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DER BLUTKÖNIG (Matt Drake Abenteuer 2). David Leadbeater
Читать онлайн.Название DER BLUTKÖNIG (Matt Drake Abenteuer 2)
Год выпуска 0
isbn 9783958354951
Автор произведения David Leadbeater
Жанр Языкознание
Серия Matt Drake
Издательство Bookwire
Drei der Männer trafen Kinimaka nun heftig. Der liebenswerte Gigant stürzte daraufhin zu Boden und hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Hayden sah das Ganze nur aus dem Augenwinkel. Sie sprang über eine Leiche hinweg, die neben ihr auf dem Boden lag und schoss zweimal auf die Beine eines Eindringlings in ihrer Nähe. Dann zielte sie auf die Stirn des Mannes, der neben Kinimaka stand.
Sie wusste, dass sie nicht zögern durfte, und zog deshalb sofort den Abzug durch. Blut, Hirnmasse und Knochen wurden explosionsartig herumgespritzt und landeten in ihrem Gesicht. Sie fluchte leise. Kinimaka kam endlich wieder auf die Beine und erwischte den dritten Angreifer im Genick. Dieser war ein großer Mann, sah aber in den Händen des Hawaiianers wie ein Hühnchen aus. Die Augen des Mannes traten ihm aus dem Kopf wie Murmeln. Kinimaka schüttelte ihn, bis das Genick des Mannes brach, und warf ihn dann zu Boden.
Sechs weitere maskierte Männer quetschten sich nun durch die Tür. Hayden schoss ihr Magazin leer und hörte, wie ihr Team dasselbe tat. Kugeln sausten an ihr vorbei und hinter ihr erklangen die grauenvollen Schreie ihrer Kollegen.
Weitere Eindringlinge kamen durch die Hintertür. Die ohnehin schon bedrückende Atmosphäre im Raum wurde plötzlich lähmend, denn die CIA-Agenten waren eindeutig in der Unterzahl und man hatte sie überlistet.
Hayden senkte langsam ihre Waffe. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Kinimaka es ihr gleichtat, aber sie wusste, dass er weiterhin angespannt und bereit für jeden Befehl war.
Plötzlich herrschte Stille. Das Donnern des Kampfes hallte ihr immer noch in den Ohren, obwohl der Raum jetzt merkwürdig ruhig war. Die Anspannung war jedem an den Augen abzulesen, und die schnell ausgetauschten Blicke sprachen von Tod und Untergang.
Ein Mann mit kurzen Haaren und gemeißelten Gesichtszügen schob sich jetzt in den Raum. Hayden zählte insgesamt fünfzehn Eindringlinge, die immer noch auf den Beinen waren, sieben auf dem Boden. Kein schlechter Bodycount, wenn man unter Feuer stand, aber das hier … das war einfach nur verrückt.
»Ich nehme mal an, Sie sind die Frau, auf die ich besonders achten sollte.« Der Mann hatte einen Südstaatenakzent, Louisiana vielleicht. Er gab seinen Männern ein kurzes Zeichen. Sie traten daraufhin vor, nahmen Hayden die Waffe ab und banden ihr die Arme brutal mit Kabelbindern auf den Rücken. Doch Hayden verfiel nicht in Panik. Sie blieb weiterhin konzentriert und dachte an ihre Ausbildung.
Der Südstaatentyp sagte: »Wir brauchen noch zwei Weitere.« Er zeigte auf Kinimaka und auf einen der Agenten, die immer noch hinter Hayden standen. »Den großen Bastard da können wir bestimmt länger foltern«, meinte er und seine Lippen verzogen sich zu einem fiesen Grinsen. »Und der da, war der Letzte, der sich gewehrt hat.«
Hayden sah sich hastig um und versuchte ein Keuchen zu unterdrücken. Godwin stand schwankend auf Position, die anderen drei Agenten, Bowers, Mawby und Carrick lagen auf dem Boden und schienen schwer verletzt zu sein.
Männer schoben sich an ihr vorbei und fesselten Godwins Hände, bevor sie ihn neben Kinimaka zu Boden schubsten. Sie beobachtete, wie sie versuchten, die Handgelenke des massigen Hawaiianers mit Kabelbindern zu fesseln und sich Mühe gaben, zu verstecken, dass diese nicht ganz herumreichten.
Mr. Südstaatenakzent sah es dennoch, denn seinen Adleraugen entging nichts. »Ihr Idioten. Haltet den fetten Bastard einfach mit euren Waffen in Schach. Wenn er was Gefährliches macht, behandelt ihn einfach wie ein Nilpferd. Schießt ihm in die Knie.« Das verzerrte Grinsen zeigte, für wie lustig er sich offenbar hielt.
Die Wachen sahen sich kurz skeptisch an. Natürlich machten sie sich Sorgen. Selbst mit einer Waffe vor der Nase sah Mano Kinimaka noch immer unfassbar gefährlich aus.
Schließlich blickte der Anführer Hayden an. »Wir haben nicht viel Zeit, das ist mir klar. Deshalb reden wir lieber Klartext. Ihr alle werdet sterben … irgendwann. Diese …«, er deutete mit seiner wuchtigen Desert Eagle auf Mawby und Carrick, »… sind schon so gut wie tot.« Eine schleimige Zunge befeuchtete seine trockenen Lippen. »Ihr drei hingegen habt noch eine Wahl. Schnell sterben oder …«
Der Mann schockte sie, indem er plötzlich auf sie zusprang und ihre Kehle mit einem eisernen Griff umklammerte. Sie sah sofort Sternchen und ihre Knie wurde weich. Aber das war noch nicht alles. Der Mann boxte ihr die Faust in den Magen und grinste, als er noch drei weitere Male zuschlug, während er sie dabei immer fester würgte.
»Mein Name ist Boudreau«, flüsterte er. »Angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen, Hayden Jaye.«
Er trat zurück und ließ sie auf den Boden fallen, nur um Eindruck zu schinden. Hayden lag eine Minute nur da und versuchte zu Atem zu kommen.
Boudreau machte einen Schritt auf sie zu, sein Stiefel kam verschwommen in Sicht. »Was wollte ich sagen … ach ja, entweder schnell sterben … oder schreiend sterben, ihr Penner. Ist eure Entscheidung.«
Der Nebel vor Haydens Augen lichtete sich langsam und sie schaffte es, sich hinzusetzen. Sie sah, dass Boudreaus Männer Bowers bereits auf die Beine gezerrt hatten. Der große, gut aussehende zweifache Vater war jetzt bleich vor Angst und keuchte vor Schmerzen so heftig, dass sich sein Brustkorb hektisch hob und senkte. Blut sickerte durch seine Jacke.
»Ich bezweifle, dass du reden wirst«, sagte Boudreau zu Hayden. »Das Ganze ist also nur zum Spaß.«
Der Anführer trat zu Bowers, holte eine furchteinflößende Klinge aus einer Messerscheide, die er über dem Steißbein trug und schnitt dem Agenten die Kehle durch, bevor auch nur irgendjemand reagieren konnte. Doch die Brutalität ihrer Geiselnehmer war damit nicht zu Ende. Sie schlugen auf ihn ein und ließen ihn dann achtlos fallen. Er brach zusammen und verblutete qualvoll. Es war eine Gnade, als Bowers endlich den letzten Atemzug tat und starb.
Boudreau zog eine Braue hoch und sah Hayden erwartungsvoll an. »Na, magst du das? Er ist der Nächste.« Die Klinge richtete sich jetzt auf Mawby. Dieser war klein und stämmig und wollte in acht Wochen heiraten.
Hayden versuchte irgendwie Zeit zu schinden. »Sie haben ja noch nicht mal eine Frage gestellt, um Gottes willen. Was wollen Sie, Boudreau?«
»Nicht zum Narren gehalten werden, Miss Jaye. Mein Boss ist vielleicht der verrückteste, gefährlichste Mann der Welt, und er hat mich geschickt, um Antworten zu bekommen. Also …«
Boudreau wirbelte auf der Stelle herum und warf gekonnt sein Messer. Es durchdrang Mawbys Kehle mühelos. Der Agent wäre nach hinten geschleudert worden, wenn ihn die Männer nicht festgehalten hätten. Hayden wendete sich von dem blutigen Spektakel ab, ihr war übel.
Boudreau glaubte, sein Boss sei verrückt? Der Typ hatte ja selbst nicht mehr alle Tassen im Schrank.
»Kommen wir zum Letzten.« Boudreau hatte sein Messer wiedergeholt und blinzelte nun Carrick zu. »Wo willst du’s hin haben, Söhnchen? Komm schon, wohin?«
Hayden brüllte: »Was zur Hölle wollen Sie, Boudreau?«
»Dazu komme ich noch.«
Hayden zählte langsam rückwärts. Hilfe konnte nicht mehr als drei Minuten entfernt sein.
»Der Blutkönig!«, rief sie, als ihr plötzlich klar wurde, für wen Boudreau arbeitete. »Wir haben heute von einem Typen gehört, der der Blutkönig genannt wird.«
»Sie haben von ihm gehört?« Boudreau traten fast die Augen aus dem Kopf. »Gehört? Bei Gott, kein Wunder, dass er an euch ein Exempel statuieren will, CIA hin oder her.«
Eine weitere Minute war vergangen.
Hayden sagte: »Nicht nur die CIA, Boudreau. Die ganze amerikanische Regierung.«
Die Augen des Südstaatlers weiteten sich ein wenig und einen Moment lang glaubte Hayden, der irre, brutale Kerl würde einen Hauch von Angst offenbaren. »Das bedeutet nichts«,