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auf einer internationalen Bühne stattfand. Heute gibt es mehr als 3 Millionen Geocaches weltweit, Millionen von Geocachern, kleinste, ­normale und riesige Behälter, einfache, schwierigere und fast unerreichbare Verstecke, Koordinaten, die einen direkt zum Ziel führen oder über mehrere ­Stationen, mehrere Stunden beschäftigen können, Caches die man spontan in seiner Nähe erschließen kann, wie auch welche die Vorbereitung und Ausrüstung erfordern.

      Und aus dem Startup rund um Geocaching.com ist in den letzten 20 Jahren mit Groundspeak ein in Seattle, Washington ansässiges Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern und etwa 400 Volunteers (ehrenamtlichen Helfern) weltweit ­geworden, die die Entwicklung von Geocaching begleiten und unterstützen. Mit Bryan Roth ist einer der Gründer unverändert aktiv an Bord.

      Doch drehen wir das Thema noch einmal zurück. Was ist Geocaching eigentlich? Wie funktioniert es?

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      In Oregon sind einige der ältesten Geocaches zu finden

      Wie es beginnt

      „Geocaching ist eine moderne Version der Schnitzeljagd“, ist ein oft gehörter Einstieg in eine Erklärung. Tatsächlich ist es so, dass Geocaching ein Spiel ist, das maßgeblich die Spieler selbst prägen. Innerhalb gewisser Standards (­ „Guidelines“), die das Geocaching HQ setzt, sind es Geocacher, die sich Verstecke, Geschichten oder Rätsel ausdenken, einen Geocache verstecken und die Koordinaten mit einer Beschreibung und Hinweisen auf Geocaching.com ­eintragen. Sobald dieser Cache veröffentlicht ist, ist er für andere Geocacher sichtbar und mit Hilfe eines Smartphones oder eines GPS-Gerätes kann man sich auf zu den Koordinaten machen.

      Benny und Sandra bei GC43 – Europe‘s First, Irland

      Nicht selten wird man dadurch zu besonderen Orten geführt, Sehenswürdig­keiten, oder auch verborgenen Ecken, manchmal ist ein Geocache aber auch einfach eine Abwechslung bei einem Spaziergang oder eine wohl verdiente Pause während einer langen Autofahrt.

      Das Ziel des Spiels ist es dabei, den Cache zu finden, üblicherweise ein Behälter, in dem sich ein Logbuch befindet, um im Logbuch – tatsächlich wie auch online/mobil – den erfolgreichen Fund zu vermerken, ggf. kleine Tauschgegen-stände oder „Belohnungen“ zu bergen oder für den Nachfolgenden zu hinterlassen und den Behälter für den nächsten Suchenden wieder so zu verstecken, wie man ihn vorgefunden hat. Es geht also sehr wohl darum, einen „Schatz“ zu finden, die Schatzkiste mit dem Logbuch bleibt aber immer am Fundort zurück.

      Vielleicht erklärt es sich am besten an einem Beispiel. Meinen ersten Geocache habe ich im März 2010 gelegt. Zu der Zeit hatte ich für ein Buchprojekt gerade viel über den sagenumwobenen Freibeuter Klaus Störtebeker recherchiert und über Orte in Hamburg, die mit ihm in Verbindung gebracht wurden. Einer dieser Orte war der Grasbrook, heute im Herzen der modernen Hafencity, früher Richtplatz vor den Toren der Stadt. Hier soll Klaus Störtebeker am 20. Oktober 1401 geköpft worden sein, nicht ohne vorher einen Handel mit den Stadtoberen abzuschließen. Es solle all denen seiner Männer das Leben geschenkt werden, an denen Störtebeker ohne Kopf noch vorbei schreiten könne. Sein Kopf fiel, sein Körper schritt aus, an 11 seiner Mannen vorbei, bevor man ihn zu Fall brachte. Die Leben der Freibeuter wurden trotzdem nicht geschont. Ich fand, diese Geschichte müsse erzählt werden, müsse geteilt werden mit all den ­geocachenden Touristen, die durch die moderne Hafencity schlendern und nicht ahnen, auf welch historischem Boden sie sich bewegen. Eine Bronze­statue ­Störtebekers, auf dem „Großen Grasbrook“ stehend, passte perfekt zu der Geschichte, zwischen Statue und Steinsockel war ein Spalt hoch genug, um eine kleine Metalldose zu verbergen, gefüllt mit einem Logbuch, mein erster Geocache. Am 28. März 2010 wurde er veröffentlicht, noch am gleichen Tag – das Los einer großen Stadt wie ­Hamburg – 4 Mal gefunden, am nächsten Tag 20 Mal. Fast 4.500 Funde folgten binnen zweieinhalb Jahren, bis das ­Pflegen dieses Caches – mittlerweile an anderer Stelle, da die Stadt die Statue Störtebekers zum ­Maritimen Museum verlegt hatte, inzwischen zu einer fünfteiligen Tradi serie + Bonus rund um den wohl berühmtesten deutschen Freibeuter angewachsen – zu zeitraubend wurde. Doch inzwischen haben auch andere Dosen, Mysteries und ein schöner Audio-Multi die Story von Störtebeker aufgegriffen, so dass sie in Hamburg und an vielen anderen Orten auch heute noch erzählt wird.

      Aber genau das ist es, was Euch beim Geocachen erwarten kann. Eine spannende Geschichte, ein Reiseführer zu besonderen Orten, verbunden mit einem Rätsel, mit einer Schatzsuche, mit einer Belohnung, entweder dem Finden an sich und dem Eintrag im Logbuch oder auch mit dort verborgenen Tauschgegenständen.

      Freibeuter in muggeliger Umgebung

      Um sich nun auf die Suche nach einem Geocache zu machen, braucht es nicht mehr als eine kostenlose Registrierung auf Geocaching.com (alternativ auch über die App möglich) und ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit der gratis verfügbaren Geocaching®-App. Ohne zu wissen – so weit geht die Technologie dann doch nicht – wo Ihr gerade seid, wenn Ihr dieses Buch lest, würde ich fast wetten, dass der nächste Geocache fußläufig von Euch entfernt ist. Seid Ihr gerade in einer europäischen Stadt, werden es zahllose Punkte sein, die aufleuchten sobald Ihr die App das erste Mal startet.

      Und jetzt gilt es, den ersten Cache zu suchen …

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      Als Jeremy, Elias und ich im Jahr 2000 Groundspeak gründeten, hatten wir keine Ahnung, wie groß das Spiel einmal werden würde. Die ­Kombination aus GPS-Technologie und Outdooraktivität faszinierte uns, zumal wir alle technologiebegeistert waren und Spaß daran hatten, draußen zu sein.

      Zu der Zeit hätten wir nie geglaubt, dass da mehrere Millionen Menschen sein werden, die genauso empfinden. Selbst heute, mit mehr als 10 Millionen Geocachern weltweit, kommt es einem manchmal unwirklich vor. Wir sind wirklich dankbar, ein Teil davon sein zu können. Wir hatten nicht bewusst darauf abgezielt, eine weltweite Community ins Leben zu rufen, aber wir wollten ein Werkzeug schaffen, das es Leuten ermöglicht, Spaß mit diesem Spiel zu haben. Anders als manch andere Spiele, die sich mit der Entwicklung neuer Technologien etablierten, waren wir gerade davon begeistert, wie Geocaching Spieler von ihren Computern und Fernsehern weg zog, aus ihren Sofas und Sesseln und zurück nach draußen in die Natur.

      Heute sehe ich das Spiel als eine Kombination aus dem, was wir getan haben, aber noch viel mehr aus dem was die Geocaching Community getan hat. Wir haben die technischen Mittel geschaffen, aber die Community hat Kreativität und Leidenschaft eingebracht und unsere Werkzeuge genutzt, unglaubliche und manchmal sogar bahnbrechende Erlebnisse zu entwickeln, zu teilen und zu erleben. Auch für mich gab es zahllose Situationen, in denen ich einen Geocache fand, der mich voller Überraschung, Begeisterung und dem Geschmack von Abenteuer zurückließ.

      Durch Geocaching konnte ich zudem überall auf der Welt starke Freundschaften schließen. Für diese Kontakte und diese Erlebnisse bin ich wirklich dankbar.

      Besonders glücklich bin ich zu sehen, was aus dem Spiel in Deutschland geworden ist. Es ist nicht nur das erste

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