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      ➤ Verelendung

      Es ist ein Charakteristikum unserer Zeit, dass immer mehr Menschen verelenden. Niemand kennt die exakte Zahl aller Slumbewohner, weil dort nicht gezählt wird.

      Was uns aber berühren sollte, ist die Tatsache, das fast jede große Stadt gleichzeitig eine Stadt und ein Slum ist. Und die Slums wachsen ständig. Die Menschen leben dort beengt, zusammengekauert, mit einem Minimum an Wasser und unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen. Sie hausen ungenügend geschützt vor Hitze und Kälte unter Plastefolien oder Blechstücken. Schätzungsweise eine Milliarde Menschen leben so. Das sind mehr, als Europa Einwohner hat. Jedes Jahr nimmt ihre Zahl um 27 Millionen zu. In den Slums von Bombay leben schon heute mehr Menschen als in Norwegen.

      Der Ort der Armut verschiebt sich vom Land in die Stadt. In einigen afrikanischen Ländern südlich der Sahara wie Tschad, Niger oder Sierra Leone ist die Not in der Stadt schon jetzt größer als auf dem Land. Das Gleiche gilt für Lateinamerika und die Karibik.

      Das Ganze ist eine riesige soziale Zeitbombe. Es gibt bisher keine Maßnahmen, die gezeigt hätten, dass sie die Verelendung stoppen können. Wirtschaftswachstum und die dadurch erreichbare Zunahme an Arbeitsplätzen kann definitiv kein Gegenmittel für ein Problem dieses Ausmaßes sein. Dies alles läuft auf ein Schreckensszenarium hinaus: Der Graben zwischen Arm und Reich wird so tief, dass diejenigen, die über Wohlstand verfügen, in Schutzzonen leben, um sich vor den aufbegehrenden Besitzlosen zu sichern. Glücklich wird dabei niemand mehr, alle Betroffenen kämpfen nur noch ums Überleben und gegen die Bedrohung durch den jeweils anderen.

      Darauf weist Frithjof Bergmann schon seit vielen Jahren hin.

      Wie sehr er damit recht hat, zeigte sich im Herbst 2006, als es mitten in Europa einen Vorgeschmack auf diesen Kampf gab. Die zumeist jugendlichen Bewohner der Pariser Vorstädte revoltierten mehrere Tage und waren auch durch massiven Polizeieinsatz nicht unter Kontrolle zu bringen. Hier bekam eine westliche Industrienation erstmalig die Quittung für ihren Zynismus. Hier zeigte sich, dass Staatenlose, Flüchtlinge, Entwurzelte und Arbeitslose – alles Menschen, die von der Gesellschaft nicht gebraucht werden – nicht bereit sind, ihr Schicksal stumm zu erdulden.

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