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um dort zu studieren.«

      »Und…?«

      Sebastian lächelte. »Dein Bruder war der Ansicht, ich sei total untalentiert…!«

      *

      »Waren Sie nicht letztens schon mal hier?« Ambros Kramer sah Rainer Bald fragend an.

      Der nickte. »Ja, ich mach’ im Bergerhof Urlaub und…!«

      »Richtig, die Luise hatte sie hergeschickt.« Der Alte lächelte. »Wie geht’s ihr denn? Ich hab’ sie lang’ nimmer gesehen.«

      »Der Luise geht’s gut«, antwortete Rainer, »und Heidi auch.«

      »Heut’ ist da bei uns geschlossen«, sagte Ambros. Er stand in seinem Kräutergarten und hatte eine Gießkanne in der Hand.

      »Sind das die Kräuter, mit denen Sie hauptsächlich würzen?« Interessiert kam Rainer näher.

      Der Alte nickte. »So ist es. Es gibt einen feinen Geschmack und verfälscht zum Beispiel beim Fleisch nicht den ureigenen Geschmack.«

      »Sie müssen aber einiges verstehen von Kräutern, oder?« Rainer sah Ambros Kramer fragend an.

      Der nickte. »Das kann man sagen.« Dann lachte er. »Die Bergerhof-Luise hat ungleich mehr Ahnung von Kräutern als ich. Sie ist eine ausgesprochene Expertin. Dieser Tage soll ihr Buch erscheinen.«

      »Wie bitte? Von Luise erscheint ein Buch?« Rainer schien einigermaßen überrascht.

      Ambros nickte. »Ja, über Wildkräuter, ihre Standorte, wogegen sie helfen und wie man sie gescheiterweise einsetzt.«

      »Da schau her…!«

      »Haben S’ net letztens gesagt, daß Sie aus Stuttgart sind?«

      Rainer nickte. »Ja, da komm’ ich her. Warum fragen Sie?«

      »Weil ein Stuttgarter Verlag das Buch herausbringt. Fragen S’ die Luise mal, aber sagen S’ ihr besser net, daß ich Ihnen davon erzählt hab’. Sie mag nämlich net darüber reden.«

      »Großvater…?«

      »Ja?«

      Aus dem Haus rief eine sehr angenehme weibliche Stimme, und kurz darauf kam Mizzi zu ihnen heraus.

      »Grüß Gott…!« Sie nickte Rainer freundlich zu.

      »Hallo«, erwiderte der.

      »Das ist meine Enkelin«, machte Ambros die beiden miteinander bekannt. »Der Herr ist Urlauber im Bergerhof. Er war letztens mit anderen hier. Die Luise…!«

      »Ich weiß«, sagte Mizzi, wobei sie Rainer aufmerksam musterte. Dann räusperte sie sich. »Was… was wollen S’ denn heut’ hier? Heut’ ist Ruhetag. Hat das die Luise net gesagt?«

      »Ich hab’ nicht mit der Luise darüber gesprochen, daß ich heut’ noch mal her möcht’.« Rainer räusperte sich. »Entschuldigen S’ meine Unhöflichkeit, ich hab’ mich bei Ihnen noch gar nicht vorgestellt, ich heiße Rainer Bald.«

      »Der Herr Bald ist aus Stuttgart«, sagte Ambros Kramer. »Aber von Luises Kräuterbuch weiß er nix.«

      »Das muß er ja auch net«, erwiderte Mizzi, »nur weil wer aus Stuttgart ist, muß er net wissen, daß von der Luise ein Kräuterbuch veröffentlicht wird.«

      »Was machen S’ denn beruflich?« Ambros sah Rainer neugierig an.

      »Aber, Großvater…!«

      »Lassen S’ nur«, sagte Rainer, »das ist schon in Ordnung. Ich bin Informatiker und entwickle Software.«

      »Was entwickeln S’?« Ambros hielt eine Hand hinter eine Ohrmuschel, als ob er nicht richtig verstanden hätte.

      »Software«, antwortete Rainer. »Das sind Programme für einen PC, damit der das tut, was man selbst möchte.«

      »Sie… Sie haben Informatik studiert?« Mizzi hatte ausgesprochen schöne Augen, mit denen sie Rainer aufmerksam ansah.

      Der nickte. »Ja, in Erlangen.«

      »Oje«, murmelte Mizzi, »das hätt’ ich auch gern. Leider ging’s bei mir nicht.«

      »Wieso nicht…?«

      »Es würd’ zu lang’ dauern, um das zu erklären«, antwortete das hübsche Mädchen, »aber… ich mein’, vielleicht könnten S’ mir was erklären bei meinem PC. Ich versuch’ schon die ganze Zeit, mir selbst ein Programm zu schreiben, nach dem ich arbeiten kann, aber ich schaff’s einfach net.«

      »Um was geht’s denn?«

      Mizzi bekam rote Ohren und winkte ab. »Ach, lassen S’ mal, irgendwann komm’ ich schon zurecht damit.«

      »Ich wär’ Ihnen gern behilflich.«

      »Schon, aber Sie sind schließlich im Urlaub da.«

      Rainer wiegelte den Kopf. »Gar so sicher bin ich mir im Moment da nicht.«

      »Dann… dann sind Sie der…?« Mizzis Gesicht war inzwischen rot wie eine Tomate. »Oje…!« Sie schloß die Augen, weil sie verraten hatte, daß sie mit wem aus dem Bergerhof über Rainer geredet hatte.

      Doch der lachte. »Ja, ich bin derjenige welcher. Biggi und ich, wir sind zwar zusammen hergekommen, was jedoch der totale Blödsinn war. Wir sind auseinander. Vielleicht seh’ ich deswegen zu, daß ich morgens immer rasch wegkomm’.«

      »Das tut mir leid«, murmelte Mizzi.

      »Muß es nicht«, erwiderte Rainer. »Im Gegenteil, freuen S’ sich mit mir, daß sich das Problem so einfach gelöst hat. Es war wirklich kein Tun mehr.«

      »Die Luise und ich, wir… also wir haben nicht über Sie geredet«, meinte Mizzi richtigstellen zu müssen.

      »Hören S’ auf«, sagte Rainer, »Und wenn es so wär’, dann wär’ es vollkommen in Ordnung. Die Luise ist immerhin unfreiwillig Zeuge meiner Auseinandersetzung mit Biggi geworden. Daß sie dann ihrem Herzen schon mal Luft machen muß, das ist total verständlich.«

      Einen Moment war es still, dann sagte Mizzi: »Wenn S’ schon mal hier sind, könnt’ ich Ihnen ja was zu trinken anbieten. Was mögen S’ denn?«

      »Eine Apfelsaftschorle, ist das möglich?« fragte Rainer.

      »Na klar«, Mizzi nickte, dann zeigte sie zu einigen Bänken und Tischen. »Nehmen S’ inzwischen Platz, ich bin gleich wieder zurück.«

      Als Mizzi im Haus verschwunden war, kam ihr Großvater zu Rainer. Es hatte den Anschein, als habe der Alte nur darauf gewartet, mit Rainer alleine zu sein.

      »Es wär’ mir sehr daran gelegen«, sagte er, »wenn S’ der Mizzi das erklären, was sie net verstanden hat an ihrem Computer. Also ich zahl’ Ihnen das auch.«

      Rainer winkte ab. »Ich will doch nicht bezahlt werden. Wenn Mizzi es zuläßt, dann will ich ihr ja helfen, aber sie mag nicht recht.«

      »Sie ziert sich schon mal ein bissel«, erwiderte der Großvater. »Warten S’ einfach eine passende Gelegenheit ab, dann können S’ sie ja noch mal fragen.«

      Kurz darauf brachte Mizzi die Schorle und nahm bei Rainer Platz, der sich unter einige alte Obstbäume auf die Wiese gesetzt hatte.

      »Welche Art von Software entwickeln S’ denn?« fragte sie nach einer Weile.

      Rainer erklärte es. »Wir arbeiten vor allem für mittelständische Unternehmen und versuchen deren Logistikprobleme zu vereinfachen.«

      »Wie man ein Programm für einen kleinen Gasthof schreibt, dessen Enkelin unbedingt möcht’, daß sie die ganze Buchhaltung und alle anderen anfallenden schriftlichen Dinge mit einem Programm erledigen kann, verstehen S’ das auch?« Mizzi sah Rainer mit ihren wunderschönen dunklen Augen an.

      Nachdem er bei seinem vorigen Besuch einmal zufällig in der Küche

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