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Pharaos und ihren wohlhabenden Freunden erwähnt, dank der Erfindungen der dort ansässigen Handwerker in der Bronzezeit (3000 bis 1000 v. Chr.). Die Mode und die Betten haben sich zwar in den Jahrhunderten seitdem gewandelt, doch an dem einfachen Konzept, wonach man auf einer erhöhten Fläche mit vier Beinen schläft, hat sich nicht viel geändert.

      Doch vor den Ägyptern kuschelten sich die Menschen nachts offensichtlich auf die Erde und schliefen, wo das möglich war, in angenehmen, trockenen Höhlen. Ob Sie es glauben oder nicht, in unserer heutigen Zeit gibt es immer noch Höhlenbewohner; zu erwähnen sind hier vor allem die etwa 40 Millionen in den Bergen des nördlichen Zentralchina. Sie leben umgeben von Erde und Erdenergie und sind, wie uns zu Ohren kam, immerhin sogar mit Kabelfernsehen ausgestattet.

      Anthropologen berichten, sie hätten im Südwesten von Texas Hinweise auf mit Gras gefütterte Betten entdeckt, die über 9000 Jahre alt seien. Für ein bescheidenes Maß an Komfort wurden im weichen Sediment Vertiefungen ausgehoben und mit Gras gefüllt. Ob Stroh, Gras oder Felle, diese Naturmaterialien haben in Verbindung mit dem Körperschweiß die Leitfähigkeit für Elektronen Jahrtausende lang begünstigt.

      Noch heute sind diese Schlafmaterialien für viele indigene Kulturen in gemäßigten Klimazonen überall auf der Welt die Materialien der Wahl. Erwachsene ruhen in traditionellen Gesellschaften auf Häuten, Matten, auf dem Erdboden oder so ziemlich allem außer einer dicken, federnden Matratze – so war 1999 in einem Artikel in Science News Online zu lesen, der Forschern empfahl, in diesen Gesellschaften nach Hinweisen auf Schlafmuster, Schlaflosigkeit und nächtliche Gehirntätigkeit zu suchen.

      Unseren Körper als „Antenne“ nutzen

      Unsere Geschichte führt uns zurück zu der transzendenten Frage, die T. H. Huxley im Hinblick auf unsere Beziehung zu Natur und Kosmos aufwarf. Im Jahr 1969 gab Matteo Tavera, ein französischer Agronom, eine einzigartige Antwort in Form mehrerer provokativer Hypothesen, die er in einem weitgehend unbemerkten Buch aufstellte. Darin behauptet er, unser Platz auf dem Planeten sei, in Übereinstimmung mit der „natürlichen Elektrizität“ zu leben, die uns alle reguliere. Agronomie ist die praktische Anwendung mehrerer Wissenschaften, nämlich von Biologie, Chemie, Ökologie, Geowissenschaft und Genetik. Tavera bezieht seine Sichtweise aus all diesen Fachgebieten und daraus, dass er als Landwirt die Natur viele Jahre lang aufmerksam beobachtete. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass die Menschen infolge ihrer Trennung von der Natur einen gepfefferten Preis zahlten: in Form von Degeneration und Krankheit.

      Taveras Buch, das in Frankreich unter dem Titel La Mission Sacrée [dt. etwa: Die geheime Mission] erschien, betont die verkannte elektrische Beziehung aller Lebewesen – darunter auch Pflanzen, Tiere und Menschen – zum Erdboden und zum Himmel. Der Franzose betrachtete das Leben auf unserem Planeten als von oben und unten reguliert, von einem Energie spendenden Kontinuum; und er fand, dass unsere Strukturen von der Natur so gestaltet seien, dass sie diese Energie empfangen und weiterleiten: Stellen Sie sich unseren Körper, unsere Gestalt als Antenne vor, sagte er.

      Tavera beklagte die „fürstlichen Gebäude“ der modernen Lebensweise: Alles sei eng zusammengebaut …, mit isolierenden Fußböden, Kleidung aus Kunstfasern und Schuhen mit Gummisohlen. Der elektrische Kontakt zur Erde werde vermindert oder fehle völlig und die Zunahme chronischer Krankheiten als Ergebnis dessen sei mittlerweile recht augenfällig.

      Gesündere Lebensmittel zu essen, die frei von chemischen Stoffen sind, und sauberere Luft zu atmen, das trägt sicher zu einer besseren Gesundheit bei. Doch unsere „heilige Mission“ besteht laut Tavera darin, uns wieder mit der Erde zu verbinden. Tavera warnte, dass die Menschen beharrlich weiter in die falsche Richtung gingen, und wenn die Natur auch vieles verzeihe, habe dies doch auch Grenzen denen gegenüber, die keine Verbindung herstellten und keine Elektrizität durch ihren Körper führten, um das erforderliche gesundheitliche Gleichgewicht herzustellen, das zum Überleben notwendig sei.

      Der französische Naturwissenschaftler sagte, die Menschen sollten Beispiele aus dem Tierreich betrachten, um zu erkennen, warum die Rückverbindung mit der Erde so notwendig sei:

      „Nehmen Sie zur Kenntnis, dass eine Kuh in einem Stall, in dem aufgrund der isolierenden Wirkung des Gebäudes die elektrische Leitfähigkeit eingeschränkt ist, gewöhnlich fröstelt und friert“, so schrieb er. „Bringen Sie dieselbe Kuh beim gleichen Wetter auf die Weide, dann fühlt sie sich recht wohl. Die kalten Nächte sind erträglich. Hühner, die sich frei bewegen können, werden nie krank. Hühner in Käfighaltung müssen abgedeckt und geschützt werden … [und] schauen Sie die Medikamente an, die Käfighühner brauchen. Wilden Wachteln geht es Sommer wie Winter gut – ohne Abdeckung und ohne spezielle Unterkunft. Der Hund, der sich allzu lange die Gewohnheiten seines Herrn angeeignet und keinen Kontakt mit der Erde hat, wie ihn die Natur vorsieht, hält den Tierarzt auf Trab.

      Wild lebende Tiere sind absolut gesund, vor allem dann, wenn der Mensch noch nicht eingegriffen hat. Trotz aus unserer Sicht scheinbar unbehaglicher Bedingungen und wahrscheinlich wegen dieser Bedingungen kennen Wildtiere keine Krankheiten. Dieses Privileg und dieser Vorteil resultieren daraus, dass sie von ihrem Recht auf Leben Gebrauch machen, indem sie sich in angemessener Weise mit der elektrischen Quelle austauschen.

      Lassen Sie sich von den frei lebenden Tieren inspirieren, die so gut überleben können, weil sie in ständigem Kontakt mit der Erde sind. Vergleichen Sie das einmal mit Ihrer Lebensweise.“

      Im Hinblick auf unsere moderne Zeit machte Tavera vielfältige praktische Vorschläge, die durchaus zur Lebensweise der meisten Menschen passen könnten. Nachstehend einige davon:

      • „Gehen Sie in die unberührte Natur und ziehen Sie Grasflächen den Asphaltstraßen vor. Versuchen Sie, barfuß zu laufen oder zumindest mit einer Fußbekleidung, die den elektrischen Kontakt oder Austausch gestattet. Sie werden den Unterschied an Ihrer Stimmung und Ihrer Gesundheit bemerken. Das hält Sie lebendig und Sie empfinden Freude in Ihrem Herzen.

      • Setzen Sie so oft wie möglich die Haut beliebiger Körperteile der Erde oder dem Gras aus oder irgendeinem natürlichen Gewässer, einem See, Bach oder dem Meer. In Ihrem Garten … ist feuchtes Gras ein ausgezeichneter Leiter.

      • Lehnen Sie sich an einen Baumstamm und übernehmen Sie etwas von seiner Elektrizität, zum Wohle Ihrer Gesundheit.

      • Baden tut Ihnen besonders gut, vor allem im Meerwasser (wegen der Salze) oder in einem See oder Fluss. Laufen Sie, wenn Sie können, barfuß in diesen Gewässern. Falls Sie das schon einmal gemacht haben, sind Ihnen bestimmt die Vorteile für Ihr Nervensystem, Ihren Schlaf, Ihren Appetit und Ihre Stimmung aufgefallen. Wenn Sie mit der Erde verbunden sind und der elektrische Austausch mit ihr stattfindet, beginnen Sie sich wieder wie ein Mensch zu fühlen.“

      Matteo Taveras Schriften sind faszinierend und verändern unsere Denkweise über uns selbst, unsere Umwelt und unsere Beziehung zum Kosmos. (Eine englische Übersetzung seines Textes können Sie im Internet lesen: unter www.earthinginstitute.net.) Seine Ausführungen bieten wunderbare Einsichten über unsere Verbundenheit mit der Natur. Noch beeindruckender aber ist, dass die gesundheitlichen Folgen, die Tavera in seinem Text erwähnte, bestätigt worden sind – nicht von einem „reinrassigen“ Wissenschaftler, sondern von einem Nichtwissenschaftler aus der Kabelfernsehbranche. Seine persönliche Geschichte lesen Sie als Nächstes.

      Teil II: Wie die Wirkungen des Erdens entdeckt wurden

      Teil II:

       Wie die Wirkungen

       des Erdens

       entdeckt wurden

      Kapitel 3

       Clinton Ober: Die richtigen Fragen stellen

      I

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