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durchaus gewählt ausdrückte?

      Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich noch rasch duschen konnte, bevor meine Freunde eintreffen würden. Als ich ihnen eine Viertelstunde später die Tür öffnete, duftete ich hervorragend und hatte ein Frotteehandtuch wie einen Turban um mein nasses Haar gewickelt.

      »Gar nich mal so schick«, kommentierte Frank meinen Aufzug, »wie direkt aussem miesen Bollywood-Film. Fehlen bloß noch ’n paar fette Klunker.«

      »Es gehört sich nicht, das Aussehen einer Dame zu kommentieren, die gerade aus der Dusche kommt«, entgegnete ich würdevoll.

      »Allerdings«, sagte Bärbel. »Du bist doch sonst nicht so uncharmant. Nicht, dass Loretta uns direkt wieder vor die Tür setzt …«

      »Keine Sorge«, erwiderte ich lachend, »ich bin hart im Nehmen.«

      Dennoch zog ich mir das Frotteegebirge vom Kopf, damit mein Haar an der Luft trocknen konnte. Als wir durchs Wohnzimmer in Richtung Terrasse gingen, fiel mir auf, dass ich meinen Laptop nicht ausgeschaltet hatte.

      »Geht schon mal nach draußen«, sagte ich, »ich will nur schnell den Rechner runterfahren.«

      Um das zu tun, musste ich ihn erneut wecken – und da war sie, die Antwort.

      Sorry, dass es so lange gedauert hat, stand da, das war unhöflich, aber ich hatte gerade einen wichtigen geschäftlichen Anruf. Das ist der Fluch der Arbeit im heimischen Büro, so bist du immer verfügbar. Na ja, was beschwere ich mich? Schließlich habe ich es mir selbst so ausgesucht. Deine Nachricht hat mich sehr amüsiert, muss ich gestehen. Ich mag deine Art, zu schreiben. Ich wage mal die Vermutung, dass du viel Humor hast, das gefällt mir außerordentlich, denn ich lache gern! Du bist noch online, wie ich sehe. Ich kann nur hoffen, dass mir in der Zwischenzeit kein anderer Mann den Rang abgelaufen hat. Ich möchte mich weiter mit dir unterhalten. Ich warte sehr gespannt auf deine – hoffentlich positive – Antwort!

      Die konnte er kriegen, aber damit war Schluss für heute, was ich insgeheim sehr bedauerte.

      Tatsächlich wollte ich mich gerade ausloggen, da ich vor ein paar Minuten von Freunden Besuch bekommen habe, schrieb ich hastig im Stehen. Ich fasse mich also kurz: Ich finde es klasse, dass wir uns hier begegnet sind, und ich freue mich auf weiteren Austausch. Gleich erlischt also das grüne Licht neben meinem Namen, und die kleine Ampel schaltet auf Rot – aber nur für den Moment. Bis bald, Robin, ich wünsche dir einen schönen Abend.

      Ich loggte mich aus und klappte den Laptop zu. Dann holte ich drei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und ging hinaus zu meinem Besuch.

      »Du grinst wie ein Honigkuchenpferd«, sagte Bärbel, als ich mich setzte.

      »Was?« Unwillkürlich betastete ich mein Gesicht. Tatsächlich – meine Mundwinkel zeigten steil nach oben. Huch. Hatte ich gar nicht bemerkt.

      Frank musterte mich interessiert und kicherte. »Und jetz haste auch noch ’n Kopp wie ’n Himbeerlolli gekricht«, konstatierte er dann. »Als hätten wir dich mittem Finger im Honichtopf ertappt. Na komm, sach schon: Bei wat hamwa dich erwischt?«

      Nun, eigentlich hatten sie mich bei gar nichts erwischt; jedenfalls würde ich es nicht so nennen. Aber uneigentlich hatte mir der nette Kontakt zu diesem Robin offenbar ein verräterisches – und vermutlich reichlich debiles – Grinsen ins Gesicht gezimmert, was mir selbst gar nicht bewusst gewesen war.

      »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, du bist frisch verliebt«, sagte Bärbel.

      »Verliebt? Ich? Wohl kaum«, gab ich möglichst lässig zurück.

      »Aber könnte doch sein, dat die Miss Lynx verliebt is, oder etwa nich?« Frank gackerte albern und zwinkerte mir zu.

      Ich schwöre, es klang wie faaaliii-hiiiept, und er zerdehnte dieses Wort zu einem spöttischen Singsang, dem er dadurch die Krone aufsetzte, dass er zu allem Überfluss auch noch den Mund spitzte und bescheuerte Kussgeräusche machte.

      »Frank!«, zischte Bärbel warnend. »Wie alt bist du? Fünf? Reiß dich bitte zusammen, ja? Du hast Loretta beleidigt! Guck dir ihre Miene an!«

      Ich konnte mir gut vorstellen, wie mein Gesicht aussah: kein debiles Grinsen mehr, sondern pures Entsetzen. Deutlich mehr als Franks kindisches Benehmen störte mich allerdings die Tatsache, dass die Worte ›Miss Lynx‹ gefallen waren. Unter meinen Freunden gab es also einen Verräter. Aber wer hatte getratscht: Diana oder Dennis? Oder Doris? Wer auch immer es gewesen war: Ich würde ein sehr, sehr ernstes Gespräch zu führen haben.

      »Mensch, Loretta, dat wollte ich nich«, murmelte Frank betroffen. »Ich wollte einfach nur ’n Spässken machen, kennz mich doch.«

      »Krieg dich wieder ein, alles bestens«, erwiderte ich. »Ich will nur eins wissen: Wer hat es euch verraten?«

      »Ich weiß dat vom Erwin«, sagte Frank, und Bärbel fügte hinzu: »Mir hat es Diana erzählt.«

      Himmel – warum setzten sie nicht gleich eine ganzseitige Anzeige in die Tagespresse? Aber was hatte ich eigentlich gedacht? Hatte ich wirklich gehofft, meine Aktivitäten könnten ein Geheimnis bleiben? Dass die gute Doris es Erwin gegenüber nicht für sich behalten würde, war ja eigentlich klar gewesen, aber …

      »Hat Diana dich dafür extra angerufen?«, fragte ich entgeistert. »Ich wusste nicht, dass sie eine derartige Klatschbase ist.«

      »Du tust ihr Unrecht«, erwiderte Bärbel. »Sie hat es nur gut gemeint.«

      Das wurde ja immer doller.

      »Wie – damit ich eine eingeweihte Freundin in der Nähe habe, bei der ich mich zeitnah ausheulen kann, wenn ich mich unglücklich verliebt habe?«

      Frank schüttelte den Kopf. »Nee, deswegen nich.« Er zog ein kleines Kuvert aus der Innentasche seiner Jeansjacke, das er zwischen uns auf den Tisch legte. Dann zeigte er darauf und fügte hinzu. »Sondern deswegen. Dat is nämlich unser Dankeschön für dich, Loretta, und die Diana hatte den Einfall dafür. Na los, kuck rein.«

      Hinterher wusste ich, dass ich diesen Umschlag lieber sofort hätte zerfetzen oder verbrennen sollen, und zwar ohne vorher reinzugucken.

      Aber hinterher ist man ja immer schlauer.

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