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kamen

      Und wurden also, wirr vereint,

      Dein Bildnis und – ein Name – Name!

      Zwei Dinge, fremd – doch eng vereint!

      Ehrsüchtig, Vater, war dein Sohn.

      Kanntest du Leidenschaft? – Nein, nein!

      Ein Ärmster sann ich einen Thron

      Der halben Welt als mein – als mein,

      Noch grollend über niedres Los.

      Und doch, es waren Träume bloß,

      Die mit dem Dampf des Taus verflogen

      Gleich jedem andern Traum, vom Strahl

      Der Schönheit lieblich angezogen,

      Der meinem Geist das Dunkel stahl.

      Wir schritten beide auf der Krone

      Weit hohen Bergs, der niederschaute

      Auf stolz getürmte Felsenthrone,

      Auf Wald, der Höhen überbaute,

      Auf Hügel, die sich talwärts senkten

      Und tausend Quellen Leben schenkten.

      Ich sprach zu ihr von Ruhm und Macht,

      Geheimnisvoll, als sollte dies

      Gerede zu nichts anderm taugen

      Als nur zum Spiel; in ihren Augen

      Las ich, vielleicht zu unbedacht,

      Ein Fühlen, das Verstehen hieß.

      Ihr klar Erröten schien zu schön

      Zu kleiden königliche Höhn,

      Als daß es immerfort allein

      Licht in der Wildnis sollte sein.

      Dann hüllte ich mich selbst in Glanz,

      Mit eingebildeter Krone auf –

      Nicht war's, daß Phantasie allein

      Mich hold geschmückt mit ihrem Kranz,

      Nein, daß im großen Menschenhauf

      Der Löwe Ehrsucht lahm und klein

      Sich duckt vor eines Wächters Hand,

      Nicht wie in Wüsten, wo der starke,

      Der wilde giert, mit ihrem Marke

      Zu schüren seines Feuers Brand!

      Blick um dich jetzt auf Samarkand!

      Ist sie nicht Königin der Erde?

      Sind alle Städte mehr denn Herde

      Vor ihrer hohen Herrscherhand?

      Steht sie erhaben nicht, allein,

      Im Glanz, den je die Welt gekannt?

      Fiel sie – könnt nicht ihr ärmster Stein

      Der Sockel eines Thrones sein? –

      Und wer ihr Herrscher? Timur – er,

      Den das erstaunte Volk allda

      – Gekrönten Räuber! – stolz und hehr

      Hin über Reiche schreiten sah!

      O Menschenliebe! Ausgegossen

      Als Geist von allem, was erschlossen

      Uns zeigen mag die Himmelswelt!

      Die du, wie Regen frisch bestellt

      Schirokko-dürres Sommerfeld,

      Die Seele segnend tränkst und näßt

      Und doch das Herz in Wildnis läßt!

      Begriff, der alles rings, was lebt,

      Mit seltsamer Musik umschwebt

      Und wunderlicher Prachtgebärde –

      Leb wohl! denn ich gewann die Erde.

      Als Adler Hoffnung, hoch im Flug

      Gen Himmel, nichts mehr höher sah,

      Besänftigt wandte er sich da,

      Daß seine Schwinge heimwärts schlug.

      War Sonnenuntergang: wenn weit

      Die Sonne sinkt, kommt Düsterkeit

      Ins Herz ihm, der noch gern erblickte

      Den Glanz, den Sommersonne schickte.

      Er wird den Duft des Abends hassen,

      Wird lauschend vor dem Klang erblassen

      Der Nacht (den Lauschern offenbar)

      Als einer, der in Traumesbann

      Entfliegen möchte, doch nicht kann,

      Vor einer nahenden Gefahr.

      Wenn Mond, der weiße Mond, auch ganz

      Ausschüttet seines Mittags Glanz,

      Sein frostig Lächeln, sein Geleit

      Scheint jener Zeit der Düsterkeit

      Ein Bild aus Tagen nach dem Tod.

      Jugend ist eine Sommersonne,

      Die nichts uns läßt von Wert und Wonne,

      Wenn sie verschwand, nur Nichts und Not.

      Denn alles Wissen, dem wir lebten,

      Ward uns; was wir zu halten strebten,

      Entfloh; so laß das Erdenwallen

      Mit seiner Mittagsschönheit fallen,

      Die alles ist. – Ich eilte her

      Zu meinem Heim – mein Heim nicht mehr –,

      Denn was es je dazu gemacht,

      War fort; trat ich auch sanft und sacht

      Durch seine moosige Tür, es drang

      Vom Schwellenstein der Stimme Klang

      Von einer, die ich einst gekannt.

      Ich leugne, Hölle, daß dein Brand

      Mehr Demut brennt als nun mein Herz,

      Mehr Wehmut kennt als nun mein Schmerz!

      Vater, ich glaube fest – ich weiß –

      Denn Tod, der kommt aus Segensferne,

      Die ohne trügerisches Hoffen,

      Er ließ sein eisern Tor weit offen,

      Und strahlend glühn der Wahrheit Sterne

      Durch Ewigkeit und flammen heiß –

      Ich glaube, einen Fallstrick hat

      Satan auf jedem Menschenpfad;

      Denn wie sonst konnte dieses sein:

      Als ich gelebt im heiligen Hain

      Der Göttin Liebe, die so rein

      Alltäglich salbt die schneeige Schwinge

      Im Weihrauch frommer Opferbrände

      Und andrer unbefleckter Dinge,

      Im Haine, dessen Dach und Wände,

      Wo Lücken läßt das Laubgewind,

      Mit Strahlen eng vergittert sind,

      Durch die kein Stäubchen, keine Mücke,

      Ausweichend ihrem Adlerblicke,

      Eindringen kann – wie sonst denn war

      Dies möglich, daß nicht wahrnehmbar

      Die Ehrsucht dort ins Glück gedrungen,

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