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Nachtcache sollte bzw. kann nur nachts gefunden werden, teilweise weist auch der Titel des Caches („Nachtcache“ oder „NC“) bereits auf diese Eigenschaft hin.

      Eine Stirnlampe und ein guter Strahler sind dabei im Grunde Pflicht, denn einerseits ist es beim Nachtcachen üblicherweise dunkel, andererseits zeichnen sich NCs gerne dadurch aus, dass an den Startkoordinaten keine Dose sondern kleine Reflektoren platziert wurden, die das in der Dunkelheit auf sie ­eintreffende Licht reflektieren. Derartige Reflektoren können unterschiedliche Farben haben (ggf. mit unterschiedlichen Bedeutungen), können geballt auftreten und einem wie auf der Runway eines Flughafens zum Ziel leuchten oder auch nur vereinzelt und schwer zu finden positioniert sein. Da man nachts mit Stirnlampe und Strahler auf dem Marktplatz einer friedlichen Gemeinde für erhebliche Aufregung sorgen könnte, sind Nachtcaches häufig im Wald platziert. Auch für einen Nachtcache sollte man sich Zeit nehmen und sollte sich bewusst sein, dass der Wald in der Dunkelheit eine eigene Welt ist, Geräusche eine ganz andere Bedeutung gewinnen und bei technisch ausgereiften Nachtcaches kann es sogar vorkommen, dass der Owner mit einigem „Schnickschnack“ die Atmosphäre noch zusätzlich verstärkt. Es könnte aber auch eine echte Wildsau sein, die Ihr gerade hört ...

      Nur nachts lässt sich dieser Spur folgen

      In jedem Fall gilt es auch bei Nachtcaches Vorsicht walten zu lassen, gute Leuchten und Ersatzbatterien dabei zu haben und gerne ein solches Abenteuer im Team anzugehen. Je nach Ausgestaltung des Caches (achtet auf das Attribut UV), ist auch eine spezielle Schwarzlichtlampe erforderlich, um mit UV-Stift angebrachte Markierungen oder Hinweise zu entdecken (siehe Kapitel Ausrüstung ab Seite 149). Am Ende der Suche erwartet Euch auch bei einem Nachtcache eine Dose mit Logbuch und die Möglichkeit den Fund im Logbuch wie auch elektronisch festzuhalten.

      Manchmal stößt man in einem Lost Place auf ein Schwimmbad ...

      Lost Places

      Eine weitere Besonderheit, die sich kein eigenes Icon aber ein Attribut verdient hat. Lost Places können sich in jeder-Cacheart tarnen, als Tradis, Multis, ­ Mysteries usw. Manchmal erkennt man einen Lost Place an einem „Lost Place“ oder „LPC“/„LP“ im Cachetitel, manchmal erst durch das Listing, einen guten Tipp oder überraschend vor Ort.

      Was Lost Places auszeichnet ist nicht die Cacheart, es ist der Ort: Ein vergessener Ort. Solche vergessenen Orte sind dabei nicht nur Leidenschaft von Geocachern, auch Fotografen mögen dort auf Motivsuche sein oder sogenannte „Urbexer“ („Urban Exploration“, „Entdeckungsreisende in unserer urbanen Welt“). ­Fotografen und Urbexer streunen somit ebenso fasziniert über das Gelände eines Lost Places, folgen dabei aber nicht einer durch Cachestationen geprägten Route und suchen auch keine Dose, in der sie ihre Entdeckung dokumentieren können.

      Alle haben aber eines gemein: Die Faszination für besondere Orte, für ­brachliegende Gelände, leerstehende Gebäude oder Industrieanlagen. Der Ausdruck „vergessene Orte“ legt dabei schon nahe, dass man nicht davon ausgehen kann, dass die Wege dorthin frisch geteert sind, das Dach des Gebäudes neu eingedeckt und die Leiter zum Obergeschoss jüngst vom TÜV abgenommen wurde. Ein Lost Place ist immer ein Abenteuer auf eigene Gefahr und mancherorts wird es dem Eigentümer eines Geländes – so dieser unstrittig geklärt ist – bewusst sein, das der Ort regelmäßig Besucher anzieht und er wird dies tolerieren. Manchmal meint ein Absperrband oder ein Zaun aber auch genau das, wonach es aussieht: Die Aufforderung draußen zu bleiben! Dabei achten die ehrenamtlichen Reviewer zwar darauf, dass kein Cache freigeschaltet wird, der ohne entsprechende Genehmigung auf fremdem Privatgelände liegt, doch kein Reviewer hat die Chance jegliche Fläche zu überprüfen und Euer Abenteuer mag Euch bei einem Lost Place auf eigenes Risiko auf fremdes Gelände führen. Bitte berücksichtigt dies!

      ... und hat die Badehose nicht dabei

      Ebenso wie es Lost Places gibt, die ihren Status ihrem eigenen Verfall zu verdanken haben, gibt es aber auch Owner, die weder Kosten noch Mühen scheuen, ein eigenes altes Objekt mit viel Engagement, Zeit- und auch Geldeinsatz zu einem „Lost Place-Paradies“ herzurichten, das einem Hamburg Dungeon das Wasser reichen kann.

      Wie bei den vorgenannten Cachearten geht es auch bei einem Lost Place üblicherweise darum, eine einzelne Dose inklusive Logbuch zu finden, oder sich im Rahmen mehrerer Stationen den Weg zur Final-Dose zu erarbeiten.

      GeoArt/Geocaching Art

      Aus den vorhergehenden Kapiteln habt Ihr sicherlich schon herausgelesen, dass bei Geocaching der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind – und das gilt nicht nur für die verschiedenen Arten von Caches, für die Wahl oder Gestaltung der Dosen oder für die Geschichte, die sich der Owner um seine Dose herum ausdenkt, sondern auch was die Platzierung angeht. Es gibt kaum einen Ort, der zu unmöglich erscheint, um einen Geocache zu platzieren – zumindest so lange er den Guidelines gerecht wird und wir fremden Privatbesitz, Naturschutzgebiete oder das Rollfeld des Flughafens außen vor lassen.

      Signal-GeoArt aus Mystery-Caches in Holland

      Geocaching Art geht aber noch eine Stufe weiter. Meist schließt sich hierzu eine Gruppe Cacher zusammen und entwickelt einen unglaublichen Plan: Auf die Geocaching-Karte überdimensionale Motive zu zeichnen wie beispielsweise einen aus über 380 Tradis bestehenden Cowboy in Wyoming, die aus 1.000 Dosen bestehende Dampflokomotive in Idaho oder auf dem flachen Land der Niederlande ein jedem Geocacher vertrautes Antlitz aus Mystery-Fragezeichen, das von Signal the Frog. Geocacher schaffen ein „Gesamtkunstwerk“ aus unzähligen Geocaches, die aber alle einzeln lösbar und logbar sind. Niemand muss also alle 1.000 Dosen der amerikanischen Dampflok in einem „Zug“ abreisen. Aber verlockend ist es schon …

      Toplisten/Empfehlungen

      Nach all dieser Vielfalt kommt natürlich zwangsläufig die Frage, womit man anfangen soll, welches die besten Caches sind und welche man keinesfalls verpassen darf. Anfangen sollte man (zumindest wenn man ohne erfahrenen Mitcacher startet) sicherlich eher mit einfachen Tradis mit niedriger D-/T-Wertung, irgendwann wird zwangsläufig ein Multi oder ein Mystery dort liegen, wo Ihr gerade unterwegs seid und irgendwann werdet Ihr Euch an einen schwierigeren, aufwendigeren oder zeitintensiveren Geocache wagen – und dann ist die richtige Zeit dafür wohl gekommen.

      Ein außergewöhnlicher Cache sammelt schnell Favoritenpunkte ...

      Welche Dosen aber Eure Favoriten werden, das liegt letztlich an Euren Interessen. Ein befreundeter Cacher lebt für Mysteries und schreckt auch nicht davor zurück, steinalte Tatort-Folgen nochmal minutiös schauen zu müssen, um sich darauf beziehende Rätsel zu lösen. Einem anderen Freund kann die Dose nicht hoch genug hängen und er lebt auf, sobald er sein „Klettergeraffel“ auspacken kann. Ich selbst mache am liebsten Tradis, noch lieber wenn es in einem Land ist, das bisher noch nicht blassgrün in meiner Statistik aufleuchtet – es sei denn es berichtet jemand von einem tollen Lost Place. Dann ist mir Tradi, Multi, Mystery gleich, der Ort ist das Ziel!

      Ein guter Richtwert für besondere Caches können aber die Favoritenpunkte sein. Die Statistiken hierzu sind sicherlich vergänglich, manch neuer Star am „Dosenhimmel“ mag in die Toplisten aufsteigen, manch Owner des Wartungsaufwands der Besucherflut nicht mehr Herr werden und seinen Cache ins Archiv senden. Und manch außerordentliche Caches mögen so abgelegen platziert sein oder so schwer zu finden, dass sie leider nicht die Favoritenpunkte einheimsen, die sie verdienen. Für Premium-Mitglieder gibt es über die

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