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der des Mittelschlages, die gleichwol auch Freude und Vortheile gewährt, sondern von der ächten und vollkommenen, wie sie nur bei Wenigen war, die einen geschichtlichen Namen haben. Denn eine solche Freundschaft läßt einerseits unser Glück in schönerem Lichte erscheinen, andererseits erleichtert sie das widrige Geschick durch Theilnahme und Mitgefühl.

      Nimmt man aber das Band des Wohlwollens aus der Welt heraus, so wird weder ein Haus noch eine Stadt bestehen können, nicht einmal der Ackerbau wird fortdauern. Begreift man dieß nicht hinreichend, so läßt sich aus den verschiedenen Arten von Uneinigkeit und Zwietracht deutlich erkennen, wie groß die Macht der Freundschaft und der Eintracht ist. Denn wo ist ein Haus so dauerhaft gegründet, wo steht eine bürgerliche Gemeinde so fest, daß sie nicht durch Haß und Zerwürfniß von Grund aus zerstört werden könnte? Hieraus kann man urtheilen, wie viel Gutes in der Freundschaft liegt.

      So weit glaubte ich meine Absichten über die Freundschaft aussprechen zu können; gibt es sonst noch einige Punkte, – und ich glaube, es gibt deren noch viele, – so sucht, wenn's beliebt, bei den Leuten Belehrung, die solche Gegenstände berufsmäßig zum Gegenstande ihrer gelehrten Untersuchungen machen.

       Fannius.

      25. Wir möchten es aber lieber von dir hören, wiewol ich oft auch bei jenen Belehrung gesucht und ihre Ansichten gehört habe, und zwar nicht ungern; aber deine Behandlungsart ist eine ganz andere.

       Scävola.

       Fannius.

      Für einen so gerechten Mann war es freilich eine leichte Aufgabe die Gerechtigkeit zu vertheidigen.

       Scävola.

      Wie? Die Freundschaft zu vertheidigen, ist das nicht leicht für einen Mann, der wegen der ausgezeichneten Treue, Standhaftigkeit und Gerechtigkeit, mit der er dieselbe bewahrte, den größten Ruhm geärntet hat?

       Lälius.

      VIII. 26. Das heißt ja Einem Gewalt anthun. Was verschlägt es denn, wie ihr mich zwingt? zwingen thut ihr mich gewiß. Denn den Wünschen seiner Schwiegersöhne, zumal in einer guten Sache, entgegenzutreten ist schwer und nicht einmal billig.

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