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waren 6 Punkte mehr als beim letzten Mal und 4 Punkte mehr als am Vortag. Sie ging den Test mit uns durch, Steve erinnerte sich an die Jahreszeit, den Monat und den Tag und er wusste, wo wir waren! Wir fassten Mut.

      War diese deutliche Verbesserung dem Kokosöl zu verdanken oder der Vorbereitung auf dem Weg hierher oder meinem Gebet – oder hatten wir einfach nur Glück gehabt? In der AC-1202-Patentanmeldung stand, dass bei manchen Menschen schon nach der allerersten Dosis eine Besserung eingetreten war. Vielleicht gehörte Steve ja zu den Glücklichen, die so schnell reagierten? Aufgrund der Accera-Studien wäre es genauso gut möglich gewesen, dass er überhaupt nicht reagierte, da er Apo-E4-Träger war …

       KAPITEL 5

      Ich fühlte mich, als lebte ich in einem parallelen Universum. Als Steve beim Mini-Mental-Status-Test im Alzheimer-Institut so gut abschnitt, wusste ich nicht, ob das dem Kokosöl oder meinen Gebeten geschuldet oder ob es einfach Glücksache war. Auf jeden Fall beschloss ich, ihm weiterhin täglich beim Frühstück etwas mehr als 2 Esslöffel Kokosöl zu geben. Bevor wir damit anfingen, war er morgens immer benommen, sprach sehr wenig und ging sehr langsam. Schließlich fand er zu seinem Platz und begann sehr langsam zu essen. Am dritten Tag kam er munter und lächelnd in die Küche, war gesprächig und wirkte glücklich. Er hatte kaum Probleme damit, seine Sachen und ein Glas Wasser zu finden, und sprach viel beim Frühstück. Am fünften Tag sahen wir einander an und waren der einhelligen Meinung, dass sich unser Leben verändert hatte!

      Ich war daran gewöhnt, dass es bei Steve zu Schwankungen kam: Manchmal ging es ihm mehrere Tage lang besser, dann wieder einige Tage nicht so gut. Aber das hier war anders. Er sagte, er fühle sich, als sei ein Licht angeschaltet worden, der Nebel habe sich gelichtet und sein Leben habe sich zum Besseren verändert. Schon ganz früh zeigten sich die deutlichsten Veränderungen in seiner Persönlichkeit und in seiner Fähigkeit, ein Gespräch zu führen. Sein Gesicht war lebendiger, er begann zu scherzen, wurde im Laufe des Tages gesprächiger und schien mehr Energie zu haben. Anfangs zitterte er noch, wenn er versuchte, zu essen und zu sprechen, und sein Gang war noch etwas seltsam, doch insgesamt war dies eine enorme Verbesserung im Vergleich zu dem Zustand, in dem er wenige Tage zuvor noch gewesen war.

       Wie ich die Veränderungen dokumentierte

      Ich erzählte meiner Schwester Angela und meinem Vater, was mit Steve geschehen war. Meine Schwester schlug mir vor, Tagebuch zu führen. Und so begann ich, alles aufzuschreiben, woran ich mich erinnern konnte. Einige Auszüge daraus möchte ich hier wiedergeben:

      21. Mai – Tag 1: Zwei Esslöffel Kokosöl in Haferbrei und Weizenprotein zum Frühstück; auf dem Weg ins Institut Vorbereitung auf den Gedächtnistest. Im Auto brachte er alles durcheinander, doch beim Test (4 Stunden nach dem Frühstück) schaffte er 18 Punkte und wurde in die Studie aufgenommen.

      22. Mai – Tag 2: Wir nehmen zwei Esslöffel Kokosöl zum Frühstück und später auch etwas davon zum Kochen.

      26. Mai – Tag 6: Ich nehme Kokosöl nicht mehr nur zum Frühstück, sondern koche damit und gebe es in Smoothies (dickflüssige, cremige Fruchtsaftgetränke). Steve mag es. Bisher ist er jeden Morgen sehr munter. Eines Morgens erzählte er mir, er habe geträumt, dass wir nicht genug Geld hätten. (Es ist ziemlich lange her, dass er sich an einen Traum erinnerte.) Am nächsten Tag erzählte er mir Dinge aus seiner frühen Schulzeit. Heute beschäftigte er sich mit der Reinigung des Pools und saugte im Gästezimmer und im Wohnzimmer. Dann ließ die Konzentration nach, er ging hinaus zu den Pflanzen, geriet in Verwirrung wegen irgendwelcher „Viecher“ und grub die Zwiebeln aus den Pflanzgefäßen. Ich hatte ihn schon früher so etwas tun sehen und sagte ihm das – doch er konnte sich nicht daran erinnern.

      28. Mai – Tag 8: Ein guter Morgen, Steve war munter. Zwei Esslöffel Kokosöl, mit warmem Mehrkornmüsli, einer halben Banane und einem halben Schöpfer Schokoladenmolke-Pulver. Seit zwei Tagen bekommt er morgens und abends zusätzlich zu seinen Medikamenten L-Carnitin. Er erinnert sich sofort, dass es Frühling ist und „fast Juni“. Heute vor einer Woche konnte er trotz aller Bemühungen bis zum späten Nachmittag weder die Jahreszeit noch den Monat behalten. Wirkt jetzt mehr seinem Alter entsprechend und nicht wie ein Achtzigjähriger.

      29. Mai – Tag 9: Heute wieder sehr munter. Reinigte nach dem Frühstück die Filter der Poolpumpe und konnte selbstständig die Deckel abnehmen. (Früher musste ich ihm immer mehrmals sagen, was er mit den Deckeln machen solle.) Er wollte wissen, ob die Pumpe so konzipiert sei, dass sie sich automatisch einschalten könne (Antwort: nein), und sagte, er habe darüber bisher nicht nachgedacht. Erscheint insgesamt „normal“ – außer dass er manchmal Probleme mit der Wortfindung hat – und kann seine Gedanken besser zu Ende bringen. – Ich rief die Firma an, die das in den AC-1202-Studien verwendete Fettsäureprodukt (Neobee 895) geliefert hatte. Sie schicken mir ein Muster und mailten gleich ein Merkblatt mit Fachinformationen.

      30. Mai – Tag 10: Steve war heute munter und ausgelassen. Er mähte mit dem kleinen Rasenmäher das Gras vor dem Haus.

      31. Mai – Tag 11: Steve erscheint „normal“ – glücklich und munter. Er ging die Zeitung holen, kam schnell zurück und las in einer Zeitschrift. Mit ein wenig Hilfe räumte er die Spülmaschine aus und bestückte sie neu (mit ganz geringer Hilfe). Er war auch abends noch sehr munter. Wir führen gute Gespräche, auch wenn er mit der Wortfindung einige Probleme hat.

      1. Juni – Tag 12: Steve stand früh auf und war munter. Wir unterhielten uns viel über alle möglichen Dinge: Politik (der Fernseher läuft), Kokosöl und darüber, was er tun wollte. Den Monat Juni erriet er richtig. Er hat viel Humor und sieht körperlich großartig aus; sein Gang hat sich normalisiert.

      Ich frage mich, ob es einen Zusammenhang zwischen Herpes simplex (den Lippenbläschen, die er auch schon um die Augen gehabt hatte) und Alzheimer gibt. Als es Steve das letzte Mal schlecht ging, hatte er auch schlecht heilende Fieberbläschen auf der linken Unterlippe. Ich muss mal nachsehen, welche Nervenbahnen von den Lippen zum Gehirn führen. Könnte das Virus vielleicht auf diesem Weg zu Amygdala und Hippocampus gelangen?

      2. Juni – Tag 13: Ich wachte um 5 Uhr morgens auf und schrieb einen dreiseitigen Brief über AC-1202, das mittelkettige Triglyceridöl und Kokosöl. Diesen schickte ich per Fax, Post und E-Mail an eine pensionierte Richterin am Obersten Gerichtshof, an die Alzheimer-Forschungsgruppe, die amerikanische Alzheimer-Gesellschaft, an zwei Senatoren und an einen Herzchirurgen sowie an den Sender CNN und das amerikanische Frühstücksfernsehen. Steve ging es immer noch gut. Die Alzheimer-Forschungsgruppe antwortete per E-Mail: Man gehe der Sache nach und wolle mir dann antworten.

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      Abbildung 2: Die zweite Uhr – 2 Wochen, nachdem wir mit dem Kokosöl angefangen hatten

      3. Juni – Tag 14: Steve war gegen 7 Uhr wach, munter und bereit loszulegen! Er zeichnete eine Uhr, die gegenüber derjenigen von vor zwei Wochen im NeuroScience Center eine deutliche Verbesserung darstellte (vgl. Abbildung 2). Dann erledigte er mehrere Arbeiten (Absaugen der Teppiche und Böden und Reinigen der Poolfilter).

      13. Juni – Tag 24: Was für ein toller Kerl: Während ich bei der Arbeit war, kümmerte sich Steve um die Wäsche, räumte sie aus der Waschmaschine in den Trockner, legte sie zusammen und räumte sie weg, ohne dass er aufgefordert werden musste oder Unterstützung brauchte! Es ist sehr lange her, dass er etwas so zu Ende bringen konnte – meistens vergaß er, die Wäsche aus der Waschmaschine in den Trockner zu stecken. Heute war er den ganzen Tag gut drauf.

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      Abbildung 3: Die dritte Uhr – 37 Tage, nachdem wir mit dem

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