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Waypoint FiftyNine. Sandra Florean
Читать онлайн.Название Waypoint FiftyNine
Год выпуска 0
isbn 9783945230503
Автор произведения Sandra Florean
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Weil Crandall mich beauftragt hat, ihm die Maden zu bringen. Dann landen wir hier und deine süße kleine Schaluppe steht hier. Das kann also nur eines bedeuten: Crandall hat dich zuerst beauftragt und dann haben ihn Zweifel beschlichen, ob du das auf die Kette bekommst, Smithy.« Alfredo grinste sein abscheulich genetisch nachperfektioniertes Grinsen. »Also hat er zur Sicherheit mal lieber uns geschickt. Ein kluger Mann. Bisschen paranoid, wenn du mich fragst, aber so ist das mit den ultrareichen Cyberhändlern. Du kennst das ja.«
Er wusste genau, dass Cornelius das nicht kannte. Diese blöde, eingebildete, minderbegabte, steinreiche Stinkmorchel!
Alfredo hatte schon immer alles von seinen Eltern in seinen Plastikhintern geschoben bekommen. Er wusste nicht, wie anstrengend es war, wenn Mami und Papi nicht die Studiengebühren für einen zahlten, sie nicht für das neuste Raumschiff hinhielten und sie nicht für sämtliche Partys die Kosten übernahmen.
»Ich war zuerst hier! Verschwinde!« Cornelius machte noch einen Schritt auf ihn zu.
»Ach, Smithy, ernsthaft?« Alfredo zog nachdrücklich am Slytherin-Wappen. Die Wollfäden spannten sich, einige rissen.
Alle anderen rückten näher, sodass der Kreis sich eng um Cornelius zusammenzog.
»Meine Sensoren melden eine enorm hohe Gewaltbereitschaft in den hormonellen Ausdünstungen dieser Männer«, piepste Susi Cornelius verschreckt ins Ohr.
»Danke, Susi, du bist sehr hilfreich.« Cornelius wappnete sich innerlich für einen Angriff. Alfredos Leute waren gut bezahlte Grobiane. Wenn ihr Anführer es befahl, würden sie sofort auf ihn losgehen.
»Gib mir die Maden und das alles wird gar nicht so schlimm«, verlangte Alfredo.
»Dir verwöhntem Arsch gebe ich überhaupt nichts! Buddle deine eigenen Maden aus!«
Alfredo seufzte. »Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.« Er rupfte das Slytherin-Wappen von der Socke. »Nehmt ihm die Maden ab.«
Noch bevor Cornelius was sagen oder überhaupt denken konnte, bekam er einen Schlag auf die Nase, der von seinem billigen Visier kaum abgebremst wurde. Er hatte nicht einmal Zeit die entstandenen Schmerzen richtig zu fühlen, da folgte auch schon ein Schlag in den Magen und er landete auf dem Boden, mit dem zerbrochenen Visier im Dreck.
Er rollte sich ächzend auf den Rücken und versuchte, sowohl die Schmerzen als auch das Blut, das aus seiner Nase floss, zu ignorieren. Geistesgegenwärtig hob er die Laserpistole und drückte ab.
Nichts passierte.
Er versuchte es noch einmal.
Wieder nichts.
»Der Energiespeicher ist seit drei Erdenmonaten leer und steht auf dem Einkaufszettel«, piepste Susi.
Das durfte doch nicht wahr sein. Wenn er es nur irgendwie zu seinem Raumschiff schaffen könnte …
In Ermangelung einer besseren Idee warf Cornelius die Pistole dem nächstbesten von Alfredos Männern entgegen.
Die Waffe flog einen kläglichen Bogen und prallte mit einem nutzlosen Plong! an dessen doppelt verstärkten Schutzanzug ab.
»Au.« Der Grobian trat Cornelius in die Magengegend des gar nicht verstärkten Schutzanzugs. »Gib schon her, du Witzfigur.« Er zog am Träger der Umhängetasche.
Cornelius umklammerte seine Tasche und drückte sie fest an sich. Er wollte die Maden nicht hergeben. Alfredo durfte nicht gewinnen. Nicht schon wieder … das konnte einfach nicht sein!
Alfredo wedelte mit der Socke. »Ach Smithy, das ist doch jetzt erbärmlich.« Er rollte mit den Augen.
Der Mann zerrte weiter an der Tasche, aber so schnell würde Cornelius nicht klein beigeben. Er brauchte das Geld. Alfredo nicht. Verzweifelt trat er um sich.
»Jetzt macht schon, Leute«, rief Alfredo.
»Lass los! Hey!« Als Cornelius ihn mit einem Tritt in die Seite traf, grunzte der Kerl und riss dafür mit einem Ruck an der Tasche.
»Wieso stehen alle anderen nur rum und gucken zu?«
»Es ist feige, wenn alle auf einen einschlagen, Boss«, kommentierte jemand.
»Feige? Ernsthaft jetzt?« Alfredo warf die Socke in den Dreck. »Dann mach ich’s eben selbst.«
Cornelius umklammerte die Tasche fester. Er war nicht den ganzen Weg hierher geflogen, um sich jetzt alles wegnehmen zu lassen.
»Weg da, du unfähiger Idiot!« Alfredo schubste den Typen weg und packte Cornelius am Kragen. »Guck dich an mit deinem lumpigen, zersplitterten Visier, Smithy. Wo hast du den her, vom Weltraumflohmarkt? Ist der nicht eigentlich für Kinder?« Er riss ihm den kaputten Helm runter. »So ist das doch gleich viel besser. Lass dich ansehen. Bist auch nicht schöner geworden über die Jahre. Kein Wunder, dass sich Heidi-Katharina damals lieber mir zugewandt hat.«
»Immerhin bin ich nicht aus Plastik! Nicht so wie du.« Cornelius dachte nicht daran, den Griff um die Tasche zu lockern. Alfredo konnte ihn mit alten Geschichten provozieren wie er wollte, obwohl er zugeben musste, dass er verletzt war. Er wollte nicht über Heidi-Katharina und ihre verräterischen Handlungen nachdenken.
»Glaub mir, darauf stehen die Mädels. Besonders deine Heidi.« Alfredo grinste. »Deshalb ist sie mir nachgelaufen und nicht dir Hackfresse.« Alfredo packte die Tasche und zerrte daran. Mit einem lauten Ratsch riss der Gurt, doch Cornelius klammerte sich immer noch an ihr fest.
»Du hast dich doch überhaupt nie für sie interessiert!« Deshalb war es ja so erniedrigend gewesen. »Außerdem lenkst du vom Thema ab!«
Alfredo lachte auf. »Überhaupt nicht. Wir sind genau beim Thema, Smithy! Bei deinem alten Thema. Es ist genau wie damals: Du willst etwas und ich …« Alfredo verpasste Cornelius einen Schlag direkt auf die geschwollene Nase, woraufhin dieser ein schmerzhaftes Aufschreien unterdrücken musste, und Alfredo ihm die Tasche aus den Händen zog. Er richtete sich auf und hielt sie triumphierend vor sein grinsendes Gesicht. »… nehme es dir weg.«
»He, Alfredo – guck mal.« In diesem Moment öffnete Susi eine kleine Klappe.
»Was?«
Alfredo war abgelenkt, das war die Gelegenheit!
Susi spritzte einen harten Strahl mit abgestandenem Duschwasser direkt auf Alfredo, der davon regelrecht umgepustet wurde. Plötzlich duftete es nach lieblicher Sandelholzseife.
Cornelius sprang auf. Ein Schwall Blut lief ihm über das Gesicht, doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.
Er schnappte sich seine Tasche und rannte auf die Washington zu, solange Alfredos Leute noch in Schockstarre waren. »Susi! Starte den Antrieb!«
»Oh heiliges Maschinenöl, schneller, Cornelius!« Die Düsen begannen zu surren.
»DU ELENDIGES, KLEINES INSEKT!«, brüllte Alfredo von hinten. Er versuchte aufzustehen, aber mit seinem glatten Schutzanzug rutschte er immer wieder im seifigen Schlamm aus. Seine Leute wollten ihm offensichtlich helfen, doch sie fielen selbst hin.
Cornelius sprang durch die Luke ins Innere seines Raumschiffes. »Verriegeln! Schnell!« Er legte seine Tasche im Gehen in die vorgesehene Kiste und ließ sich hinters Steuer fallen. »Starten! Starten!«
Sie hoben ab. Die Washington schlingerte etwas, aber Hauptsache sie waren erstmal vom Boden weg.
»Oh Cornelius, das ist alles so aufregend, ich hab Prozessorenstottern«, plapperte Susi nervös.
»Das schlimmste steht uns noch bevor.« Sie waren der Attacke am Boden zwar entkommen, doch sie mussten so schnell wie möglich von hier verschwinden, wenn sie nicht wollten, dass die Brad Pitt sie einholte und enterte.
»Habe ich das richtig gemacht? Ich darf keine Menschen verletzen, das ist gegen meine Programmierung,