Скачать книгу

machende Nikotin aufgenommen.

      Zucker – Das hört sich als Zusatzstoff unschuldig an. Durch das Abbrennen von Zucker entsteht Acetaldehyd. Das wiederum verschnellert und vervielfacht die abhängig machende Wirkung des Nikotins.

      Kakao – verbrennt zu Theobromin und erweitert so die Bronchien, damit mehr Nikotin tiefer inhaliert werden kann. Lakritz hat denselben Effekt.

      Lävolinsäure nimmt dem Tabakgeschmack die Schärfe und verstärkt die Nikotinbindung an die Andockstellen im Gehirn um etwa 30%.

      Menthol – vermindert das Reiz- und Schmerzempfinden des Atemtrakts. Beruhigt die Bronchien und erweitert sie. So kann tiefer und beschwerdefreier inhaliert werden. Menthol maskiert den scharfen Rauchgeschmack. Der Rauch wirkt kühler und schmeckt frischer. Keine „Zigaretten“-Marke verzichtet heute mehr auf Mentholbeimischungen auch in ganz normalen Zigaretten. Man braucht die jungen „Ersatzraucher“. Denen muss die Inhalation erleichtert werden. Außerdem will man Rauchern mit Bronchitis das Rauchen erleichtern. Menthol vermindert zusätzlich den Abbau von Nikotin.

      Kleine unbemerkte Nikotinerhöhungen In den letzten 8 Jahren haben die Tabakkonzerne den Nikotingehalt nach US-Untersuchungen unbemerkt um 11% erhöht. Nichts geht über echte Kundenbindung…..[14]

      Verschiedene Chemikalien als Abbrennverzögerer – Durch ein verlangsamtes Abbrennen des Tabaks werden mehr Züge pro Zigarette und damit eine höhere Nikotinaufnahme möglich.

      Light-Zigaretten Das größte aller Täuschungsmanöver: Der auf der Packung deklarierte Nikotingehalt wird mit Rauchmaschinen ermittelt. Raucher ziehen aber dieselbe Menge Nikotin und Schadstoffe aus den Light-Zigaretten wie aus normalen Zigaretten.

      Filmtipp: „Inside“ ist ein spannender Film mit Al Pacino und Russel Crowe und zeigt, wie der ehemalige Forschungsleiter eines Zigarettenherstellers skandalöse Praktiken der Tabakkonzerne enthüllen will und verfolgt wird. Spannend.

       Der Light Zigarettenbetrug

      Sie rauchen Light-Zigaretten oder deren Nachfolger in den hellblauen oder pastellfarbenen Packungen? Sie dachten, diese wären gesünder und hätten weniger Teer und Nikotin? Mit Light-Zigaretten hat die Nikotinindustrie die Raucher bewusst betrogen. Fast 30 Jahre lang hielten Light-Zigaretten viele Raucher davon ab, aufzuhören, da man glaubte, einen persönlichen Kompromiss mit einer angeblich „gesünderen“, „weniger schädlichen“ Zigarette gefunden zu haben. Wie profitabel dies für die Nikotin-Industrie gewesen sein muss, zeigt eine Befragung bei 12.000 Ex-Rauchern. Light-Raucher hören nur halb so oft mit dem Rauchen auf, wegen der für gesünder gehaltenen Light-Version, als Raucher normaler Zigaretten.[15] Die USA und die EU haben wegen Verbrauchertäuschung die Verwendung von Begriffen wie mild, leicht, light, ultra light, ultra verboten.

      In den 70er Jahren verlor die „Zigaretten“-Industrie zunehmend Raucher durch das Bekanntwerden der gesundheitlichen Folgen. Den suchtauslösenden Nikotingehalt zu vermindern war aber keine Option, geschweige denn eine Möglichkeit. Britisch American Tobacco (Lucky Strike, Gauloise, HB) schreibt intern: „…einfach den Nikotingehalt zu vermindern, könnte den Raucher von seiner Nikotin-Gewöhnung wegbringen...und wäre langfristig gleichbedeutend mit einer Vernichtung der Zigarettenindustrie.“[16] Da man den Nikotingehalt also nicht vermindern „konnte“, ersann man die Light-Zigarette.

       Der Rauchmaschinenbetrug

      Das funktioniert so: Man bringt kleine Löcher an den Filtern an, durch die zusätzliche Luft mit angezogen wird. Dadurch wirkt der Tabak etwas milder für den Raucher und kann tiefer inhaliert werden.

      Für die Schadstoffanalyse auf der Packung werden Zigaretten in standardisierten Rauchmaschinen getestet. Sie dürfen raten, wer diese Maschinen erfunden hat…. Die schmalen Metallgreifer verdecken nicht die Filterlöcher, durch die zusätzliche Luft ansaugt wird. So ergeben die Analyseergebnisse extrem niedrige Nikotin- und Teerwerte. Teilweise können so sogar nikotinhaltigere Tabake verwendet werden. Man konnte so die „offiziell“ niedrigen Werte auf die Packung der „gesünderen“ Light-Zigarette drucken. Millionenschwere Light-Werbe-Kampagnen wurden dann geschaltet, um die frohe Botschaft zu verkünden.

      Der Trick: Natürlich raucht niemand mit einer Pinzette an der vorderen Lippe. Der Raucher hält den Filter zwischen den Lippen und deckt teilweise die Löcher mit den Fingern ab. So kommt zwischen 40-50% mehr Nikotin und Teer aus der Light-Zigarette in die Atemwege als die Maschinen es messen.[17] Dies war Phillip Morris seit 1969 mit der sogenannten „Lippenstudie“ bekannt. Ein typischer Taschenspielertrick der Drogenmafia, der aber 30 Jahre lang bis zum Verbot der Light-Zigarette Milliardenumsätze einbrachte.

       Light Raucher rauchen Schadstoffe tiefer ein

      Die Nikotinhersteller wussten aus frühen Studien schon seit Anfang der 70er Jahre Folgendes: Durch etwas Rauchverdünnung macht der süchtige Raucher stärkere und tiefere Züge. Der Raucher hat instinktiv ein genaues Gespür dafür, wieviel Nikotin er braucht, um die Nikotin-Entzugserscheinungen, gegen die er anraucht, auszuschalten. Light-Raucher ziehen daher intensiver und öfter an der Zigarette oder rauchen auch mehr Zigaretten. Der Light-Raucher bekommt so genau den gleichen Nikotinspiegel, den er sich vorher mit normalen Zigaretten verschafft hat.

       150 Millionen Dollar Schadensersatz für die Light-Lüge

      Viele Prozesse sind wegen dieser Täuschungen noch im Gange. Wegen irreführender Werbung zur „sicheren“ Zigarette hat zum Beispiel ein Gericht in den USA Phillip Morris zur Zahlung von 150 Millionen Dollar Schadensersatz wegen Täuschung, Fahrlässigkeit zugunsten der Erben nur eines verstorbenen Rauchers verurteilt.

      Durch die geniale Erfindung der „gesünderen“ „sicheren“ Light-Zigarette konnten Millionen gesundheitsbewusster und teilweise aufhörwilliger Raucher getäuscht werden. Mit genauso viel Nikotin und am Ende süchtig, waren sie fest im Griff der Drogen-Industrie. Nur mit einem entscheidenden Unterschied, und auch das wusste man schon seit Anfang der 70er Jahre: Durch die tiefere Inhalation kommen auch mehr Schadstoffe tiefer in der Lunge an.[18] Light-Raucher bekommen daher andere und tödlichere Formen des Lungenkrebses. Es wäre tatsächlich besser gewesen, normale Zigaretten zu rauchen, um an das Nikotin zu kommen. Britisch American Tobacco nimmt dazu heutzutage so Stellung: „Light betreffe nur das Aroma und sonst nichts.“

       Von der Tabakindustrie zum Nikotin-Dealer

      Die „Zigaretten“-Industrie betrachtet sich selbst schon lange nicht mehr als Träger einer „Tabak-Rauchkultur“. „Rauchen ist Kultur und Geselligkeit“: Davon habe ich immer gerne gefaselt als ich noch Raucher war. Natürlich war ich geselliger und umgänglicher, wenn ich mir die nervösen Nikotin-Entzugssymptome erst mal weggeraucht hatte. Immerhin braucht man erst mal etwas Botenstoffe für das veränderte Gehirn, um sich halbwegs normal zu fühlen.

      Die Tabakindustrie fördert diesen Kultur-Geselligkeits-Blödsinn mit Aktionen wie dem sogenannten „Raucherclub: Mensch, Kultur, Kneipe.“ Oder früher mit Werbefilmen, in denen Tabak irgendwo in malerischer Landschaft in Virginia romantisch per Hand in der Scheune zum Trocknen aufhängt wird, um Tabak als Kulturgut zu platzieren.

      Heutige Nikotinproduzenten verfolgen Optimierungs-Ziele: Wie kann man mit Zusatzstoffen die besten Nikotinprodukte herstellen, um damit möglichst viele Menschen möglichst früh in ihrem Leben abhängig zu machen? Wollen Sie sich wirklich so weiter manipulieren lassen? Und hatten Sie sich als Jugendlicher vorgestellt, ein Leben lang weiterrauchen zu müssen, weil eine Drogen-Industrie Sie so manipuliert hat?

       „Nikotin macht nicht süchtig“

Скачать книгу