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»Musstet ihr einen Verrückten zu mir bringen? 16Haben wir nicht schon genug davon hier? Meint ihr, ihr musstet auch diesen noch zu mir bringen, damit er hier bei mir tobt? Warum sollte so jemand mein Gast sein dürfen?«

      David in der Höhle Adullam

       1Sam 22

      1 PS Da verließ David Gat und floh in die Höhle Adullam. Als seine Brüder und alle, die zum Haus seines Vaters gehörten, davon erfuhren, schlossen sie sich ihm schon bald an. 2Und noch weitere kamen: Männer, die in Not waren, sich verschuldet hatten oder verbittert waren. Schließlich war David der Anführer von etwa 400 Mann.

      3Von dort aus ging David nach Mizpe in Moab und fragte den König: »Dürfen mein Vater und meine Mutter bei euch leben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat?« 4So brachte er sie zu dem König von Moab, und sie blieben dort, solange David sich in der Bergfestung aufhielt.

      5 PS Eines Tages forderte der Prophet Gad David auf: »Verlass die Bergfestung und kehre ins Gebiet von Juda zurück.« Daraufhin zog David in den Wald von Heret. 6 PS Schon bald erfuhr Saul, dass David und seine Männer in Juda waren. Der König saß gerade unter einer Tamariske auf dem Hügel bei Gibea, den Speer in der Hand und umgeben von seinen Männern.

      7 PS »Hört zu, ihr Männer vom Stamm Benjamin!«, rief Saul ihnen zu. »Hat der Sohn Isais euch Felder und Weinberge versprochen? Hat er versprochen, euch zu Hauptleuten und Heerführern zu machen? 8 PS Habt ihr euch deshalb gegen mich verschworen? Denn keiner von euch hat mir gesagt, dass sich sogar mein eigener Sohn mit dem Sohn Isais verbündet hat. Keinem von euch macht es etwas aus, dass mein eigener Sohn einen Feind aufhetzt, gegen mich vorzugehen!«

      9 PS Da sagte der Edomiter Doëg, der sich unter den Männern Sauls befand: »Ich habe gesehen, wie der Sohn Isais nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kam. 10 PS Ahimelech befragte für ihn den HERRN. Dann gab er ihm zu essen und das Schwert des Philisters Goliat.«

      Die Ermordung der Priester

      11Sofort ließ König Saul Ahimelech und seine gesamte Sippe, die alle in Nob als Priester Dienst taten, holen. Als sie zum König kamen, 12rief Saul: »Hör mir zu, Sohn Ahitubs!«

      »Ich höre, mein Herr«, erwiderte Ahimelech.

      13»Warum hast du dich mit dem Sohn Isais gegen mich verschworen?«, wollte Saul wissen. »Warum hast du ihm zu essen und ein Schwert gegeben? Warum hast du Gott für ihn befragt? Dadurch hast du ihn ermutigt, sich jetzt gegen mich zu erheben und aufzulehnen.«

      14 PS Ahimelech antwortete dem König: »Gibt es unter all deinen Dienern einen treueren als David, deinen Schwiegersohn? Ist er denn nicht der Anführer deiner Leibwache♦ und ein angesehenes Mitglied deines Hauses? 15 PS Es war doch nicht das erste Mal, dass ich Gott für ihn befragte. Du kannst mir und meiner Familie dafür keine Schuld geben, denn ich wusste nichts von einer Verschwörung gegen dich.«

      16»Du sollst sterben, Ahimelech, zusammen mit allen, die zu dir gehören!«, rief der König. 17 PS Und er befahl seiner Leibwache♦: »Umstellt und tötet diese Priester des HERRN, denn es sind Verbündete Davids. Sie wussten, dass er vor mir auf der Flucht war, und haben es mir nicht gesagt.« Aber Sauls Männer weigerten sich, die Priester des HERRN zu töten.

      18 PS Da sagte der König zu Doëg: »Umstell und schlag du diese Priester tot.« Und Doëg wandte sich gegen sie und tötete insgesamt 85 Priester, die alle noch ihren leinenen Priesterschurz trugen. 19Dann zog er nach Nob, in die Stadt der Priester, und tötete alles Lebende – Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder, Esel und Schafe.

      20 PS Einzig Abjatar, einer der Söhne Ahimelechs und ein Enkel Ahitubs, entkam und floh zu David. 21Als er David berichtete, dass Saul die Priester des HERRN getötet hatte, 22 PS rief David aus: »Als ich den Edomiter Doëg an jenem Tag in Nob sah, wusste ich, dass er es Saul erzählen würde. Jetzt bin ich schuld am Tod deiner ganzen Familie. 23Bleib hier bei mir und hab keine Angst. Ich will dich schützen, denn derselbe, der mich töten will, will auch dich umbringen.«

      David beschützt die Stadt Keïla

       1Sam 23

      1 PS Eines Tages wurde David berichtet: »Die Philister greifen Keïla an und plündern die Tennen«. 2 PS David fragte den HERRN: »Soll ich hingehen und gegen die Philister kämpfen?«

      »Ja, geh. Besiege die Philister und rette Keïla«, befahl der HERR ihm.

      3Aber Davids Männer sagten: »Wir fürchten uns schon hier in Juda genug. Und nun sollen wir nach Keïla gehen und gegen das Heer der Philister kämpfen?«

      4 PS Da fragte David den HERRN ein zweites Mal und wieder antwortete er: »Geh hinab nach Keïla; ich werde dir helfen, die Philister zu besiegen.«

      5Da zog David mit seinen Männern nach Keïla. Sie schlugen die Philister, erbeuteten ihren gesamten Viehbestand und retteten die Einwohner der Stadt. 6 PS Der Priester Abjatar, der Sohn Ahimelechs, schloss sich David in Keïla an und brachte die Orakeltasche mit.

      7Saul hörte schon bald, dass David in Keïla war. Da rief er aus: »Gott hat ihn verstoßen und in meine Hand gegeben, denn er hat sich selbst in einer Stadt mit Mauern und Toren eingeschlossen.«

      8Und Saul rüstete das ganze Volk zum Kampf, um nach Keïla zu ziehen und David und seine Männer dort zu umzingeln. 9 PS Aber David erfuhr von Sauls Plan und befahl dem Priester Abjatar, die ­Orakeltasche zu holen. 10David betete: »HERR, Gott Israels, ich habe gehört, dass Saul kommen und Keïla zerstören will, weil ich hier bin. 11Werden die Einwohner von Keïla mich an ihn ausliefern?♦ Und wird Saul tatsächlich kommen, wie ich es gehört habe? HERR, Gott Israels, sag es mir!«

      Und der HERR sprach: »Er wird kommen.«

      12Wieder fragte David: »Werden die Einwohner von Keïla mich und meine Männer tatsächlich an Saul ausliefern?«

      Und der HERR antwortete: »Ja, sie werden euch ausliefern.«

      David in der Wüste

      13 PS Da verließen David und seine Männer, etwa 600 Mann, Keïla und streiften im Land umher. Saul erfuhr schon bald, dass David aus Keïla entkommen war, deshalb zog er nicht mit seinem Heer aus. 14 PS David hielt sich an unzugänglichen Stellen in der Wüste und im Bergland von Sif auf. Saul jagte ihn während der ganzen Zeit, aber Gott ließ nicht zu, dass er ihn fand.

      15Und David erfuhr, als er gerade in Horescha in der Wüste Sif war, dass Saul auf dem Weg sei, um ihn aufzuspüren und zu töten. 16Da suchte Jonatan David auf und ermutigte ihn in seinem Glauben an Gott. 17 PS »Hab keine Angst«, sagte er zu ihm, »mein Vater Saul wird dich niemals finden. Du wirst König über Israel werden und ich werde der zweite Mann nach dir sein. Das hat auch mein Vater erkannt.« 18 PS Und die beiden erneuerten ihren Freundschaftsbund vor dem HERRN. Dann kehrte Jonatan nach Hause zurück und David blieb in Horescha.

      19 PS Doch einige Männer aus Sif gingen zu Saul nach Gibea und sagten: »David hält sich bei uns versteckt. Er befin­det sich an unzugänglichen Stellen in den Bergen von Horescha auf dem Hügel Hachila, südlich von Jeschimon. 20Wenn du bereit bist zu kommen, König, dann komm; wir werden ihn dir ausliefern.«

      21 PS »Der HERR segne euch«, antwortete Saul. »So gibt es doch noch jemanden, dem an mir liegt! 22Geht und überprüft noch einmal alles, damit ihr sicher seid, wo er sich aufhält und wer ihn dort gesehen hat. Mir wurde gesagt, dass er sehr listig ist. 23Findet heraus, wo er sich überall versteckt halten könnte und kommt mit einem genaueren Bericht zurück. Dann werde ich mit euch gehen. Wenn er wirklich in diesem Gebiet ist, werde ich ihn finden, und wenn ich jedes Versteck in Juda aufspüren muss!«

      24 PS Also kehrten die Männer vor Saul nach Sif zurück. David und seine Männer waren inzwischen in die Wüste Maon ins Tal südlich von Jeschimon gezogen. 25Als David hörte, dass Saul und seine Männer ihn suchten, zog er zu dem großen Felsen hinab und blieb

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