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Das Babylon-Mysterium. Daniel Kowalsky
Читать онлайн.Название Das Babylon-Mysterium
Год выпуска 0
isbn 9783775175104
Автор произведения Daniel Kowalsky
Серия Lion Daniels
Издательство Bookwire
Ariel, der wenige Jahre zuvor durch einen seiner Onkels ein Vermögen geerbt hatte, das er zu Lebzeiten wahrscheinlich nicht mehr würde ausgeben können, bedankte sich dafür, indem er die Gemeinschaft, wo es ging, unterstützte und ihr mit Geldmitteln und durch seinen Einfluss in Israel viele Vorteile verschaffte.
Durch seine ehemalige Arbeit für den Mossad, den israelischen Geheimdienst, hatte es sich Ariel angewöhnt, nichts dem Zufall zu überlassen, und hatte deshalb in dem Kibbuz einen schallisolierten Konferenzraum bauen lassen, in dem die modernsten Kommunikationseinrichtungen und technischen Errungenschaften vorhanden waren. Selbstverständlich alles nach dem Standard einer typischen Mossad-Zentrale.
Ariel eröffnete die Besprechung mit einem Foto auf einer großen Videoleinwand und kam ohne Umschweife gleich zur Sache.
»Auf dem Foto seht ihr einen baugleichen Militärhubschrauber, mit dem Lions Familie entführt wurde. Es handelt sich um einen Boing Vertol CH-47D Chinook mit einer Reichweite von über 2000 Kilometern. Er ist zunächst Richtung Süden geflogen und dann vom Radarschirm verschwunden. Wir gehen davon aus, dass sich an Bord ein Radar-Störgerät befindet, was eine Ortung unmöglich macht.«
Yumiko blendete ein weiteres Bild ein, das eine Karte rund um Texas anzeigte, auf dem ein Radius von zweitausend Kilometern eingezeichnet war.
»Wie ihr seht, ist der Hubschrauber in der Lage, ohne Tankstopp bis nach Mexiko, Kuba oder irgendein Land in Mittelamerika oder in der Karibik zu fliegen. Und von dort kann die Familie Daniels dann in die ganze Welt verschleppt worden sein. Wir haben wirklich keinen Anhaltspunkt.«
»Und warum hackst du dich nicht einfach irgendwo ein und findest heraus, wo sie hingeflogen sind?«, fragte David naiv nach, die Antwort bereits vorausahnend.
»Weil dieser Hubschrauber über so gut wie keine unnötige Elektronik verfügt – also Lücken, die eine Computerhackerin wie ich nutzen könnte. Außerdem ist es uns nicht gelungen herauszufinden, welcher Hubschrauber es war, der hier eingesetzt wurde. Keine Chance!«
Leandro schaute Ariel ernst an. »Also womit müssen wir jetzt deiner Meinung nach rechnen, wenn wir davon ausgehen, dass Gilbert Winter mit seiner Geheimorganisation hinter der Entführung steht?«
»Dass er in den nächsten Tagen irgendwie an Lion herantreten und ihm ein Ultimatum stellen wird, das darauf abzielt, an Jackie heranzukommen.«
Yumiko führte Ariels Gedanken weiter aus: »Will heißen, dass er Lion vor die Wahl stellen wird: Entweder, du überlässt uns Jackie, oder wir töten deine Familie.«
Lion sprang auf: »Kommt gar nicht in die Tüte! Ich habe euch schon einmal klargemacht, dass ich auf so einen Deal niemals eingehen werde.«
Jackie zog ihn auf seinen Stuhl zurück: »Du vergisst, dass ich auch noch da bin, Lion. Und ich darf ja wohl ein Wörtchen mitreden. Ich würde es niemals zulassen, dass du für mich deine Familie opferst. Lieber stelle ich mich diesem Schurken Gilbert Winter. Ich bin in Gottes Hand.«
Ariel schlug mit der Faust auf den Tisch und unterbrach die kleine Streiterei zwischen Lion und Jackie.
»So weit sind wir noch nicht! Winter ist noch nicht an uns herangetreten. Wir wissen im Augenblick noch rein gar nichts. Ansonsten würde ich mich aber der Meinung von Lion anschließen, dass wir uns auf gar keinen Fall auf einen faulen Deal einlassen dürfen. Wer garantiert uns, dass wir damit die Freiheit der Familie Daniels bewirken könnten? Ich würde sogar das Gegenteil behaupten. So lange Jackie bei uns ist, können wir uns sicher sein, dass Lions Familie unversehrt bleibt.«
»Das sehe ich genauso!«, fuhr Leandro eifrig dazwischen, der Gilbert Winter von allen Anwesenden am besten kannte. »Ich habe mehrere Jahre für ihn gearbeitet und kenne den Charakter dieses Mannes ziemlich gut. Der denkt rational und würde es nicht riskieren wollen, sein Pfand, also die Familie Daniels, zu verlieren. Außerdem weiß Lion zu viel über ihn. Er ist ein unkalkulierbares Risiko für Gilberts Organisation, das ebenfalls beseitigt werden muss. Und da kann er sich die Herausgabe seines Pfandes nicht leisten.«
Leandro wandte sich an Jackie: »Also, schlag dir das aus dem Kopf, dich für Lions Familie aufzuopfern. Das funktioniert so nicht.«
Jackie seufzte grimmig: »Echt toll, mit welch einer Kälte und Kaltschnäuzigkeit hier über Menschenleben verhandelt wird, so als ob es sich um Ware handeln würde, die wir von A nach B schieben müssen! Es geht immerhin um Lions Familie und um mich. Also, etwas mehr Respekt bitte!«
Leandro wollte widersprechen, aber David, der spürte, dass Jackie gefühlsmäßig sehr angegriffen war, gab ihr etwas Rückendeckung: »Ja, wir sollten uns darum bemühen, uns von unserer Sprache her nicht auf das gleiche Niveau zu begeben wie unsere Gegner. Dazu ist jedes Menschenleben viel zu kostbar.«
David räusperte sich, die anderen schwiegen betroffen. Er fuhr fort: »Ansonsten glaube ich aber auch, dass wir keine Wahl haben. Wir müssen Lions Familie irgendwie aufspüren und befreien, möglichst, bevor dieser Winter das von uns erwartete Ultimatum stellen wird.«
Lion wandte sich gestresst an die Runde: »Hat irgendjemand hier im Raum eine gute Idee oder vielleicht wenigstens einen Strohhalm, an den wir uns klammern können?«
Alle schwiegen betreten. Ariel blickte kurz zu Yumiko hinüber, die kaum merklich nickte. Ariel räusperte sich und verriet den anderen ein Geheimnis.
»Yumiko und ich sind schon seit längerer Zeit an etwas dran, was uns durchaus einen Anhaltspunkt geben könnte.«
»Wie das?«, platzte Jackie dazwischen. »Wir wissen doch von der Entführung erst seit ein paar Stunden!«
Yumiko übernahm die Erklärung: »Es geht dabei eben nicht nur um die Entführung, Jackie, sondern um etwas weit darüber hinaus. Ari und ich haben eine Möglichkeit gefunden, wie wir in das PTR-Darknet von Gilbert Winters Organisation eindringen könnten.«
»Was ist das schon wieder?«, hakte Jackie nach, der das alles sehr zusetzte.
»Es ist ein Computernetzwerk«, erklärte Yumiko, »über das die Mitglieder der Organisation untereinander kommunizieren. PTR steht dabei vermutlich für den Namen dieser Geheimgesellschaft oder ist zumindest eine Abkürzung davon. Auf diesem Netzwerk liegen geheime Daten, an die sonst kein sterblicher Mensch drankommen würde. Sollte es uns gelingen, in dieses Computernetzwerk einzudringen, finden wir dort sicherlich Anhaltspunkte, wo sie Lions Familie versteckt halten.«
Ariel nickte: »Ja, viel mehr als das. Wir kämen an Informationen, die uns einen tiefen Einblick in die Organisation gewähren würden. Vielleicht könnten wir sogar etwas über Jackie und den Grund ihrer Amnesie herausfinden. Yumiko und ich sind uns einig, dass dieses geheime Netzwerk im Augenblick unsere einzige Chance ist. Deshalb haben wir euch eingeweiht, obwohl wir eigentlich Stillschweigen darüber vereinbart hatten.«
Lion schaute beide mit großen Augen an: »Und wie wollt ihr euch den Zugriff auf dieses Darknet verschaffen? Das ist doch bestimmt eines der am besten gesicherten Computernetzwerke der Welt mit einer nullprozentigen Chance, sich dort einzuhacken.«
Ariels Augen funkelten geheimnisvoll: »Yumiko und ich haben eine Lücke gefunden.«
Alle schauten ihn interessiert an, aber Ariel trank erst einmal ein Glas Wasser, bevor er weitersprach.
»Die Lücke ist ein antikes, dreidimensionales Symbol, das sie als Bild-Code benutzen, um jedem hochrangigen Mitglied einen Zugriff aufs Darknet zu ermöglichen. Wenn wir an dieses Symbol herankommen, ist das die halbe Miete.«
Jackie fuhr sich mit der Hand durch ihre langen rotbraunen gelockten Haare: »Also noch einmal zum Mitdenken: Ihr wollt mithilfe eines antiken Symbols in das PTR-Darknet eindringen, ist das richtig?«
Yumiko nickte begeistert: »Ja, bei dem Symbol