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      Die Stoffwechselstörung HPU führt zur Ausbildung einer besonderen Gehirnstruktur (vgl. Literaturverzeichnis: Dr. med. Hannes Kapuste, o. J.). HPU-Patienten leiden in der Regel an einem weniger gut funktionierenden Kurzzeitgedächtnis. Ebenso können Aufmerksamkeit und Wachheit beeinträchtigt sein. Zu ihren Stärken gehören daher sicherlich nicht das Auswendiglernen von Vokabeln oder geschichtlichen Fakten. Doch alles, was sie mit Emotionen verknüpfen können, das können sie sich gut merken. So versuchen sie in der Regel, alles innerlich an einem gedanklichen roten Faden aufzureihen. Das führt dazu, dass logisches Denken oder das Verstehen komplexer Zusammenhänge über die Jahre gut trainiert wird. HPU-Patienten machen automatisch aus der Not eine Tugend. Durch häufiges Nachfragen und Verstehenwollen werden zudem auch sprachliche Fähigkeiten gut trainiert und entwickelt.

      Da sie in der Regel einen eher ängstlichen Charakter aufweisen, lernen viele Patienten schon von klein auf, ihr Gegenüber einzuschätzen. Es ist für sie von Natur aus überlebenswichtig zu wissen, wem man vertrauen kann und von wem Gefahr droht. Zu den Stärken der HPU-Patienten gehören daher die zwischenmenschlichen Beziehungen, das Lesen der Mimik oder auch die Rhetorik.

      Wegen des schwachen Kurzzeitgedächtnisses verlieren HPU-Patienten leicht den Überblick. Ordnungsliebe kann bei ihnen zwanghaft sein oder zu einem großen Problem werden. Perfektionistisch sind sie in jedem Fall, auch ungeduldig und zwanghaft produktiv. Für HPU-Patienten ist es extrem wichtig, dass das Leben einen Sinn hat. Viele leiden am „Diener-/Helfer-Syndrom“. Die größte Angst haben sie davor, die Kreativität zu verlieren. Stressvermeidung zählt zu einer ihrer wichtigsten Strategien.

      Folgen der Nichtbehandlung von HPU

      Bleibt er unbehandelt, so reagiert ein HPU-Patient auf Stress sehr speziell. Er ist sehr leicht zu überfordern und aus dem Gefühl der Überforderung heraus wird er (verbal) aggressiv. Das kann zu Spannungen in den zwischenmenschlichen Beziehungen führen. Streitigkeiten zwischen Geschwistern oder Kindern oder Streit mit den Eltern, weil die Hausaufgaben nicht gemacht werden, und Ähnliches sind keine Seltenheit. Die Konzentrationsfähigkeit kann stark eingeschränkt sein; Ordnung zu halten ist oft ein hoffnungsloses Unterfangen. Das kann bis zu einem „Messi-Haushalt“ im Erwachsenenalter führen. Und obwohl ein HPU-Patient oft durchaus einen hohen Intelligenzquotienten mitbringt, kann es sein, dass er nicht in der Lage ist, gut für sich selbst oder andere zu sorgen. Schon simple Fristen oder Behördengänge können zu einem großen Problem mit ernsten Folgen werden.

      Wird er nicht behandelt, dann scheidet der HPU-Patient gerade in Phasen besonderen Stresses vermehrt HPL-Komplexe aus. Eine Aktivierung der Stoffwechselstörung kann psychische Probleme akut verstärken oder auch zu akuten Schwächezuständen führen. Blutzuckerschwankungen oder auch Blutdruckschwankungen oder ganz allgemein Herz-Kreislauf-Probleme können vermehrt auftreten.

      Bleibt er unbehandelt, hat der HPU-positive Patient ein sehr viel höheres Risiko, an den Folgekrankheiten zu erkranken. HPU-positive Frauen, die keine Supplemente zum Ausgleichen der HPU nehmen, haben ein sehr viel höheres Risiko von Fehlgeburten.

      Das Ausgleichen der Stoffwechselstörung HPU erfolgt mit den Mikronährstoffen Zink, Mangan, Magnesium und mit aktivem Vitamin B6 (P5P). Kombinationspräparate sind von verschiedenen Herstellern beziehbar. (Eine Liste der Präparate und ihrer Hersteller oder Lieferanten erhalten Sie auf Anfrage beim Verlag VAK; Kontaktdaten des Verlags: siehe Informationen zu Bezugsquellen im Anhang.)

      Zu Beginn wählt man niedrigere Einstiegsdosierungen und nähert sich dann allmählich der Enddosierung. (Die von Therapeuten verschriebene Enddosierung weicht dabei oft von den Herstellerdosierungen ab!) Wie schnell oder langsam der Patient die Erhöhung der Dosis vornimmt, ist abhängig davon, ob es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt oder nicht. Diese können in einer leichten Übelkeit nach der Einnahme bestehen, die durch Schwankungen im Blutzuckerspiegel bedingt sein kann oder durch Produktion von Magensäure. Sollte das der Fall sein: Essen Sie etwas! Die Übelkeit verschwindet dann sofort. Sollten Kopfschmerzen auftreten, lassen Sie bitte Ihren Histaminspiegel mittels HPU-Screening überprüfen! Probleme mit dem Histaminstoffwechsel haben Priorität und müssen zuerst behandelt werden.

      Kommt es als Nebenwirkung der Einnahme von oben genannten Präparaten zu Reizbarkeit und Stimmungslabilität, so muss an eine Schwermetallbelastung gedacht werden. In diesem Fall hilft die zusätzliche Einnahme von MSM oder Acetylcystein (zur Unterstützung der bereits erwähnten Entgiftungsphase 2). Fragen Sie außerdem Ihren Therapeuten nach einer geeigneten Entgiftung.

      Patienten mit Reizdarm-Syndrom oder psychischen Belastungen nehmen als Einstieg in die Therapie erst einmal nur Zink und die Aminosäure Taurin ein. Dies ist ein sanfter Weg, den Stoffwechsel zu öffnen – schonend sowohl für den Verdauungstrakt wie auch für die Psyche. HPU-Patienten haben oft jahrelang kaum geträumt oder seelische Konflikte verdrängt und nicht verarbeitet. Ein langsames, schonendes Vorgehen ist hier oft zielführender als ein abruptes „Öffnen von Schleusen“.

      Unter der HPU-Therapie wird oft auch Traumatherapie zum ersten Mal wirklich möglich. Der Patient kann in dieser Zeit deutliche Entwicklungsprozesse durchmachen; das ist für seine Umgebung nicht immer einfach. Es ist jedoch in keiner Weise als negativ, sondern als positiv anzusehen; so berichten es vor allem viele HPU-positive Patientinnen. Sie fühlen sich bereits nach kurzer Zeit der Behandlung stabiler und stärker. Sie berichten, dass sie Konflikten nicht mehr aus dem Weg gehen und im Leben deutlich besser „ihre Frau stehen“ können.

      Nach zwei bis drei Monaten der Therapie nur mit Zink und Taurin kann man dann ohne Nebenwirkungen zu den Kombipräparaten wechseln. Wir empfehlen eine Therapie nach dem „Aronal-Elmex-Modell“, also morgens ein Kombipräparat zum Ausgleichen von HPU und abends ein Multivitaminpräparat ohne Kupfer. (Patienten mit bekannten autoimmunen Schilddrüsenstörungen sollten mit einem Kombipräparat auch kein Jod einnehmen.)

      Therapie von Kindern

      Je nach Alter und Gewicht des Kindes werden ebenfalls die auf dem Markt erhältlichen Kombipräparate mit aktivem Vitamin B6 eingesetzt. Kleinkinder bis 5 Jahre erhalten dabei Präparate ohne Mangan. Ab 5 Jahren können die normalen Kombipräparate zum Ausgleichen der HPU eingesetzt werden, mit entsprechender Dosierung nach Gewicht des Kindes. Die Einnahme erfolgt im Wesentlichen im Wechsel mit einem aktiven Vitamin-B-Komplex. Zusätzlich ist für eine gute Gehirnentwicklung die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren angezeigt (beispielsweise Omega-3-DHA-Konzentrat, Omega-3-Fischölkapseln).

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      Grundsätzlich raten wir gerade zu Beginn der Therapie von Präparaten ab, die zusätzlich Kupfer enthalten. Die meisten HPU-Patienten haben Probleme mit dem Histaminspiegel und vertragen solche Präparate nur schlecht. Entscheidend ist das Zink-Kupfer-Verhältnis im Körper. Durch das ständige Ausscheiden von Zink kommt es zu einem Kupferüberschuss im Verhältnis zum Zink. Dieses Verhältnis sollte zu Beginn der Therapie als Erstes verbessert werden. Später kann es durchaus sinnvoll sein, Kupfer mit maximal 6 mg täglich zu supplementieren. Bei Unverträglichkeit kann die Kupferaufnahme mit Cuprum metallicum D4 verbessert werden.

      Die Einnahme von Pyridoxin (inaktives Vitamin B6), wie es die meisten deutschen Hersteller propagieren, ist bei HPU oft wirkungslos. Manche HPU-Patienten sind nicht in der Lage, das normale Vitamin B6 überhaupt aus dem Blutkreislauf aufzunehmen (– das erkennt man an erhöhten Vitamin-B6-Spiegeln im Blut bei gleichzeitig vorliegender HPU), geschweige denn, es in die aktive Form von P5P zu überführen. Dafür sind Magnesium, Zink und aktives Vitamin B2 (Riboflavin-5-Phosphat) nötig. Viele dieser Mikronährstoffe sind bei bestehender HPU im Mangel und dementsprechend für diesen Stoffwechselvorgang nicht verfügbar.

      Allgemeine Empfehlungen:

      ● Essen Sie alle 2 Stunden eine kleine Mahlzeit (lange Nahrungskarenzen vermeiden).

      ● Schränken Sie den Konsum von Zucker stark ein.

      ● Reduzieren

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