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      Auf die Stirn nimm diesen Kuß!

      Und da ich nun scheiden muß,

      So bekenne ich zum Schluß

      Dies noch: Unrecht habt ihr kaum,

      Die ihr meint, ich lebte Traum;

      Doch, wenn Hoffnung jäh enflohn

      In Tag, in Nacht, in Vision

      Oder anderm Sinn und Wort –

      Ist sie darum weniger fort?

      Schaun und Scheinen ist nur Schaum,

      Nichts als Traum in einem Traum!

      Mitten in dem Wogenbrand

      Steh' ich an gequältem Strand,

      Und ich halte in der Hand

      Körner von dem goldnen Sand –

      Wenig, dennoch ach, sie rinnen

      Durch die Finger mir von hinnen –

      Weinen muß ich, weinend sinnen!

      Ach, kann ich nicht fester fassen,

      Um sie nicht hinwegzulassen?

      Ach, kann ich nicht eins in Hut

      Halten vor der Woge Wut?

      Ist all Schaun und Schein nur Schaum –

      Nichts als Traum in einem Traum?

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      Oft fand ich mein entschwundnes Glück

      In einem nächtlichen Gesicht,

      Doch ließ mich hoffnungslos zurück

      Ein wacher Traum im Tageslicht.

      Ach, was ist nicht ein solcher Traum

      Für ihn, der mitten in der Flucht

      Der Dinge über Zeit und Raum

      Der Seele einen Stützpunkt sucht!

      O dieser Traum – dieweil in Qual

      Und Wirrnis um mich lag die Welt –

      Hat wie ein Schutzgeist manches Mal

      Sich zu mir Einsamen gesellt.

      Was durch der Täuschung Dämmerlicht

      So tröstend schimmerte von fern –

      War es dem Herzen teurer nicht,

      Als selbst der Wahrheit Tagesstern?

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      Der glücklichste Tag – die glücklichste Zeit,

      Die gekannt hat mein Herz, das welk war und tot –

      Das höchste Hoffen auf Herrlickeit,

      Ich fühl's, ist verloht.

      Ich hoffte auf Macht – so dünkt es mir – ja!

      Doch ach, wie lange schon sind sie entflohn

      Die Träume der Jugend, die groß einst und nah.

      Zieht immer davon!

      Und, Hoffnung auf Stolz, was blieb mir von dir?

      Eine andere Stirne mag Erbin sein

      Des Giftes, das einst du geboten mir.

      Still, Herze mein!

      Der glücklichste Tag, der je mir gelacht,

      Die glücklichste Stunde, die je mir klar

      Den Glanz gezeigt von Stolz und Macht –

      Ich fühl's: Sie war!

      Doch wiese mich jetzt jenes Hoffnungslicht

      Auf Macht und Stolz, mit allem Schmerz,

      Den dann ich fühlte – erlebte nicht

      Nochmals jene Stunde mein Herz.

      Denn ihre Schwinge war dunkel beschwert,

      Und da sie flatterte, rann

      Eine Kraft, die leicht eine Seele zerstört,

      Die wissend in ihrem Bann.

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      In meinen jungen Jahren trieb

      Mich Sehnsucht oft an einen Ort,

      Der mich gebannt hielt wie ein Hort.

      So war die Einsamkeit mir lieb

      Von einem See, um dessen Rand

      Ein schwarzes Felsgemäuer stand.

      Doch wenn die Nacht ihr Bahrtuch warf

      Auf diese Stelle und auf mich,

      Und mystisch durch die Wellen strich

      Der Wind, bald klagend und bald scharf,

      Dann – ja – erschreckte mich oft jäh

      Die Einsamkeit am dunklen See.

      Doch dieser Schrecken war nicht Grau'n;

      Nein, eine Lust, die Schauer barg,

      So zitternd und dämonisch stark,

      Wie sie in unterirdischen Gau'n

      Der spüren mag, der einen Schein

      Erhascht von flimmerndem Gestein.

      Tod war um jenen giftigen Strand –

      Und in der Flut ein Grab für ihn,

      Der dort für seine Phantasien

      Besänftigende Tröstung fand

      Und den sein Träumen wandeln hieß

      Das finstre Reich zum Paradies.

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      O Wissenschaft! Du Tochter alter Zeit!

      Du, deren Auge ändert alle Dinge:

      Ein Geier, der das Herz benagt und weit

      Ausbreitet des Realen träge Schwinge!

      Wie sollte dich der Dichter lieben? Wie

      Dich weise nennen, die du so voll Tücke

      Den kühnen Himmelsflug ihm hemmst und nie

      Den Sternenpfad ihm gönnst zu seinem Glücke?

      Triebst du Diana nicht von ihrem Wagen

      Und die Dryade aus dem Walde fort

      Zu glücklichem! Gestirn, geschützterm Ort?

      Und hast die Nymphe aus der Flut getragen

      Und nahmst dem Elfenvolk und mir den Traum

      Im Sommergras beim Tamarindenbaum?

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      Du schöner Fluß mit deiner Flut,

      Die niemals stille hält.

      Du bist ein Bild von Jugendmut,

      Von einem Herzen unverstellt.

      Doch wenn in dein kristallnes Blau,

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