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11. 3. 1912.

       171Reusch an Franz Haniel, 12. 3. 1912, in: RWWA 130-300193000/0.

       172GA, 13. 3. 1912.

       173Imbusch (Zentrum) am 18. 3. 1912 im Preußischen Abgeordnetenhaus, GA, 19. 3. 1912; zu der heftigen Polemik des organisierten Katholizismus gegen den Streik und allgemein gegen die Sozialdemokratie vgl. „Oberhausener Volkszeitung“, täglich im März 1912.

       174GA, 19. 3. 1912.

       175Vgl. Saul, Staat, Industrie, Arbeiterbewegung, S. 272–278.

       176GA, 20. 3. 1912; vgl. Gladen, Die Streiks der Bergarbeiter, S. 146.

       177Vgl. Gladen, Die Streiks der Bergarbeiter, S. 146.

       178Reusch an Bergrat Mehner, 4. 7. 1912, in: RWWA 130-300193003/0.

       179„Schlagwetterexplosion auf Zeche Osterfeld am 3. Juli 1912“: Bericht an den Aufsichtsrat, 4. 7. 1912, in: RWWA 130-30100/5.

       180Artikel aus der Arbeiter-Zeitung, Juli/August 1812, ohne genaues Datum, Reusch-Paraphe, in: RWWA 130-30100/5.

       181Reusch an Franz Haniel, 4. 7. (2 Briefe) und 5. 7. 1912, in: RWWA 130-300193000/12.

       182RWWA 130-300105/18,19 und 21 und RWWA 130-300143/15; vgl. Saul, Staat, Industrie, Arbeiterbewegung, S. 152–154.

       183Reusch an Woltmann, 11. 8. 1912; vgl. Reusch an Woltmann, 9. 3. und 11. 10. 1912, in: RWWA 130-300193003/11.

       184Vgl. Klaus J. Mattheier, Werkvereine und wirtschaftsfriedlich-nationale (gelbe) Arbeiterbewegung im Ruhrgebiet, in: Jürgen Reulecke, Arbeiterbewegung an Rhein und Ruhr, Wuppertal, 1974, S. 189. (Im Folgenden: Mattheier, Werkvereine).

       185Reusch auf der Vorstandssitzung der Deutschen Vereinigung am 12. 1. 1914, in: RWWA 130-30019326/25, zitiert bei Saul, Staat, Industrie, Arbeiterbewegung, S. 177.

       186Vgl. Mattheier, Werkvereine, S. 190–192.

       187Zitate bei Reif, Verspätete Stadt, S. 347–348; zu Reuschs Rolle bei der Förderung der Werkvereine vgl. Feldman, Stinnes, S. 320.

       188Niederschrift über die Besprechung im Essener Hof am 5. 12. 1912 (Vf. Nicht genannt), in: RWWA 130-30019390/17.

       189Reusch an Hugenberg, 20. 9. 1913, in: RWWA 130-30019390/17.

       190Stegmann, Die Erben Bismarcks, S. 167.

       191Stegmann, Die Erben Bismarcks, S. 172.

       192Hirsch, Syndikus der HK Essen an Reusch, 21. 6. 1912, in: RWWA 130-3001933/21, zitiert bei Stegmann, Die Erben Bismarcks, S. 173.

       193Stegmann, Die Erben Bismarcks, S. 172.

       194Reusch an Franz Haniel, 28. 7. 1913, in: RWWA 130-300193000/12; vgl. Stegmann, Die Erben Bismarcks, S. 174.

       195Reusch an Franz Haniel, 11. 1. 1914, in: RWWA 130-300193000/12; vgl. Saul, Staat, Industrie, Arbeiterbewegung, S. 57.

       196Reusch an Schaafhausen’schen Bankverein, 22. 12. 1913, Auftragsbestätigung Schaafhausen’scher Bankverein an Reusch, 23.12.1913 in: RWWA 130-3001935/6.

       197Reusch an Woltmann, 30. 9. 1912, in: RWWA 130-300193003/11.

       198Reusch an Woltmann, 3. 11. 1910, in: RWWA 130-300193003/11.

       199Reusch an Woltmann, 17. 12. 1910, in: RWWA 130-300193003/11.

       200Vgl. Herzog, Reusch und die Oberhausener Kommunalpolitik, S. 65.

       201Woltmann an Reusch, 25. 8. 1913, in: RWWA 130-300193003/11.

       „Nach den weltgeschichtlich einzig dastehenden Leistungen unserer Armee wird, soweit ich über die Stimmung im Westen unserer Monarchie unterrichtet bin, es dort als selbstverständlich vorausgesetzt, dass nach siegreich durchgeführtem Kriege die belgischen Industriebezirke und die Hafenstadt Antwerpen dem deutschen Reiche einverleibt werden.“ (Paul Reusch am 1. 9. 1914 an Staatsminister Delbrück)

       2.Der Konzernherr im Krieg

      Die deutschen Industriellen – so Gerald Feldman in seinem auch heute noch lesenswerten Essay über Paul Reusch – begrüßten den Krieg mit wenig Begeisterung, dies nicht, weil sie nicht „patriotisch“ gewesen wären oder weil sie die imperialistische Politik der kaiserlichen Regierung nicht gutgeheißen hätten, sondern weil der Krieg die Abläufe in ihren Betrieben durcheinander brachte, z. B. durch die Einberufung von Facharbeitern und die Engpässe bei den Rohstoffen. „Außer Krupp und ein oder zwei anderen Privatunternehmen produzierten sehr wenige Firmen für die Armee, und da ein Krieg von sehr kurzer Dauer erwartet wurde …, rechneten sich Firmen wie die GHH im Bereich der Kriegsaufträge wenig aus.“ „Ihr großer Trost“ sei es gewesen, dass Deutschland nach dem Sieg seine Stellung in der Welt vor allem auch wirtschaftlich würde stärken können. Deshalb hätten die Industriellen die annexionistischen Kriegsziele der kaiserlichen Regierung unterstützt, ja diese in ihrem Programm vom 15. Dezember 1914 noch übertroffen. Sie handelten dabei gemeinsam mit ihren innenpolitischen Bündnispartnern, den ostdeutschen Agrar-Junkern und dem Alldeutschen Verband. Reusch allerdings habe sich zumindest teilweise von diesen Maximalzielen distanziert: „So begeistert Reusch über das Bündnis zwischen Industrie und Landwirtschaft und über den Siegfrieden mit umfangreichen Annexionen war, so widersprach er doch seinen Kollegen bezüglich der Annexionen im Osten: ,Wenn wir Weltpolitik treiben wollen, müssen wir England die Faust auf die Nase setzen und unser Gebiet nach dem Westen erweitern. Auf der anderen Seite aber können wir nicht die ganze Welt dauernd zu Feinden haben, und deshalb müssen wir uns mit Russland vertragen.’“

      Aufgrund dieses Zitats billigt Feldman Reusch, im Vergleich zu seinen Kollegen, „relativ nüchterne Ansichten“ darüber zu, „was Deutschland im Fall eines totalen Sieges sich nehmen sollte“; er habe damit aber „auf seine Kollegen wenig Eindruck gemacht …, betrachteten sie ihn doch wohlwollend als Gleichgesinnten in allen anderen Dingen“.1 Ist diese wohlwollende, allenfalls leicht ironische Darstellung und Wertung haltbar? Die Kriegsmentalität der Mächtigen im Kaiserreich wird bei keinem anderen Thema so offenkundig wie bei der Diskussion um die Kriegsziele.2 Welche Rolle Reusch dabei spielte, muss deshalb an erster Stelle genau untersucht werden.

      Vorab eine Bemerkung zu den erstaunlich wohlwollenden Formulierungen von Feldman: Was die Rolle der Schwerindustrie im Allgemeinen und Reuschs im Besonderen in den Jahren vor 1914 angeht, so irritiert etwas, wie mit verharmlosenden Begriffen Ursachen und Verantwortlichkeiten für den Krieg vernebelt werden: Der Begriff „patriotisch“ ist für den fanatischen und aggressiven Nationalismus der Vorkriegsjahre unangebracht. Das Schlagwort vom „Platz an der Sonne“ verharmlost den kaiserlichen Imperialismus und damit eine der wesentlichen Ursachen für die Katastrophe von 1914. Auch reicht es nicht, den Begriff „Einkreisung“ in Anführungszeichen zu setzen, um die darin zum Ausdruck gebrachten Wahnvorstellungen zu entlarven. Es war nicht nur die hoch riskante Außen- und Rüstungspolitik der kaiserlichen Regierung, sondern auch der aggressive Expansionskurs der Ruhr-Konzerne, gerade auch der GHH unter ihrem neuen Generaldirektor, der die Gegenmaßnahmen der Nachbarn erst provozierte. Die forcierte Expansion, z. B. durch den Erwerb von Erzgruben in Nord-Frankreich und die Zollpolitik der kaiserlichen Regierung, wirkte ohne Zweifel spannungsverschärfend. In den Quellen finden sich nirgendwo Hinweise, dass Reusch vor dem Krieg zur Mäßigung oder Verständigung mit den Nachbarn geraten hätte.

      Kam der Krieg für ihn dann tatsächlich „ungelegen“, d. h. überraschend? Äußerte er sich kritisch über die Belastungen, die seinen Betrieben aufgebürdet wurden? Trug er nur generell die Kriegsziel-Programme mit oder wurde er persönlich aktiv? Und hob sich seine Haltung tatsächlich als pragmatisch und nüchtern vom Fanatismus seiner Kollegen ab? Das von Feldman präsentierte Zitat stammt vom August 1916, sagt also nichts aus über Reuschs Haltung am Anfang des Krieges. Darauf, auf die Sommermonate des Jahres

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