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sich sehen lassen. Musikfans kommen allemal auf ihre Kosten!

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       www.maggiofiorentino.com

       Ein Park,

      DER BEFREIT

      Der Parco delle Cascine hinter dem

      Opernhaus

      Die Florentiner lieben ihren Parco delle Cascine, die Stadt bietet ihnen hier im Sommer Open-Air-Konzerte, während des Maggio Musicale sogar mit internationalen Künstlern. Zum Spazierengehen in der Mittagspause oder am Abend taugt der Park ebenso wie als Joggingstrecke, und um einfach die Seele baumeln zu lassen, natürlich auch.

      Am Arno entlang führt ein herrlicher schattiger Radweg. Darauf gelangt man bis zur Nachbargemeinde Signa, ganz ohne Straßenverkehr, rund zehn Kilometer die einfache Strecke. Kurz vor Signa erstreckt sich der Parco dei Renai, eine 80 Hektar große Seenplatte mit Inselchen, Vogelbeobachtungsstellen, Wassersportmöglichkeiten wie Surf-, Kite- und Segelschule. Der Sandstrand ist aufgeschüttet, einladende Liegewiesen davor. Eine Pizzeria, ein Restaurant und eine Musikbar runden das Angebot ab – den Florentinern gefällt’s und etlichen Besuchern auch. Denn was braucht es mehr zum vergnüglichen Entspannen? Falls der gut bestückte Picknickkorb fehlt: Den kann man jeden Samstag gleich zu Beginn der Radtour am Eingang des Parks auf dem Cascine-Wochenmarkt füllen. Kein anderer Florentiner Wochenmarkt bietet frischere Ware, dickere Porchetta und besser gelaunte Standler, behaupten sie dort. Und kein Markt ist preislich so günstig wie dieser. Also den nächsten Samstag vormerken, aber nur vormittags!

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      GLÜCKSVERSTÄRKER

      Florenz ist mit Recht stolz auf die immer besser ausgebauten Straßenbahnverbindungen, geplant sind insgesamt fünf Routen. So soll möglichst bald die ganze historische Altstadt vom Autoverkehr befreit werden. Die Strecke Flughafen–Hauptbahnhof ist schon fertiggestellt, die Fahrt mit den Panoramazügen ersetzt die Sightseeingtour …

       Welches Abendmahl

      IST EINDRUCKSVOLLER?

      Die vielen cenacoli von Florenz sind einen Rundgang wert

      Florenz lohnt immer wieder thematische Touren, vor allem um versteckte Schätze zu entdecken wie eben die Cenacoli, Bilder des letzten Abendmahls Christi mit seinen Jüngern. Solche Szenen befinden sich in Klöstern am schmalen Ende der Refektorien, wo die Mönche ihre Mahlzeiten einnehmen. Die Stadt ist so stolz auf diese Fresken und monumentale Tafeln, dass sie sogar eigene Führungen anbietet. Sie können aber auch auf eigene Faust erkundet werden. Obwohl das berühmteste Abendmahl-Bild wohl Leonardo da Vincis Werk in Santa Maria delle Grazie in Mailand bleiben dürfte, das er vor 1495 schuf. Es wird dank zahlreicher Reproduktionen und Skizzen den nachfolgenden Florentiner Malern bekannt gewesen sein. Sie verstanden ihr Handwerk so gut, dass man sie auch außerhalb ihrer Stadt damit beauftragte wie etwa Bernardino Poccetti für die Certosa di Pisa, Ghirlandaio für das Kloster Badia di Passignano und Cosimo Rosselli sogar in der Sixtinischen Kapelle.

      In Florenz dürfte das Cenacolo di Santa Croce (1333) eines der frühesten sein, Taddeo Gaddi hinterließ es mit einer ganz eigenen Bildsprache: Unter einem Lebensbaum zeigt die Szene des Abendmahls den Moment, in dem Jesus verkündet, einer der Apostel habe ihn verraten. Und Judas sitzt auf der anderen Seite des langen Tisches, also bereits isoliert. Johannes dagegen liegt ruhig schlafend auf Jesus’ Schulter.

      Von ca. 1370 stammt die Darstellung von Andrea di Cione, genannt Orcagna, im Alten Refektorium von Santo Spirito. Nur als Fragment erhalten, wird sie von der großen Kreuzigungsszene dominiert. Dafür bietet das Museum der Stiftung Salvatore Romano, das jetzt im Refektorium eingerichtet wurde, ein paar interessante bildhauerische Werke. Und im Neuen Refektorium sind gleich drei Abendmahlszenen von Bernardino Poccetti von ca. 1597 erhalten geblieben.

      Wunderschön ist das 1480 von Ghirlandaio geschaffene Abendmahl im Kloster Ognissanti, das allein schon durch sein Ausmaß von acht Metern Länge fasziniert. Die Architektur mit den Lünetten ist miteinbezogen, das Ganze wirkt wie eine Szene in einer offenen Loggia. Den Moment der Verkündigung des Verrats am hufeisenförmigen Tisch ist dargestellt; Johannes wacht gerade auf, Judas sitzt, wie gehabt, getrennt vor den anderen. In Santa Maria Novella hat Alessandro Allori sein bewegtes, vom Manierismus beeinflusstes Abendmahlbild (1584–1597) im Refektorium zwischen den beiden Kreuzgängen auf Leinwand gemalt, um das Fresko an der Wand zu erhalten. Dem Kloster San Marco hat Domenico Ghirlandaio 1482 eine etwas einfachere Version seines Ognissanti-Abendmahls hinterlassen: Jesus reicht Judas das Brot, nachdem er bereits über den Verrat gesprochen hat, die Apostel scheinen entspannt, Johannes ist wieder einmal eingeschlafen …

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       Städte

       Top 10

      1 Florenz (Norden) ist die Hauptstadt der Region, das Kultur- und Wirtschaftszentrum, eine Universitätsstadt mit zahlreichen Kunst- und Sprachinstituten, einer großen Theaterszene und modernen Oper – auch in kulinarischer Hinsicht kaum zu toppen.

      2 Pistoia (Norden) gilt als bescheidenere Pracht-Variante voller architektonischer Kunstwerke, speziell am Domplatz mit seinen schwarzweiß gestreiften Bauten.

      3 Prato (Norden) war ab dem Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum, das sich viel leisten konnte, daher seine teils versteckten Schätze. Prunkstück ist das Castello dell’Imperatore des deutschen Kaisers Friedrich II., einen Besuch wert das Museum der Moderne.

      4 Lucca (Nordwesten), die von einer dicken Mauer umgebene Stadt, lädt mit schönen Cafés und Geschäften zum Bummeln ein; am besten sich erst einmal vom Mauerkamm aus orientieren.

      5 Arezzo (Nordosten) liegt etwas im geografischen Abseits, aber durch Piero della Francescas Fresken in der Basilica San Francesco ist es ein Pilgerziel für Kunstinteressierte und wie geschaffen für Flaneure und Nachtschwärmer mit Lust auf die tolle Ausgehszene.

      6 Siena (Zentrum) gilt als die schönste Stadt der Toskana und mit ihren hohen Backsteinpalästen als das gotische Pendant zur Florentiner Renaissance. Hier findet der Palio statt auf dem großartigen Campo, dem Platz der Plätze in der Toskana.

      7 San Gimignano (Zentrum), das sogenannte toskanische Manhatten, steht wegen der großen Ansammlung von mittelalterlichen Turmhäusern auf der UNESCO-Welterbeliste.

      8 Volterra (Zentrum) wirkt wegen der hohen mittelalterlichen Palazzi zunächst düster. Die etruskischen Schätze und hier beheimateten Alabaster-Arbeiten strahlen dafür umso heller.

      9 Massa Maríttima (Südwestküste) liegt etwas abseits des touristischen Geschehens. Von der Altstadt eröffnen sich schöne Panoramablicke, und die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ins Maremma-Hinterland und ans Meer.

      10 Pisa (Westküste) hat viel mehr zu bieten als den berühmten Schiefen Turm. Der Domplatz, die Piazza dei Miracoli,

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