie ab.

      „Magst du dich zu mir setzen?“, fragte Mark sanft. „Es wäre für mich gemütlicher. Ich nehme an, du hast schon gegessen, oder?“

      „Ja, sicher“, stotterte sie und blickte zur Seite.

      „Vielleicht schaffst du trotzdem noch ein bisschen?“ Aufmunternd sah er sie an, und Sabrina fühlte sich durchschaut.

      „Joooo, ein bisschen könnte ich sicher vertragen.“ Sie nahm sich einen Teller und tat sich auf.

      „Der Salat ist ja köstlich“ Mark schien begeistert zu sein. „Wo hast du das Rezept her und die Kräuter?“

      „Meine Mutter kannte sich gut mit Wildkräutern aus und hat es mir beigebracht.“ Sabrina biss sich auf die Lippen. Noch nie hatte sie gegenüber einem Fremden ihre verstorbenen Eltern erwähnt.

      „Wächst alles hier draußen“, beeilte sie sich zu sagen. „Ich bin auch sehr froh, dass du hier bist“, fügte sie offen hinzu. „Mit diesen beiden da drüben“, sie wies mit dem Kopf zu den Ferienwohnungen im Hof, „ist mir nicht ganz wohl zumute. Sie sind so distanzlos und marschieren hier rein und raus, wie es ihnen in den Sinn kommt.“

      „Oh, das hab ich auch gerade gemacht.“

      „Nein, nein, bei dir ist das etwas anderes.“

      „Vielen Dank.“ Mark deutete eine Verbeugung an.

      „Nein, wirklich! Orko liebt dich, das allein ist schon eine Empfehlung. Du solltest mal sehen, wie er sich bei denen da aufführt. Am liebsten würde er ihnen an die Gurgel springen.“

      „Gut, dass du so einen Beschützer hast.“ Mark wurde sehr ernst. Und gut, dass ich nun da bin, dachte er.

      „Siehst du, Rolf, ich hatte doch recht!“, jubelte Gerda, denn obwohl unerklärlich, hatte das Ehepaar die letzten Gedanken von Mark verstanden.

      ***

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAMCAgMCAgMDAwMEAwMEBQgFBQQEBQoHBwYIDAoMDAsK CwsNDhIQDQ4RDgsLEBYQERMUFRUVDA8XGBYUGBIUFRT/2wBDAQMEBAUEBQkFBQkUDQsNFBQUFBQU FBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBT/wAARCAE0AMgDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dX

Скачать книгу