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      Agnes Hollmann hatte Spiegel und Lippenstift wieder in ihrer Handtasche verschwinden lassen. »Ich ziehe ihn nämlich für die Rolle des ›Eisenring‹ in Betracht.«

      Eva verstand gar nichts mehr, und man sah es ihr an.

      Gönnerhaft ließ Fabian sich herbei, sie aufzuklären. »Agnes hat seit neuestem ein eigenes Theater.«

      »Ein Kellertheater.« Sie erhob sich gewandt. »Ich werde dort selber inszenieren.«

      Eva ging ein Licht auf. »›Biedermann und die Brandstifter?« vergewisserte sie sich.

      Die Hollmann strich sich den Rock glatt. »Sieh einer an! Gebildet sind wir auch noch.«

      »Ich habe das Stück von Max Frisch in der Schule gelesen.«

      »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Kleene. Es geht nichts über eine gesunde Halbbildung.«

      »Wann?« fragte Eva. »Ich meine, er hat doch gerade erst die Rolle in ›Ein Schloß in Wales‹ übernommen, und alle sagen, das wird monatelang dauern.«

      Fabian hatte sich inzwischen ein Jackett angezogen. »Laß das unsere Sorge sein«, sagte er und gab ihr einen leichten Klaps, als wäre sie ein junger Hund.

      Agnes Hollmann war inzwischen schon bei der Tür. »Noch hat er den ›Eisenring‹ ja nicht.«

      Fabian eilte ihr nach. »Du räumst ein bißchen hier auf, ja?« sagte er über die Schulter hinweg. »Wir telefonieren.«

      Die Tür schlug hinter ihnen zu.

      Eva ließ sich in den Sessel sinken, in dem eben noch Fabian gesessen hatte. Seine Kaschmirjacke störte sie dabei; sie zog sie unter sich weg und begann sie zusammenzulegen, während sie nachdachte.

      Es war ein Schlag für sie gewesen, daß Fabian nun mit der anderen und nicht mit ihr ausging, wie er es versprochen hatte. Aber sie durfte ihm das nicht übelnehmen. Nicht aus bösem Willen hatte er sie versetzt; da Agnes Hollmann Regisseurin war oder es jedenfalls werden wollte, war es natürlich, daß er sie hofierte. Sie war nicht nur für ihn als Schauspieler, sondern auch als Dramatiker wichtig. Zwar hatte sie bisher kein Interesse an seinem Stück gezeigt, aber das besagte nichts. Es war durchaus möglich, daß er sie für eine Aufführung gewinnen konnte.

      Aber Eva fand es unverständlich, daß er weiter an seiner Karriere bastelte, Fäden spann und Pläne ersann, als wäre nichts geschehen. Dabei mochte durch sein Verschulden ein Mann mit dem Tod ringen. Belastete ihn das nicht? Waren Künstler so? Reine Egoisten? Oder hätte er nicht gerade als Künstler sensibler sein müssen?

      Konnte sie wirklich einen Mann lieben, der sich um nichts scherte als um sich selber? Müßige Frage, es war nun einmal so.

      Früher hatte sie sich die Liebe wie eine Art Schaukel vorgestellt, mit der man himmelwärts fliegen konnte und dann, mit einem Ziehen im Bauch, wieder zurück, in der Gewißheit, daß es auf der anderen Seite wieder hochgehen würde. Anfangs war es auch mit Fabian so gewesen. Aber inzwischen empfand sie ihre Liebe als eine Falle – eine Falle, aus der sie sich nicht befreien konnte.

      Wollte sie das wirklich? War denn ein Leben ohne Fabian für sie noch lebenswert?

      Sie wußte es nicht. Es war im Moment auch nicht wichtig. Wichtig war nur dieser Mann im Krankenhaus, und wenn Fabian sich nicht bemüßigt fühlte, sich um ihn zu kümmern, mußte sie es eben allein tun.

      Eva stand auf, räumte die Jacke in den Schrank und nahm ihre Handtasche aus dem Koffer. Dann ließ sie alles stehen und liegen und stürmte davon.

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