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Nicht schlank? na und!. Angelika Diem
Читать онлайн.Название Nicht schlank? na und!
Год выпуска 0
isbn 9783941717145
Автор произведения Angelika Diem
Жанр Сделай Сам
Издательство Bookwire
Sorbit (ein Zuckeralkohol, der in vielen industriellen Produkten als Zuckeraustauschstoff unter dem Kürzel E420 verwendet wird) kommt in natürlicher Form vor allem im Kern- und Steinobst vor, blockiert vorübergehend die Aufnahme von Fruchtzucker und verschlechtert so dessen Verträglichkeit.
In der Werbung wird suggeriert, dass diese Obstportionen auch als sogenannte „Smoothies“ genossen werden können. Was steckt hinter dem Wort „Smoothie“ und kann so ein Drink eine ganze Obstportion ersetzen?
Abgeleitet wird das Wort Smoothie vom englischen Wort „smooth“, was soviel wie „fein, sämig, gleichmäßig“ heißt. Bei Smoothies werden ganze Früchte bis auf die Schale und Kerne püriert. Das Fruchtmark oder -püree wird mit frischgepressten Säften gemischt, bis die gewünschte cremige und sämige Konsistenz erreicht wird. Es gibt eine Vielzahl an Rezepturen und Zutaten. Eine lebensmittelrechtliche Definition für Smoothies gibt es leider nicht. Daher empfiehlt sich ein Blick aufs Etikett.
Ein qualitativ hochwertiger Smoothie sollte auf jeden Fall aus mindestens 50 Prozent pürierter Frucht bestehen, dann wird der Brei mit frisch gepressten Säften verdünnt. Er sollte ohne Zuckerzusatz sein und ohne Konservierungs-, Farb- oder Zusatzstoffe. Auch isolierte Nährstoffe gehören in kein qualitativ hochwertiges Produkt. Gute Smoothies können gelegentlich eine Portion Obst oder Gemüse pro Tag ersetzen – gerade für Obstmuffel und alte Menschen mit Kauproblemen eine wunderbare Ergänzung. Smoothies können frisches Obst und Gemüse jedoch nicht generell ersetzen, da nur diese das volle Spektrum an Nährstoffen bieten und zudem besser sättigen. Für den Preis eines Smoothies lässt sich außerdem hervorragendes Obst für den ganzen Tag kaufen. Deshalb mein Tipp: Smoothies gerne als Ausnahme zwischendurch, aber nicht als dauerhafte Alternative.
In vielen Diätbüchern wird davon abgeraten, Trauben und Bananen zu essen, weil sie zu viel Zucker enthalten. Wie sehen Sie das? Welches Obst sollte man bevorzugt einkaufen, um sich gesund zu ernähren?
Generell gilt: Je bunter, desto besser! Nur so wird der Körper mit allen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Beim Obst macht es auch die Menge: Entweder eine Handvoll oder eine Faustgröße dient dabei als ein gutes Maß. Wichtig ist, dass täglich Obst (zwei Portionen) gegessen wird. Es darf auch mal eine Banane oder auch eine Handvoll Trauben sein. Greifen Sie zu saisonalem, biologischem Obst, Gemüse und Salat.
Ich esse als Snack für zwischendurch sehr gern Trockenobst und Nüsse. Wie viel davon ist als Tagesration zu empfehlen?
Eine Handvoll Obst oder Gemüse entspricht einer Portion. Nüsse und Trockenobst lassen sich auch so abmessen: Eine halbe Handvoll entspricht einer Portion. Wichtig ist, dass Trockenfrüchte ausgewählt werden, die nicht zusätzlich gezuckert sind, ungeschwefelte Ware ist zu bevorzugen. Bei Nüssen gilt: natürlich ohne Salz.
Nach mehreren Beratungseinheiten lautete meine neue Devise: Gut essen ist wichtiger als Kalorien zählen!
Gut essen bedeutet für mich:
· geschmackvolle und leckere Speisen
· hochwertiger Qualitätsstandard der Lebensmittel, auf den ich mich verlassen kann
· bekömmliche und verträgliche Zutaten
· genussvoll essen statt hinunterschlingen
· wohlige Zufriedenheit und angenehmes Sättigungsgefühl nach dem Essen statt Trägheit und Schwerfälligkeit oder gar Bauchschmerzen
Das klingt einfach, braucht aber Übung und Zeit und vor allem ausreichend Selbstfürsorge, um sich weder von Stress noch von irreführender Werbung und sich widersprechenden Medienberichten davon abbringen zu lassen.
Nach und nach habe ich wieder gelernt, auf mich zu hören, in mich hinein zu spüren, was mir gut tut und was nicht. Essen ist wieder zu dem geworden, was es sein soll: purer Genuss.
2.2 Am Anfang steht der Einkauf
Ob schlechte Ernten, Eurokrise, gestiegene Energiekosten – die Lebensmittelpreise klettern in solchem Tempo nach oben, dass Gehälter, Renten und Sozialleistungen nicht mehr mithalten können. Die einzige Rettung des Budgets scheint in möglichst günstigen Lebensmitteleinkäufen zu liegen. So viel wie möglich für so wenig wie möglich. Großpackungen locken durch den günstigeren Kilopreis. Wer von uns hat schon Geld zu verschenken?
Allerdings fühlte ich mich immer unbehaglich, wenn ich im Supermarkt Großpackungen von Lebensmitteln auf das Band legte, auf denen weder „light“ noch „…reduziert“ zu lesen war.
Ob nur eingebildet oder nicht, ich spürte die Blicke der Kunden hinter mir und auch die der schlanken Kassiererin auf mir ruhen. „Die hat es gerade nötig“, interpretierte ich in die Blicke hinein, oder: „Kein Wunder, dass die so fett ist.“ Niemand, so schien es mir, sah die schlanken Leute so an, die genau vor mir ähnliche Mengen an Snacks eingekauft hatten.
Da ich keine Familie habe, die sich mit mir daran freut, stellt sich beim Verzehr außerdem die Frage: Was mache ich mit Riesenpackungen, die nicht lange haltbar und schmackhaft bleiben, nachdem sie geöffnet wurden?
Bei mir schlug früher immer das schlechte Gewissen meiner Kindheit zu: Essen wirft man nicht weg. Und es schmeckte mir gut, redete ich mir ein. Also aß ich die Packung leer und hatte hinterher ein noch schlechteres Gewissen. So wurde das Einkaufen immer mehr zum Spießrutenlauf.
Inzwischen hat sich das auch Dank der Hilfe von Frau Giacomuzzi geändert. Der Lebensmittelhandel ist eine Wildnis, in der ich als Jägerin und Sammlerin gefordert bin, das für mich Beste zu erbeuten. Das kostet Zeit und strengt an, aber es lohnt sich.
Was ich beim Einkauf zu beachten gelernt habe:
Genau hinsehen und wählerisch sein: Qualität ist wichtiger als kleine Preise. Deshalb lese ich genau nach, welche Inhaltsstoffe das Produkt enthält. Das kostet zunächst mehr Zeit, macht aber im Endeffekt versierter und sicherer im Umgang mit Lebensmitteln. Ich habe auch immer eine kleine Lesehilfe für’s Kleingedruckte dabei. Geprüfte Kennzeichen wie „Bio“, „Fair Trade“, „Aus nachhaltiger Fischerei“ oder „Testsieger bei Ökotest“ helfen mir, Produkte auszuwählen, bei denen ich mit gutem Gewissen etwas mehr Geld für geprüfte Qualität investiere. Offene Ware ist mir lieber als abgepackte, besonders wenn die Kunststoffverpackung von fetthaltigen Lebensmitteln Phthalate enthält. Auch die Frischetricks mit Licht und Sauerstoff bei abgepacktem Fleisch machen das Produkt nicht frischer.
Testesserin werden: Ein neues Produkt, das ich im Regal entdecke oder auf das mich die Werbung neugierig gemacht hat, kaufe ich probehalber. Zuhause teste ich es, indem ich versuche, die Aufmachung und die Erinnerung an die Werbebilder auszublenden. Jeden Bissen kaue ich viele Male, denn nur der Geschmack zählt. Schmeckt es so gut wie es die Werbung versprochen hat? Wenn ich das nächste Mal vor dem gleichen Regal stehe, hilft mir die Erinnerung an den Geschmackstest bei der Kaufentscheidung.
Regional und lokal kaufen: Ich bin Stammkundin im örtlichen Bioladen, beim besten Metzger der Stadt, bei meinem Lieblingsdelikatessengeschäft, beim Bäcker des Vertrauens und auf dem Wochenmarkt.
Flanieren: Durch die Verteilung des Einkaufs auf mehrere Geschäfte verkleinere ich nicht nur den Warenberg vor der einzelnen Kasse, was mein Unbehagen der (vermeintlich?) stechenden Blicke im Rücken vermindert, ich komme auch mit mehr Menschen ins Gespräch und bewege mich von Geschäft zu Geschäft an der frischen Luft.