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die bei den Ausgrabungen in der Frankfurter Römerstadt gefunden wurde.

      Die Römer ließen Straßen und Brücken bauen, legten Wasserleitungen an, führten zahlreiche Verbesserungen in der Landwirtschaft ein und verteilten großzügig ihr Bürgerrecht. Aber der Frieden war trügerisch. Denn das römische Weltreich war von allen Seiten bedroht und lähmte sich immer wieder selbst durch interne Machtkämpfe. Als im Jahr 233 n. Chr. Truppen aus Obergermanien abgezogen wurden, um sie an der östlichen Grenze gegen das erstarkende Sassanidenreich einzusetzen, nutzte der germanische Stammesverband der Alamannen die Gunst der Stunde, durchbrach den Obergermanisch-Raetischen Limes und überfiel römische Gebiete. Zu Beginn kam es offenbar zu mehreren solcher Überfälle (auch durch andere germanische Stammesgruppierungen wie den Franken). Die Entwicklung gipfelte schließlich in einem Vorstoß der Alamannen 259 n. Chr. nach Italien, wo sie 260 n. Chr. bei Mailand von Kaiser Gallienus geschlagen wurden. Ein weiterer Sieg bei Augsburg konnte jedoch nicht verhindern, dass der Obergermanisch-Raetische Limes in den folgenden Jahren aufgegeben werden musste und es zu einem allmählichen Rückzug der römischen Truppen auf die linksrheinischen Gebiete kam. Die Römer waren somit gezwungen, ihre Grenze an den Rhein zurück zu verlegen. Trotzdem blieben einzelne Brückenköpfe und vor allem Handelskontakte erhalten. So ließ Kaiser Konstantin zwischen 328 und 337 n. Chr. Granit aus dem Felsenmeer im Odenwald zum Bau seiner Basilika in Trier verwenden. Erst zu Beginn des 5. Jahrhunderts brach die römische Rheingrenze unter dem Ansturm verschiedener germanischer Stammesverbände zusammen, wobei der Übergang auf römisches Territorium am 31. Dezember 406 n. Chr. bei Mainz erfolgt sein soll. Der beginnenden germanischen Völkerwanderung war das wankende Weltreich nicht mehr gewachsen.

      Alamannen und Franken

      Trotz des Rückzugs der Römer wurde das Gebiet zwischen Obergermanisch-Raetischem Limes, Rhein und Donau erst nach und nach von den Alamannen besiedelt. Die alamannischen Stämme kannten keine einheitliche Führung. Vielmehr wurden sie von Königen regiert, die in Hessen zum Beispiel auf dem Dünsberg und auf dem Glauberg ihren Sitz hatten. Durch den Zusammenbruch der römischen Administration in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts gelang es diesen Fürsten, ihren Herrschaftsbereich bis in das Elsass und in die Nordschweiz ausdehnen, ehe sie selbst von einem mächtigeren Gegner verdrängt wurden.

      Vom Niedergang Westroms hatten schließlich nicht nur die Alamannen profitiert, sondern auch andere germanische Stämme, die von den Römern als »franci« bezeichnet worden waren. Diese hatten zunächst zwischen dem Niederrhein und der Weser gesiedelt. Ebenso wie die Alamannen errichteten die Franken kleine, unabhängige Königreiche. Eines dieser Königreiche, das der Merowinger, konnte 486 n. Chr. unter ihrem König Chlodwig das Land zwischen Somme und Loire erobern und somit die letzten Reste römischer Herrschaft in Gallien beseitigen. Danach wandte sich Choldwig nach Osten und besiegte 496 n. Chr. die Alamannen in der Schlacht von Zülpich. In weiteren Schlachten eroberten die Franken in der Folge bis 506 n. Chr. die rechtsrheinischen Gebiete der ehemals römischen Provinz Obergermanien. Nur wenige Jahre nach der Schlacht von Zülpich ließ sich Chlodwig in Reims taufen und trat damit zum christlichen Glauben über. Auch damit wurde eine entscheidende Weiche für die spätere Entwicklung Hessens gestellt.

      531 n. Chr. unterwarf Chlodwigs Sohn Theuderich I. die Thüringer, die den Nordosten Hessens bis dahin beherrscht hatten. Damit dürften auch die Chatten, sofern diese als Stammesverband noch existierten – seit dem 3. Jahrhundert gibt es keine namentliche Erwähnung mehr –, fränkische Untertanen geworden sein. Um die Mitte des 6. Jahrhunderts stand somit das ganze Gebiet des heutigen Hessens unter fränkischer Herrschaft.

      Aber auch das Merowingerreich wurde von internen Machtkämpfen um die Herrschaft erschüttert. Immer wieder kam es zu Teilungen des Reichs unter den Nachkommen Chlodwigs und damit verbunden zu rivalisierenden Herrschaftsansprüchen, die häufig militärisch ausgetragen wurden. Eines dieser Herrschaftsgebiete war das östlich gelegene Teilkönigreich Austrien, zu dem auch die Gebiete Hessens zählten und aus dem später das ostfränkische Reich und in letzter Folge Deutschland hervorgehen sollte. Die ständigen internen Machtkämpfe schwächten die Dynastie der Merowinger zunehmend, wodurch seit dem späten 6. und frühen 7. Jahrhundert das Amt des Majordomus oder »Hausmeiers«, der die königlichen Güter verwaltete, immer mehr an Bedeutung gewann. Auf lange Sicht kam dies einer schleichenden Entmachtung der herrschenden Dynastie gleich, wohingegen die Hausmeier in den einzelnen Reichsteilen faktisch die Regierungsgeschäfte führten. Schließlich konnte sich der Hausmeier Austriens, Pippin der Mittlere, im Kampf um die Macht zum Ende des 7. Jahrhunderts durchsetzen, indem er das Amt des Hausmeiers von Austrien (seit 679 n. Chr.), Neustrien (688/689 n. Chr.) und Burgund (688 n. Chr.) in seiner Person vereinigte. Damit hatte er die Vormachtstellung seines Geschlechts, der späteren Karolinger, gesichert. Es sollte allerdings noch Jahrzehnte dauern, bis die Nachkommen Pippins die Königswürde erlangten. Erst 751 n. Chr. ließ Pippin der Jüngere mit Rückendeckung von Papst Zacharias den letzten merowingischen König Chilperich III. auf einer Reichsversammlung der Großen des Frankenreichs absetzen, schickte ihn und dessen Sohn ins Kloster und wurde selbst zum König des Frankenreichs ausgerufen.

      Bonifatius – der Apostel der Deutschen

      Gegen Ende des 7. Jahrhunderts war dem fränkischen Hessen eine neue Bedrohung erwachsen. Um 690 hatten die benachbarten Sachsen das Diemelgebiet unter ihre Kontrolle gebracht und unternahmen immer wieder Vorstöße in das östliche Grenzland des Frankenreichs. Der schmalen fränkischen Oberschicht fiel es zu, die Angriffe abzuwehren und die Herrschaftsstrukturen zu festigen. Dazu bot sich u. a. der christliche Glaube als einigendes Band an. Zwar missionierten die Bischöfe von Worms, Mainz und Trier schon länger in den Gebieten östlich des Rheins, dennoch hing die Bevölkerung in weiten Teilen ihren überkommenen nicht-christlichen Bräuchen weiterhin an.

      Die entscheidende Wende brachte ein angelsächsischer Missionar, der zwischen 672 und 675 im englischen Wessex geboren worden war. Ursprünglich hieß er Winfried oder Winfryth. 719 erhielt er von Papst Gregor II. jedoch den Namen Bonifatius und den Auftrag, unter den Franken zu missionieren. Bonifatius erkannte schnell, dass es mit der fränkischen Kirchenorganisation nicht zum Besten stand. Hier setzten seine Reformbemühungen an. Und er hatte noch ein weiteres, sehr viel größeres Ziel. Er wollte zum erfolgreichen Mittler zwischen dem Papst und dem fränkischen Königtum werden. Das ist ihm zwar gelungen, aber doch auf andere Weise, als er es sich erhofft hatte. So verfolgte er mit Argwohn am Ende seines Lebens, wie der Papst den Staatsstreich von Pippin dem Jüngeren seinen kirchlichen Segen erteilte.

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      Bonifatius beim Fällen der Donareiche

      721 war Bonifatius nach Hessen gekommen und hatte seine Missionstätigkeit in der fränkischen Festung Amöneburg begonnen. 723 fällte er die dem Gott Donar geweihte Eiche bei Geismar. Ob er das selbst getan hat oder ob er fällen ließ, spielt dabei keine Rolle. Wichtiger ist, dass eine fränkische Garnison bereitstand, um ihn notfalls zu schützen. Aus dem Holz der Eiche ließ er im nahen Fritzlar eine kleine Kirche bauen. 725 dehnte er seine Missionstätigkeit auch auf das benachbarte Thüringen aus. 732 wurde er zum Erzbischof ernannt und durfte nun selbst Bischöfe weihen und Bistümer einrichten. Als Sitz seines ersten Bistums in Hessen wählte er 741 die fränkische Festung Büraburg, ganz in der Nähe des Ortes, an dem er die Donareiche gefällt hatte.

      Sein

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