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      Michael Boenke

      Kässpätzlesexitus

      Kriminalroman

      Zum Buch

      Tödliche Kässpätzle Sommer, Sonne, Riedidyll in Oberschwaben. Eine Brauerei richtet ein Kässpätzleswettessen aus, an dem auch die Motorrad-Gang von Daniel Bönle teilnimmt. Während des kulinarischen Wettbewerbs kommt es zu einem tragischen Unglück. Eine Teilnehmerin, die eine Gruppe Motorradfahrerinnen unterstützt, erstickt beim Wettbewerb am schwäbischen Nationalgericht. Ein Unfall, so heißt es. Wenig später findet man im Pasteurschrank der Brauerei eine Tote, die schon beim Kässpätzlesevent eine Rolle spielte. Im Dampf durchgegart! Daniel Bönle, der mittlerweile als Hausmann und stolzer Jung-Vater in seinem neuen Heim sein Dasein fristet, mag nicht an die Aneinanderreihung von Zufällen glauben. Hat die Damen-Biker-Gruppe etwas mit den Todesfällen zu tun? Und welche Rolle spielt der Neue in Bönles Biker-Gang? Plötzlich ergeben sich viele Fragen und wenige Antworten.

      Michael Boenke wurde 1958 in Sigmaringen geboren und lebt heute im oberschwäbischen Bad Saulgau. Er absolvierte ein Studium der Germanistik und Katholischen Theologie. Von 2002 bis 2010 war er am Institut für berufsorientierte Religionspädagogik an der Universität Tübingen und als Schulbuchautor tätig. Seit September 2010 unterrichtet er am Berufsschulzentrum in Bad Saulgau. Nach Veröffentlichungen als Schulbuch-, Sachbuch- und Kinderbuchautor gab der begeisterte Harley-Fahrer 2010 sein erfolgreiches Krimidebüt.

      Impressum

      Personen und Handlung sind frei erfunden.

      Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

      sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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      Alle Rechte vorbehalten

      1. Neuausgabe 2021

      Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

      Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

      Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

      unter Verwendung eines Fotos von: © Jack Jelly / Fotolia.com

      ISBN 978-3-8392-4600-9

      Widmung

      Für Johannes, der etwas geschafft hat, was ich nicht geschafft habe!

      1. Monkey

      »Schlitzbüchs! Du elendige! Wart bloß, nachher setzt’s was! Und fahr nicht so schnell in Hof rein, du machst ja die Säue ganz verrückt! Und den Auspuff reparierst jetzt endlich mal. Ich möchte nicht noch mal die Polizei auf dem Hof haben.«

      Wirkungslos streiften die Worte die Tannen und Birken, die den Hof als lebende, jahreszeitlich grün gekleidete Schutzsoldaten umgaben. Der Bauer stemmte die Fäuste in die Hüften, spuckte auf den Boden, schüttelte den Kopf und zischte:

      »Schlitzbüchs, dir werd ich schon noch Mores beibringen!«

      Die Tochter öffnete mit einer Hand routiniert den Helmverschluss des mattschwarzen Bell-Helmes, zog ihn, das Gesicht schmerzlich verziehend, vom Kopf und schüttelte ihr blondes, schulterlanges Haar aus.

      »Hast du gehört?«, schimpfte der Vater über die Hühner hinweg, die nach der rasanten Einfahrt der jungen Frau aufgeregt wieder ihre Pickplätze eingenommen hatten.

      »Das solltest selbst du begreifen, dass ich unter dem Helm nichts höre! Aber, wenn man seinen Verstand versoffen hat …«

      »He, ich hab mit dir geredet, ras nicht so in den …«

      »Aber ich nicht mit dir!«

      »Unverschämtes Luder, wart bloß …«

      Der echauffierte Ried-Landwirt griff zu einer abgebrochenen Holzstange, die einst, zu besseren Zeiten, dazu diente, Stangenbohnen ein Wachs- und Tragegerüst zu geben, und rannte drohend auf seine Tochter zu. Die Beschimpfte stieg lang- und breitbeinig in provokantem Zeitlupentempo über das blaue Minimotorrad, streckte dem heranstürmenden und schwankenden Vater die Zunge heraus und zeigte ihm den mehrfach Silber beringten Mittelfinger der rechten Hand. Der Bauer hob die Bohnenstange über den Kopf und – stolperte wenige Schritte vor seinem Opfer, landete auf dem gekiesten Boden des heruntergekommenen Hofes.

      »Schlitzbüchs, du elendige … solange du deine Füße unter meinen Tisch streckst … deine Schwester, nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester … was hab ich bloß mit dir falsch gemacht? Die Chantal macht bloß Freud, und du, du bist, du, du …«

      »Nix, mach eine Entziehungskur, Papa, dann wär auch die Mama noch hier, dann wär die nicht weggelaufen. Und lass mich einfach mein Leben leben und nicht das meiner Schwester!«

      Sie half ihrem Vater auf die Beine, entwand ihm die Waffe Bohnenstange und schmiss sie leichthändig, mit erstaunlicher Energie in die verstörte Hühnerschar. Widerwillig machte sich der Vater von seiner Tochter los.

      »Lass mich, das kann ich allein!«

      »Mal sehen!«

      Der 45-jährige Landwirt klopfte unsicher stehend mit tapsigen Handbewegungen über seinen verwaschenen ›Blauen Anton‹, um die Kieselsteinchen zu entfernen. Mit weitem, regional eher untypischem Seemannsgang versuchte er, den Kurs zum Stall hin zu halten.

      Der sichere Hafen.

      Sein Reich.

      Der Stall.

      Das Versteck.

      Der Schnaps!

      Jacqueline spuckte auf den Boden, stieß mit ihren verwitterten Cowboystiefeln die ärgerlich ächzende Eingangstür auf.

      »Hi!«

      »Hi!«

      »Was war wieder los?«

      »Nix, er ist wieder besoffen! Er hat mich wieder als Schlitzbüchs beschimpft!«

      »Nimm das nicht so ernst, Schaki, du weißt doch, seit die Mama weggelaufen ist, ist alles schlimmer geworden, noch schlimmer, jetzt geht er bestimmt wieder in den Stall!«

      Jacqueline schüttelte langsam den Kopf.

      »Das ist doch egal, der war doch schon wieder auf Alk, der konnt sich kaum auf den Beinen halten.«

      Die hagere Chantal zuckte mit den Schultern. Gemeinsam gingen sie in die Küche, in der der Geruch von abendlichen Pfannkuchen den vom mittäglichen Kohl überlagerte.

      »Pfannkuchen, Schanti?«

      Chantal nickte.

      »Warst du wieder mit den Brides unterwegs?«

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