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als Wendeschleife in Richtung auf die Krisenbewältigung genutzt werden kann. Der Blick nach vorn nährt sich aus Erfahrungen, die der Patient bisher im Leben mit kritischen Situationen oder Seelentiefs gemacht hat. Das heißt, unser Gesprächsbogen geht von der Oberfläche der Geschehnisse aus, führt in die Tiefe der persönlichen Betroffenheit und taucht wieder auf mit ganz praktischen Perspektiven oder Ermutigungen.

      Wenn Sie sich von einem solchen Leitfaden angesprochen fühlen, könnten Sie auch eine andere Variante der „LEINE“ nützlich finden, besonders wenn Sie nach Gesprächsbrücken bei psychosomatischen Beschwerden suchen – ja, SUCHEN könnte da hilfreich werden:

      S: Symptom, Störung

      U: Umstände, Umfeld

      C: Chance der Beschwerden

      H: Hinweis der Symbolik

      E: Einsicht, Erklärung

      N: Notwendigkeit

      Auch an diesem Gerüst kann man sich im Gespräch entlangbewegen, etwa in dieser Weise:

      ● Erzählen Sie etwas über Ihre Symptome – welche Störungen machen Ihnen zu schaffen?

      ● Auf welche Umgebung, welches Umfeld, welche Lebensumstände treffen Ihre Beschwerden?

      ● Haben Sie eine Idee, welche Chance Ihnen Ihr Körper mit den Beschwerden möglicherweise geben könnte? (Zur Ruhe kommen, sich besinnen, Umkehr …)

      ● Angenommen, die Beschwerden erübrigen sich, sobald Sie verstehen, welchen Hinweis sie Ihnen geben wollen – was könnten sie Ihnen sagen wollen?

      ● Inwieweit könnten Sie sich vorstellen, dass hierin eine mögliche Erklärung für Ihr Leiden liegt? – Gibt es eine Erkenntnis dazu?

      ● Welche Idee haben Sie, womit Sie (momentan oder generell) beginnen könnten, „die Not zu wenden“ und den Hinweis der Krankheit zu nutzen?

      Solche Frageschemata wie die LEINE oder das SUCHEN können nichtdirektiv lenken und führen bei überschaubarem Zeitaufwand an einem roten Faden entlang zu einer vorläufigen Perspektive. Die Fragefolge regt den Patienten zwar gezielt an, engt ihn aber zu keinem Zeitpunkt ein und drängt ihn in keine Richtung. Sie erlaubt dem Patienten, ganz bei sich selbst zu bleiben beziehungsweise überhaupt erst einmal dort anzukommen. Wenn ein solches Gespräch mit einem Stress Release abgerundet wird, werden die angesprochenen Gedanken noch einmal gesichtet, geordnet und verankert.

      *

      Mit diesen Schlüsselelementen der Gesprächsführung können wir eine gute Zuarbeit zum Stress Release leisten und in sehr vielen Fällen werden solche Schlüssel die Türen zu veränderten Reaktionsweisen öffnen. Aber nicht jedem Therapeuten gelingt es von Anfang an, im Gespräch die entsprechenden Resonanzen anzuregen, und nicht jeder Patient ist in der Lage, auf diese Weise „mitzugehen“. Und selbst wenn beide ihr Bestes tun, wird es immer wieder vorkommen, dass man auch trotz offener Fragen, Spiegelungen oder Frageschemata den Eindruck hat, im Trüben zu fischen. Nicht alles in unserem Seelenleben erschließt sich dem bewussten Nachdenken und Nachspüren; manchmal brauchen wir Impulse, die uns noch spezifischer auf die Spur helfen. An dieser Stelle kommt der Muskeltest ins Spiel.

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