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mit um so größerem Vergnügen habe ich diese Schrift abgefaßt, weil mir jene sogenannten παράδοξα ächt Sokratisch 8 und im höchsten Grade wahr zu sein scheinen.

      Phidias aus Athen, der berühmteste Bildhauer des Alterthums, lebte zur Zeit des Perikles (um 430 v. Chr.). Für sein Meisterwerk wurde die hier erwähnte Bildsäule der Minerva gehalten; sie war aus Elfenbein und in der Burg von Athen ausgestellt. S. Plinius 36, 5., die auf der Burg aufgestellt zu werden verdiente, indeß doch von der Art, daß man deutlich erkennt, es sei aus derselben Werkstatt hervorgegangen.

       Inhaltsverzeichnis

      ‘Ότι μόνον τὸ καλὸν αγαθόν.

       Nur was sittlich schön ist, ist ein Gut.

      I. 6. Ich befürchte, daß Mancher von euch glaubt, diese Abhandlung sei aus den Untersuchungen der Stoiker, nicht aber aus meiner eigenen Ueberzeugung geschöpft; doch ich will sagen, was ich denke, und ich will es kürzer sagen, als ein so wichtiger Gegenstand erheischt.

      Niemals fürwahr bin ich der Ansicht gewesen, daß der Reichthum jener Leute, ihre prachtvollen Paläste, ihre Macht, ihre Staatswürden oder die sinnlichen Vergnügungen, an die sie am Meisten gekettet sind, unter die Zahl der guten und begehrenswerthen Dinge zu rechnen seien. Denn ich sah, daß Leute, die diese Dinge in reichster Fülle besaßen, dennoch das am Meisten begehrten, woran sie Ueberfluß hatten. Der Durst unserer Begierden wird ja nie gestillt, nie gesättigt, und die im Besitze dieser Güter sind, werden nicht nur durch die Begierde sie zu vermehren gequält, sondern auch durch die Furcht sie zu verlieren.

      In den Handschriften wird gelesen commutabilia pecuniae membra. Nach dem Vorgange Bentley's hält Halm die Worte pecuniae membra mit Recht für ein Glossem und hat sie in Klammern eingeschlossen. Schütz muthmaßt pecuniae munera, Peerlkamp fortunae munera; Orelli hält bloß membra für unächt, so daß der Genitiv pecuniae von haec imbecilla et commutabilia abhienge, was aber, namentlich bei Cicero, viel zu hart sein würde. mit dem Namen »Güter« bezeichnen zu müssen meinten, da sie doch in Wirklichkeit und in ihren Thaten ganz anders geurtheilt hatten.

      Bias, einer der sieben Weisen, aus Priene in Jonien, um 600 v. Chr. war es, wie ich meine, der unter die Sieben gezählt wird, – der, als der Feind seine Vaterstadt Priene eingenommen hatte, und alle Anderen auf ihrer Flucht Vieles von ihren Habseligkeiten mit sich nahmen, Einem, der ihn ermahnte ein Gleiches zu thun, zur Antwort gab: »Ich thue es ja; denn ich führe alle meine Habe bei mir.« 9. So hielt also dieser Mann jene Spielwerke des Glückes, die wir sogar Güter nennen, nicht einmal für sein Eigenthum.

      Was ist also, wird man fragen, ein Gut? Wenn Etwas auf eine rechtmäßige, anständige und tugendhafte Weise gethan wird, von dem sagt man, es sei gut gethan, und was rechtmäßig, anständig, mit der Tugend übereinstimmend ist, das allein halte ich für ein Gut.

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