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       Victor Hehn

      Über Goethes Hermann und Dorothea

      Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2020

       [email protected]

      EAN 4064066118327

       Vorwort.

       Einleitung.

       Hermann und Dorothea.

       Wahl des Stoffes. Warum kein politischer.

       Stoffquelle, Entstehung und Aufnahme.

       Ort und Zeit.

       Gang der Fabel.

       Charaktere.

       Sitten und Lebenssphäre.

       Diktion.

       Vers.

       Andre deutsche Epen (Luise von Voß, Messias von Klopstock) zur Vergleichung.

       Anmerkungen.

       Einleitung.

       Hermann und Dorothea.

       Wahl des Stoffes. Warum kein politischer.

       Stoffquelle, Entstehung und Aufnahme.

       Ort und Zeit.

       Gang der Fabel.

       Charaktere.

       Sitten und Lebenssphäre.

       Diktion.

       Vers.

       Andre deutsche Epen (Luise von Voss, Messias von Klopstock) zur Vergleichung.

       Inhaltsverzeichnis

      Viktor Hehns litterarische Thätigkeit ist durch seine ungerechte Verbannung nach Tula im Jahre 1851 gewaltsam durchbrochen worden. Er hatte bis dahin unermüdlich gesammelt, und mit wahrhaft bewunderungswürdigem Fleiß nicht nur die lange Reihe seiner Reisetagebücher zu stilistischer Vollendung ausgearbeitet, sondern auch in seinen Kollegienheften eine deutsche Litteraturgeschichte entworfen, die überall auf eigene Studien gegründet, die klassische Periode unsrer Litteratur, speziell Schiller und Goethe, soweit es der damalige Stand der Wissenschaft erlaubte, erschöpfend behandelte. Schon damals war ihm Goethe der Meister, zu dem er aufschaute und die später in seinen Gedanken über Goethe niedergelegten Anschauungen und Urteile lassen sich im Keim bereits in jenen für seine Schüler an der Universität bestimmten Vorlesungen wiederfinden. Nur daß sie in Zweck und Anlage eine andre Behandlung des Problems verlangten und teils zu ausführlichen Kommentaren einzelner Werke, und bestimmter zu einem Ganzen zusammengefaßter Dichtungen sich gestalteten, teils einen biographischen Charakter trugen. Daß Hehn in den vier Jahren seiner Dorpater Dozentenzeit neben seinen weitgreifenden linguistischen Studien, die damals auch die esthnische Sprache umfaßten, die Zeit fand, den ungeheuren Stoff nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch zu bewältigen, wird nur verständlich, wenn man weiß, daß er von jeher das litterarhistorische Gebiet mit besonderer Liebe gepflegt hat, und in seinen sorgfältig bewahrten Kollektaneen, die bis in den Anfang der dreißiger Jahre zurückreichten, Vorarbeiten besaß, die ihm nunmehr sehr zu statten kamen. Es kann als sicher angenommen werden, daß Hehn einzelne Abschnitte seiner Vorlesungen zu selbständigen Darstellungen zu erweitern gedachte. Ausgeführt hat er den Plan nur mit Hermann und Dorothea. Das Manuskript war fertiggestellt, auch die Vorrede bereits geschrieben, als seine Verhaftung erfolgte.

      Sämtliche Papiere Hehns wurden mit Beschlag belegt und nach Petersburg gebracht. Auch nach der »Begnadigung« im Mai 1855 wurden sie ihm nicht wiedererstattet, das geschah erst viel später. Hehn schreibt darüber im Dezember 1874 seinem älteren Bruder: »(Meine Papiere) werden endlich geordnet werden müssen, nachdem sie vor 23 Jahren in den Händen der heiligen Hermandad gewesen sind — die sich in ihrer Liebenswürdigkeit die besten Stücke ausgewählt und zum Andenken behalten hat. Bisher war ich zu weichlich, daran zu rühren; nur daß von meinen Dorpater Kollegienheften einzelne Bogen, wahrscheinlich besonders anstößige, fehlen, habe ich konstatiert und mich giftig geärgert.« Zu einer vollständigen Ordnung der Papiere ist es nun überhaupt nicht gekommen. Es scheint, daß Hehn jenes von ihm als »weichlich« bezeichnete Gefühl, nicht überwinden konnte. Nur mit den Tagebüchern und den Heften seiner Lesefrüchte machte er eine Ausnahme. Die wurden fleißig durchackert, und es läßt sich noch heute an dem Unterschiede der Handschrift verfolgen, wo er für nötig hielt, Korrekturen anzubringen, oder etwa durch ein Fragezeichen seiner inzwischen anders gewordenen Ueberzeugung Ausdruck zu geben. »Hermann und Dorothea« gehört zu den nicht berührten Manuskripten und ist leider in der »dritten Abteilung« (so hieß die Geheimpolizei in Petersburg) ebenfalls beraubt worden. Glücklicherweise gestatten die zum Teil erhaltenen Konzepte des Buches die Lücken mit annähernder Sicherheit in Hehns Geiste zu schließen.

      Hehn war 37 Jahre alt, als er das Manuskript über Hermann und Dorothea fertigstellte. So wesentlich sich auch nachher sein politisches Urteil modifizierte und sein Wissen bereicherte, sein ästhetisches Urteil war um jene Zeit bereits dasselbe wie in späteren Jahren. Wo er, wie in den »Gedanken über Goethe« über das Goethesche Epos redet, finden wir keinen Widerspruch zu seinen mehr als ein Menschenalter früher formulierten Ausführungen. Es bietet dem Freunde Hehnscher Gedankenarbeit aber einen besonderen Reiz, zu verfolgen, wie in diesen Werken des kräftigsten Mannesalters eine Wärme der Empfindung überwiegt, die später oft durch eine kühle Ironie in Beurteilung von Menschen und Verhältnissen zurückgedrängt wurde. Findet das Hehnsche Buch die Beachtung und Anerkennung, die wir ihm wünschen, so soll es der Vorläufer anderer sein.

      Theodor Schiemann.

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