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was da vor sich geht, denn wenn wir das nicht machen, werden uns das Chaos, die Unsicherheit und die Kämpfe in unserem Land letztlich niederringen. Wir müssen also sehr aufmerksam hinschauen und auseinanderdividieren: Wer fällt da in unser Land ein? Was genau, welches Gebiet, welcher Landstrich, wird gestört? Mit welcher Strategie wird dieses Ziel verfolgt? Das klingt erst mal düster und bedrohlich, doch wir werden sehen, dass wir nicht schutzlos ausgeliefert sind: Gott selbst, der König und Herrscher der ganzen Welt, bietet uns seine Hilfe an und will unsere Kämpfe kämpfen. Denn der Sieg ist doch längst errungen. Die Frage ist: Wie wird er in unserem Leben Realität? Und welche Rolle spielen wir – du und ich – eigentlich in all diesen Gefechten? Außerdem werden wir entdecken, dass in unserem Land auch noch Gefährten leben, die uns in alldem beistehen, und dass es wertvolle Räume des Schutzes und der Sicherheit gibt, in die wir uns flüchten können.

      Sind die Fronten geklärt, können wir es wieder neu sehen und lieben lernen: unser Abenteuerland, ein Land voller Möglichkeiten. Sicher ist nicht alles rosarot und röhrende Hirsche kommen auch nur selten vorbei – aber wer will das eigentlich? Unser Abenteuerland gibt uns die Chance, uns zu entwickeln. Vielleicht ist das Tempo manchmal langsamer, als wir es uns wünschen, aber wir dürfen und werden Fortschritte machen, wichtige Siege erringen und die Einstellung entwickeln, jeden noch so kleinen Erfolg gebührend zu feiern.

      Doch nicht jeder Kampf gehört in unser Land und muss deswegen auch gar nicht von uns gekämpft werden. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen Kampf und Frieden, Sehnsucht und Realität, Mitgestalten und Aushalten. Wo genau diese Wahrheit in deinem Leben liegt, lernt sich nicht in der Theorie, sondern wird erst dann zur Realität werden, wenn du dich auf den Weg machst und losgehst. Wir sind von Gott ausgestattet worden mit einer himmlischen Identität und einer kraftvollen Autorität. Und in diesem Wissen dürfen wir mutige Schritte wagen. Das Leben wartet schon auf uns.

      Ich kenne dich nicht, weiß nicht, wie du tickst. Vielleicht bist du der Typ, der sich gerne einen Kaffee oder Tee kocht und es sich zum Lesen in einem Sessel bequem macht. Hier lässt du die neuen Gedanken erst einmal auf dich wirken und reflektierst sie mit gesundem Abstand. Vielleicht bist du aber auch eher der Typ, der bildlich gesprochen die Wanderschuhe schon angezogen hat. Neben dir steht der Rucksack, der nur darauf wartet, noch mit ein paar guten Inspirationen gefüllt zu werden, damit es dann gleich losgehen kann und die neuen Gedanken in der Realität erprobt werden können.

      Was auch immer dir mehr entspricht: Ich freue mich, mit dir gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen.

      Über unseren Weg kann ich dir nur so viel sagen: Es wird ehrlich werden, abenteuerlich, lebensnotwendig, heilig, auch mal bunt und träumerisch, und von all diesem hoffentlich genau so viel, dass du am Ende sagen kannst: Ich habe wichtige Schlachten gekämpft, gute Erkenntnisse für mich gewonnen und befreiende Siege errungen. Ich will mich, meinen Gott und das Leben mit allem, was dazugehört, feiern!

      Auf eine wertvolle Reise

      deine Elena

Teil 1 Sehnsuchtsland Wie ich mir mein Leben wünsche und wie es wirklich aussieht

       [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

      (FAST) WIE IM PARADIES

      Mein Lebensland ist mit viel Gutem ausgestattet

      Mein Blick ist verschwommen und unscharf in die Weite gerichtet. Ich sitze an unserem Esstisch und mache gerade einfach mal nichts – dass ich das das letzte Mal getan habe, ist schon eine ganze Weile her, weil einfach so unglaublich viel los war. Aber jetzt habe ich einen Moment der Ruhe und des Nichtstuns. Wie gut! Und so wandert mein Blick durch die großen Fenster nach draußen und bleibt an den Bäumen und Sträuchern hängen, die nach dem Winter endlich wieder austreiben, und ich genieße das frische und zarte Grün, das mir entgegenleuchtet. Heute ist wunderschönes Wetter, die Luft ist zwar noch frühlingsfrisch, aber der Himmel ist nach einigen grauen Tagen endlich wieder blau, und ich sauge die leuchtenden Farben der erwachenden Natur nur so in mich auf.

      Doch wie so häufig: Kaum scheint die Sonne, sieht man, wie dreckig die Fenster sind. Ich zumindest. Und wie! Meine Augen stellen sich scharf und nehmen die bodentiefen Scheiben wahr: Fingerabdrücke, Fliegenschiss, getrocknete Regentropfen, Abdrücke vom Fußball unseres Sohnes. Ich muss dringend Zeit finden, die Fenster zu putzen. Mein Blick wandert weiter. Durch die Scheiben hindurch betrachte ich unsere Terrasse. Einige Sträucher habe ich bereits beschnitten und die Beete im Garten sehen auch ganz ordentlich aus. Doch der Boden muss dringend gefegt werden, und bevor wir uns an unseren Tisch draußen setzen können, muss ich ihn und die Stühle drum herum abwaschen. Der Winter hat einfach seine Spuren hinterlassen. Ich versuche, die Arbeitsaufträge, die an mein inneres Appellohr dringen, beiseitezuschieben …

      Gedankenreise

      Mein Blick wandert wieder in die Weite und nimmt meine Gedanken mit. Wie voll doch meine letzten zwei Wochen waren.

      Unsere jüngste Tochter hatte ihre dritte Mittelohrentzündung in drei Monaten. Deswegen war ich mehrfach bei verschiedenen Ärzten.

      Mein Mann hat einige wichtige Gespräche bezüglich seiner beruflichen Zukunft geführt und die damit einhergehenden Fragen haben uns als Ehepaar sehr beschäftigt. Wie geht es weiter? Welche Richtung sollen wir einschlagen? Wir können die Zukunft noch nicht klar sehen.

      Ich selbst bin Hunderte von Kilometern gefahren, habe an verschiedenen Stellen Vorträge gehalten und dabei viele Menschen kennengelernt. Das ist immer ein Segen und eine totale Bereicherung für mich, zugleich aber auch anstrengend und oftmals sehr herausfordernd. Vor allem, wenn ich müde wieder nach Hause komme und sich meine Familie darauf freut, dass ich endlich wieder da bin und wir nun bestimmt etwas ganz Tolles unternehmen können!

      Unsere beiden großen Kinder haben viele Klassenarbeiten geschrieben, für die wir gemeinsam gelernt haben. Das hat nicht immer zu guter Laune geführt. Und dann hatten sie gestern ihren ersten Schwimmwettkampf und waren sehr erfolgreich. Das haben wir natürlich gefeiert und sind so stolz auf sie!

      Ach, und dann war da auch noch der Lobpreisabend in unserer Gemeinde, bei dem ich das Gefühl hatte, dass Gott so deutlich und klar mit mir gesprochen, mich in seine Arme geschlossen und mir einfach gutgetan hat.

      Beim Revuepassieren der vergangenen Tage und Wochen bin ich mir nicht ganz sicher, worauf ich meine inneren Augen scharf stellen soll. Waren diese Zeiten schwer – mit Arztbesuchen, Klassenarbeiten, weitreichenden Entscheidungen? Oder waren sie erfolgreich – mit Schwimmmedaillen, guten Zensuren, einer überstandenen Krankheit und viel positivem Feedback auf meine Vorträge? Bin ich heute erschöpft, weil es alles in der Summe irgendwie viel zu viel war und ich gar keine Zeit hatte, zwischendurch mal mit einer Tasse Kaffee in der Sonne zu sitzen und durchzuatmen? Oder bin ich zutiefst dankbar, weil ich so gesegnet und beschenkt bin und mein Leben einfach bunt und frech und wild und wunderbar ist?

      Es fordert mich immer wieder aufs Neue heraus, einen ausgewogenen und gesunden Blick auf mein Leben zu haben. Dieser ist so abhängig von meiner Tagesform, meinem Energielevel, den Terminen im Kalender, den Erfolgen oder Misserfolgen der letzten Zeit, den Menschen um mich herum, ja sogar vom Wetter oder der Tatsache, ob ich mich heute in meinen Klamotten wohlfühle. Gerade letzte Woche suhlte ich mich in meinem Leid über das Dauerkranksein von meiner Tochter, als ich mit einer Frau ins Gespräch kam, die ihren 5-jährigen Sohn bei einem Unfall verloren hatte und danach von ihrem Mann sitzen gelassen worden war. Paff – ich hörte sofort auf zu klagen und war einfach nur noch dankbar darüber, wie klein meine Probleme eigentlich sind …

      Den Fokus ausrichten

      Wenn wir nun dabei sind, uns auf die Reise durch unser Lebensland vorzubereiten, sollten wir zunächst einmal entscheiden, was wir dabei in den Blick nehmen wollen. Es ist sicher leicht, über ganz viel zu klagen und zu stöhnen, unzufrieden zu werden und neidvoll in die

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