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in der lebensvollen Gestalt eines edlen und fein gebildeten Römers dargestellt wird.

       II. Von den Personen, die Cicero in der Abhandlung von der Freundschaft redend eingeführt hat.

      5. Das Todesjahr des Lälius ist unbekannt; nur so viel wissen wir, daß er seinen Freund Scipio, der 129 gestorben ist, überlebt hat.

       III. Von den in dieser Abhandlung benutzten Quellen 16 .

      Die Hauptquelle ist Aristoteles' Ethik im achten und neunten Buche. Außerdem sind benutzt: Plato's Lysis und Xenophon's Denkwürdigkeiten des Sokrates; ferner nach Gellius ( N. A. I, 3) Theophrastus' Schrift περὶ φιλίας, von dem nur einzelne Bruchstücke noch vorhanden sind, und nach Lynden ( de Panaetio S. 108 sq.) Chrysippus' Bücher περὶ φιλίας und περὶ του̃ δικάζειν. In dem Eingange unserer Schrift schwebt ihm der Eingang von Plato's Theätetus vor. Aber die Benutzung der Quellen ist eine sehr freie. Die denselben entnommenen Gedanken sind so sehr verarbeitet, mit Römischen Anschauungen vermischt und in Römische Formen umgegossen, daß die Abhandlung ganz den Eindruck einer Urschrift macht.

       IV. Inhalt der Abhandlung.

      I. Zuschrift an Titus Pomponius Atticus, worin er erwähnt, wie ihm das Gespräch des Lälius von der Freundschaft mitgetheilt sei, und den Grund angibt, warum er in seiner Abhandlung die dialogische Form gewählt und den Lälius zur Hauptperson des Gespräches gemacht habe (Kap. I.). Betrachtung über die Weisheit des Lälius (Kap. II.). Lobrede auf den jüngeren Scipio Africanus (Kap. III.) Betrachtung über die Unsterblichkeit der Seele, durch die Erwähnung von Scipio's Tode hervorgerufen (Kap. IV.).

      II. Abhandlung. A. Erster Theil: über die praktische Bedeutung und den Nutzen der Freundschaft. Die Freundschaft verdient vor allen irdischen Gütern den Vorzug. Sie kann aber nur unter Guten, d. h. Tugendhaften, bestehen. Die Freundschaft ist in der Natur selbst (d. h. in der Vernunft) begründet, indem sie die Menschen auf ein geselliges Leben hingewiesen hat. Die eigentliche Freundschaft aber beschränkt sich auf den Bund zweier oder weniger Personen (Kap. V.). Denn sie setzt die vollkommenste Uebereinstimmung in allen göttlichen und menschlichen Dingen, verbunden mit Wohlwollen und Liebe, voraus, und ist als das höchste aller äußeren Güter zu betrachten, das zugleich auch die Tugend mitumfaßt,

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