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schimpfte, fluchte, drohte, aber es half ihm alles nichts, er mußte tanzen. Zuletzt verlegte er sich aufs Bitten, doch Fiedelfritz gab keine Ruhe, bis der Riese endlich tot zu Boden fiel.

      „Und nun soll Goldhärchen das Lachen wieder lernen,“ sprach der Spielmann, setzte seine Geige aufs neue an und rief:

      „Fiedel, laß dein Lied erklingen,

      Knickebein soll tanzen, springen!“

      Langsam begann die Musik, und mit komischer Grazie setzte der steifbeinige Zeremonienmeister einen Fuß vor den anderen. Man sah ihm an, wie er sich sträubte, aber es half ihm nichts, und er mußte mit dem schnelleren Rhythmus des Spiels auch sich selbst schneller und schneller drehen. Der Narr hatte ihn umfaßt und ahmte in übertriebener Weise seine unbeholfenen Bewegungen und Bocksprünge nach.

      Dieser Tanz wirkte so spaßig, daß Goldhaar erst zu kichern begann, aber je länger sie dem lustigen, immer toller werdenden Narrenreigen zuschaute, um so mehr wurde sie von Heiterkeit ergriffen, bis sie sich schließlich vor Lachen die Seiten halten mußte.

      Knickebein, anfangs voller Entrüstung wetternd, hatte sich längst aufs Bitten verlegt.

      „Laß es genug sein!“ schrie er endlich in höchster Not, „oder soll auch ich erst tot zu Boden fallen?“

      „Verdient hättest du es, du eitler, hämischer und unbeholfener Geselle, ich will aber Gnade vor Recht ergehen lassen und zu fiedeln aufhören, wenn du versprichst, augenblicklich den Hof zu verlassen und niemals wiederzukehren!“

      „Ja, ja, Fiedelfritz, ich verspreche dir alles, was du willst, nur höre endlich auf zu spielen!“

      So eilig hatte man den steifen Zeremonienmeister nie zuvor davonstelzen sehen.

      Jubel herrschte am Königshof und im ganzen Lande.

      Prinzessin Goldhaar hatte das Lachen wiedererlangt und nun, da der Bann gebrochen war, und sie sich nicht länger vor Raufebold zu fürchten brauchte, hallte ihr silberhelles Lachen vom frühen Morgen bis zum Schlafengehen durch das Schloß. Alle Menschen, die in ihre Nähe kamen, wurden von ihrem Frohsinn angesteckt.

      Bald darauf hielten Fiedelfritz und Goldhaar Hochzeit, und Gundermann ließ seinen Eidam zum König krönen. Nachdem die Festlichkeiten vorüber waren, sprach Fritz eines Tages zu seinem Schwiegervater: „Wohin ich blicke, sehe ich glückliche Gesichter, nur mein armer Bruder ist noch immer eingesperrt. Was soll mit ihm geschehen?“

      Da lächelte Gundermann und antwortete: „Du bist jetzt König und hast über ihn zu urteilen.“

      Die alten Müllersleute freuten sich über das Glück ihres Jüngsten und mit ihnen freuten sich der Schulze, das Schulmeisterlein, die beiden vom Lindenhof und der kluge Esel, aber alle sehnten sich doch nach ihrem Dorf zurück und nach ihrer alten, ihnen liebgewordenen Tätigkeit.

      Peter wurde vorgeführt. Ach, was für ein kleinlauter, bescheidener Peter kam da zum Vorschein! Die lange Haft, Angst und sein schlechtes Gewissen hatten den aufgeblasenen Prahlhans ganz klein werden lassen. Als er nun gar seinen Bruder und Goldhaar auf dem Thron sitzen sah, beide mit der Krone geschmückt, glaubte er, seine letzte Stunde sei gekommen. Er schlug die Augen nieder und wagte keinen Ton zu sagen.

      Fritz unterbrach die Stille: „Siehst du ein, Peter, wie häßlich du an unseren guten Eltern gehandelt hast, und wie schlecht deine Handlungsweise gewesen ist?“

      „Ja!“ rief Peter, und aus diesem einen Wort sprach so viel Beschämung und aufrichtige Reue, daß allen, die es hörten, Tränen in die Augen traten.

      „Wir wollen dir deine schlimmen Taten verzeihen, wenn du künftig Vater und Mutter Freude bereiten und ihnen in der Mühle fleißig zur Seite stehen willst!“

      Da schritt Peter auf Fritz zu, reichte ihm die Hand und sagte: „Das will ich frohen Herzens, denn ich selbst bin dieses Lebens der Lüge und ständigen Furcht vor der Entlarvung überdrüssig geworden.“ Darauf ging er zu dem Lindenbauer und gab ihm seine Goldstücke zurück. „Ich habe sie auf unrechtmäßige Weise Euch abgenommen, nehmt sie bitte wieder!“ Endlich wandte er sich an seine Eltern und sprach: „Verzeiht mir, was ich Euch angetan habe, ich will versuchen es gutzumachen, soweit es nur in meinen Kräften steht!“

      „Für euch, ihr lieben Eltern, ist dieser Sack, gefüllt mit blanken Goldstücken, bestimmt, den ich als Belohnung erhielt, weil ich Goldhaar den Frohsinn wiedergab,“ mischte sich nun Fritz ins Gespräch und fügte hinzu: „und, Schulze, hier ist der Beutel mit der Pacht für die Miete, unberührt, wie Vater ihn dem Peter übergeben hatte.“

      Der Schulze lachte über das ganze Gesicht: „Ich glaube auch, der Peter ist jetzt von seinem dummen Stolz geheilt.“

      „Schulmeisterlein, Ihr habt Euch viel Mühe um mich und alle Kinder unseres Dorfes gegeben und wenig Lohn dafür erhalten,“ sagte Fritz, „auch Ihr sollt es künftig besser haben. Da, nehmt,“ und er drückte ihm einen prall mit Dukaten gefüllten Beutel in die Hand, „und Euer Esel, Lindenbauer, soll zur Feier des Tages eine große Krippe voll Hafer extra bekommen!“

      Da schrie der Graue vor Freude „I-ah! I-ah!“ und drehte sich wie toll im Kreise, daß alle aus dem Lachen gar nicht herauskamen.

      Auf Goldhaars Schoß saß das Pilzköniglein. „Du mußt jetzt immer bei uns bleiben,“ sagte das Prinzeßlein, „denn dir haben wir alles Gute zu verdanken, und wo ein Glückspilz im Hause wohnt, hat das Unglück keine Bleibe!“

      Und so ist es geschehen. Das Glückspilzlein wich nicht von Fiedelfritz und Goldhaar. Auf allem, was sie auch immer begannen, ruhte Glück und Segen, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch!

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