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      Copyright © 2007 Arbor Verlag GmbH, Freiamt

      Copyright © Bild „Planende Hände“ auf dem Titel (3. von oben): photocase.com, ollikaramelle, 2007

      Alle Rechte vorbehalten

      E-book 2020

      Hergestellt von mediengenossen.de

      E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de

       www.arbor-verlag.de

      ISBN E-Book: 978-3-86781-201-6

      Vorwort

      Einleitung

       Was ist Arbeit?

       Was ist Neue Arbeit?

       1. Selbstversorgung

       2. Entdecken, was man wirklich, wirklich will

       Wie fangen wir damit an?

      Die Theorie

      Die Welt im 21. Jahrhundert

       Wohin geht die Fahrt?

       Das tote Gleis

       An der nächsten Weiche

       Die andere Kultur

       Psychologie der Reisenden

       Psychologie der Reisenden

       Weiter Richtung Abgrund

      Das Lohnarbeitssystem – ein Auslaufmodell

       Die Neue Arbeit als Alternative zum Lohnarbeitssystem

      Die Geschichte der Neuen Arbeit

       Die Armut der Begierde

       Neue-Arbeit-Projekte – Beispiele

      Dezentrale Ökonomie

       High-Tech-Eigen-Produktion

       Der Personal Fabricator

       Die Neue Arbeit in der Dritten Welt

       Die wirklich, wirklich gewollte Arbeit

      Die Praxis

      Andreas Gebhardt

       Wie soll das denn konkret gehen?

      Rosalind Honig

      Ich will nicht gleich

      Frauke Hehl

       Das eigene Leben ändern

      Peter Grottian

       Über sinnvolle Arbeit nachdenken

      Lola Güldenberg

       Der Luxus, zu arbeiten, wie man …

      Jaqueline Eddaoudi

       Die Neue Arbeit ist wie Bambus

      Ditz Schroer

      Eine Alternative, wie man

      Margrit Kennedy

      Das fremdbestimmte Rädchen-Dasein

      Günter Faltin

      Den Markt nicht den

      H. Peter Friedl

       Ein Konzept der neuen Solidarität

      Stefan Schwarzer

       Höhenflüge

      Katja Barloschky

       In der Realität angekommen

      Michael Birkenbeul

       Anfangen!

      Günter Thoma

      Scheitern heißt nur, dass man

      Nachwort von Frithjof Bergmann

      Über Frithjof Bergmann

      Vorwort

      Das sprichwörtlich Gewordene an der Neuen Arbeit ist das Mantra, dass man eine Arbeit tun soll, die man „wirklich, wirklich will“. Und mit der gleichen Regelmäßigkeit stellt sich die Frage: Kann man davon leben? Wer wollte das nicht – eine Arbeit, die einen aufregt, die einen gefangennimmt, die einen in einen seligen Taumel versetzt? Tja, wer hätte das nicht gern! Fragt sich nur, wer die Rechnungen bezahlt. Kann man mit solch einer Arbeit genug verdienen, um damit für die Kosten des Lebens aufzukommen? Für die Miete, den Strom, das Auto, die Beiträge für die Rente und die Versicherungen und last, but not least für gesunde Nahrungsmittel, für Obst und Gemüse?

      Eine Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: In vielen Fällen kann man mit Arbeit, die man wirklich will, bedeutend besser Geld verdienen als mit der bisher im Trott verrichteten Arbeit in irgendeinem Job, die man über sich ergehen lässt wie eine „milde Krankheit“. Wenn ich im ICE unterwegs bin, spricht mich oft jemand an und berichtet mit feucht glänzenden Augen, dass sich sein Leben total gewendet habe: dass er im „ersten Leben“ dem allgegenwärtigen Druck nachgegeben und sich sehr bemüht habe, ein braver Steuerberater zu sein, sich dabei aber nicht nur elend gefühlt, sondern auch miserabel verdient habe – eben weil seine Arbeit ihn letztlich bis an die Substanz strapazierte. Im „zweiten Leben“ sei er Musiker geworden. Das sei absolut das, was er schon immer wollte, und jetzt sei er nicht nur gesünder und fröhlicher und sprühe geradezu vor Lebenslust – jetzt verdiene er auch unvergleichlich mehr.

      Man könnte ganze Bücher mit solchen Beispielen füllen. (In Wahrheit gibt es solche Bücher jeodch schon zuhauf.) Dass man mit Arbeit, die man leidenschaftlich liebt, in der grausam-realen Welt tatsächlich tüchtiger Geld verdienen kann als mit Arbeit, die man nur erträgt – das stimmt, und es ist zweifellos von Bedeutung. Allerdings ist das nur die glitzernde Silberverpackung. Arbeit, die man nicht leiden kann, macht einen schwach und krank. Sie vergrämt einen so, dass sogar die eigenen Kinder einen zu hassen beginnen; und wenn man an der Arbeit, die man macht, vertrocknet, dann vertrocknet alles andere auch.

      Diesen Zustand könnte man als ein Merkmal unserer Kultur bezeichnen. Die Arbeit hat so vieles aus unserem Lebensraum verdrängt, dass man unbedingt eine Arbeit braucht, die man leidenschaftlich liebt. Solche Arbeit nicht zu haben, bedeutet eigentlich schon, dass man den Versuch, sich selbst zum Menschen zu entwickeln, aufgegeben hat; denn was man an Kraft, an Lebenssaft in sich hat, wird im Normalfall von unserem Jobsystem gnadenlos bis auf den letzten Tropfen herausgepresst, und übrig bleibt die Schale, einem ausgetrockneten Brunnen vergleichbar. Deshalb steht es im Mittelpunkt der Neuen Arbeit, jeden Einzelnen persönlich anzusprechen in seiner brunnentiefen Einsamkeit und zu versuchen, ihn aus dem bloßen Schein des Lebens hinaus in ein wirkliches

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