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lauschte noch angestrengter, und hörte zuerst Hannas Stimme fragen: »Und wenn sie dich doch noch lieb hätte und käme, Sven?«

      »Das wäre wunderschön, Tante Hanna«, antwortete der Junge mit sehnsüchtiger Stimme.

      Da hielt es die junge Frau hinter der Tür nicht mehr auf ihrem Platz. Sie schob langsam die Tür weiter auf und betrat das Zimmer. Schritt für Schritt ging sie auf Svens Bett zu, der sie noch nicht entdeckt hatte.

      Tim, in dem anderen Bett, sah sie mit großen Augen an und rief plötzlich aus: »Sven, Sven, sieh doch mal«, und er zeigte mit ausgestrecktem Finger in Cornelias Richtung.

      »Mutti, du«, kam es leise, etwas verwundert von Svens Lippen, dann aber hatte er begriffen. »Mutti, meine liebe, liebe Mutti«, rief er und streckte Cornelia sehnsüchtig seine Arme entgegen.

      »Sven, mein Junge, mein Liebling, habe ich dich endlich wieder.« Ein letzter Schritt, und Cornelia Berkel war bei Sven und nahm ihn in die Arme.

      Vor Rührung über das selige Glück in Svens Blicken, bekam auch Hanna feuchte Augen. Sie wusste, sie hatte das Richtige getan, was immer auch daraus für Knut entstehen würde. Da war eine Mutter, die erkannt hatte, dass ihr Platz an der Seite ihres Kindes war. Leise verließ sie das Krankenzimmer und zog die Tür von außen zu.

      »War das wirklich die Mutter von Sven, Frau Dr. Martens?«

      Hanna sah auf und genau in die fragenden Augen von Schwester Laurie hinein.

      »Ja, das ist Svens Mutter, Schwester Laurie. Ich muss jetzt hinunter und meine Sprechstunde abhalten. Sollte Herr Berkel in die Klinik kommen, dann möchte ich gern mit ihm reden, bevor er zu dem Jungen ins Zimmer geht. Bitte, achten Sie ein wenig darauf.«

      »Sie können sich da ganz auf mich verlassen, Frau Dr. Martens, das tu ich doch gern.«

      Trotzdem sah die junge Schwester ein wenig ratlos und betroffen hinter ihrer Vorgesetzten her, die mit eiligen Schritten dem Treppenabgang zustrebte. Da sollte sich noch ein Mensch auskennen. Erst sah es so aus, als wären Svens Vater und die Chefin ein Herz und eine Seele, dann lief die Chefin seit zwei Tagen mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter herum, und nun war auf einmal sogar eine Mutti für Sven da. Wenn sie das Jenny erzählte, würde diese sicher wieder sagen, sie spinne wohl.

      Hanna aber suchte, bevor sie in ihr eigenes Sprechzimmer ging, noch kurz Kay auf, um mit ihm über das Zusammentreffen von Sven und seiner Mutter zu reden.

      »Schön und gut, aber was wird Knut Berkel dazu sagen? Du hast dich für das Zusammentreffen von Sven und seiner Mutter entschieden, nun musst du auch einen Weg finden, es dem Vater des Jungen beizubringen.«

      »Das werde ich auch noch schaffen. Und wenn ich ehrlich sein soll, so wäre es für Sven noch immer das Beste, wenn sich sein Vater wieder mit Cornelia Berkel aussöhnen würde. Noch sind sie ja nicht geschieden worden, noch gibt es für beide den Weg zurück zueinander.«

      »Und du, Hanna?«

      »Es kommt doch auf mich nicht mehr an, Kay. Heißt es nicht so schön: Immer nur lächeln, wenn auch das Herz … Ach, Unsinn, vergiss es einfach.«

      *

      Hanna hatte gerade ihren letzten Patienten für diesen Tag, einen fünfjährigen Jungen mit einem gequetschten Daumen, verarztet, da klopfte es an der Tür. In dem Glauben, es würde sich nur um einen verspäteten Patienten handeln, forderte sie: »Nur immer herein, die Tür ist offen.«

      Erschrocken fuhr sie zusammen, als sie hinter ihrem Rücken plötzlich eine Stimme sagen hörte: »Du wolltest mich sprechen, bevor ich zu Sven ins Zimmer gehe, Hanna?«

      Langsam drehte sie sich um und entgegnete mit belegter Stimme: »Ja, Knut, bitte nimm doch einen Augenblick Platz. Es geht um deinen Jungen und um …«

      »Was ist mit Sven, Hanna? Ist es mit ihm wieder schlimmer geworden?«, unterbrach er sie.

      »Nein, du kannst ganz beruhigt sein. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ich habe deinen Jungen noch nie so glücklich gesehen wie heute. Dein Junge hat heute, schon sehr früh, ganz besonderen Besuch bekommen. Es wird dir vielleicht nicht recht sein, dass ich diesen Besuch zugelassen habe, aber dem Jungen bedeutet er unendlich viel. Sie ist noch bei ihm, darum wollte ich dich vorher gern sprechen, um dich darauf vorzubereiten.«

      »Du willst doch wohl nicht damit sagen, dass … Nein, ich kann es mir einfach nicht vorstellen, Hanna.«

      »Doch, Knut, deine Frau ist bei Sven. Noch ist sie ja deine Frau. Um des Jungen willen bitte ich dich, handle jetzt nicht unüberlegt. Sie war so voller Angst, nachdem sie von eurem Rechtsanwalt erfahren musste, dass der Junge krank ist. Sie hat mir leidgetan.«

      »Ich will aber nicht, dass sie dem Jungen noch einmal wehtut. Ich will es nicht.«

      »Sie wird ihm nicht wehtun, sie liebt den Jungen. Du wirst es an ihm erkennen, wenn du die beiden zusammen siehst. Ich bin sicher, dass ihr eine für alle Teile befriedigende Lösung finden werdet. Denk an deinen Jungen, er braucht seine Mutter, und ich kann es nun mal nicht werden. Er braucht sie noch eine lange Zeit, bei seiner Krankheit.«

      Fast abrupt wandte sich Knut ab und verließ ohne eine Antwort auf Hannas letzte Worte den Raum. Mit einem traurigen Lächeln sah Hanna ihm nach.

      Was zwischen dem Ehepaar Berkel gesprochen wurde, wurde weder Hanna noch Kay bekannt. Aber Hanna wusste noch am selben Tag, dass ihre Entscheidung, auf ihr persönliches Glück zu verzichten, die richtige Entscheidung gewesen war, denn um des Jungen willen versöhnte Knut sich mit seiner Frau.

      *

      Beschützend und zugleich tröstend legte Kay ein paar Tage später einen Arm um die Schultern seiner Schwester, während sie Knut, Sven und Cornelia Berkel nachblickten, als sie die Klinik verließen.

      »Sei nicht traurig, Hanna, er war dir nicht vom Schicksal bestimmt. Eines Tages wird auch zu dir der Richtige und das Glück kommen, das du verdienst.«

      »Es ist schon vorbei, Kay. Ich habe ja all die Kinder, die mich brauchen. Markus, Hansi, Tim und all die anderen. Mein Platz ist hier in unserer Klinik, in der Klinik Birkenhain.«

Ein Vati für Sebastian

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