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mit vielen dienstlichen Obliegenheiten verbundene Amt eines Diakons ihm leicht die zur Abfassung langwieriger schriftlichen Arbeiten nötige Muße übrig ließ202, sicherlich viel eher als das Presbyterat, mit dem ihm ein weitverzweigtes Arbeitsfeld in der großen Weltstadt Antiochien zugefallen war, namentlich das Predigtamt203, an dessen Verwaltung in damalige Zeit die höchsten Anforderungen von einem verwöhnten Geschmack gestellt würden. Auch mußte Chrysostomus ungemein häufig204 predigen, in vielen Wochen des Jahres täglich, wie schon die ungeheure Menge der uns von ihm hinterlassenen Homilien und Reden bezeugt. So ist es nicht zu verwundern, daß, wie Rauschen205 nach sorgfältiger Untersuchung feststellte, sämtliche Abhandlungen des Heiligen, die nicht zugleich Reden sind, mit Ausnahme von dreien, aus der Zeit seines Diakonates stammen, darunter auch der Dialog „Über das Priestertum".

      Schließlich darf unter den für die Verlegung der Abfassung unserer Schrift in die Diakonatsperiode des Heiligen sprechenden Beweisgründen ein Moment nicht übersehen werden, das meines Erachtens höchst bedeutungsvoll und beweiskräftig ist. Bekanntlich berichtet Chrysostomus in der Einleitung seines Dialogs — und zwar in derartig pointierter Art und Weise, daß er hierin den Ausgangspunkt der ganzen Erörterung über das Priestertum statuiert wissen will —, daß er und sein Freund Basilias zu Bischöfen begehrt wurden, daß es jedoch ihm selbst glücklich gelungen sei, sich durch die Flucht der Annahme der Bischofs- und damit auch der Priesterweihe zu entziehen. In dieser Situation finden wir den Heiligen, wie er ausdrücklich hervorhebt, noch am Schlusse der Abhandlung. Mag nun die ganze Erzählung nur literarisch-poetische Einkleidung sein oder wirklich auf einer historischen Tatsache basieren, in jedem Fall hätte erwartet werden müssen, daß Chrysostomus, wäre er erst als Priester an die Ausarbeitung unserer Schrift herangetreten, wenigstens eine Bemerkung beigefügt hätte, um sein nachträgliches Abgehen von seiner früheren Flucht zu rechtfertigen. Dies um so mehr, als er ja in der ihm vorliegenden und tatsächlich auch von ihm benützten apologetischen Rede Gregors von Nazianz, der, wie seine Flucht vor, so auch seine Rückkehr zu dem Bischofsamte zu verteidigen sucht, hierzu ein herrliches Beispiel und eine mächtige Anregung vor Augen hatte. Zudem wäre es Chrysostomus ein leichtes gewesen, seinen neuen Schritt zu rechtfertigen und auch daran wieder eine Reihe neuer sachlicher, prinzipieller Erörterungen über das Priestertum, von anderen Gesichtspunkten aus betrachtet, weiter anzuknüpfen. Man lese nur seine Rede, die er gleich nach Empfang der Priesterweihe an Bischof und Volk hielt206, um zu sehen, für wie unwürdig er sich immer noch der priesterlichen Würde gehalten und wie er nur ungern dem allgemeinen Volkswillen, in dem er einen Wink des Himmels glaubte erblicken zu müssen, sich fügte207. Es ist psychologisch undenkbar, daß Chrysostomus, der gemäß seiner ganzen Veranlagung bei jeder passenden Gelegenheit das Bedürfnis fühlte, aus sich herauszutreten und gewissermaßen sein Inneres offen klarzulegen, einem ähnlichen Bekenntnis nicht auch in seiner Schrift „Über das Priestertum“ Raum gegeben hätte, falls er dieselbe tatsächlich erst als Priester verfaßt haben würde.

      Alles in allem ist darum kein triftiger Grund vorhanden, in der Frage nach dem Zeitpunkte der Abfassung unserer Schrift von dem Berichte des Kirchenhistorikers Sokrates abzuweichen, vielmehr sprechen auch innere Momente eher für dessen Richtigkeit. Es ist demnach des Chrysostomus Dialog „Über das Priestertum„ am wahrscheinlichsten von demselben als Diakon zwischen 381—386 verfaßt worden, und zwar wohl gegen Ende dieser Periode, welch genaueren Termin anzunehmen durch den offensichtlich tief durchdachten und sorgfältig ausgearbeiteten Inhalt des ganzen Werkes gerechtfertigt erscheint.

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