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nichts anderes war als ein Atem- und Luftfilter, konnte er sich unbesorgt mit reizloser Frischluft versorgen. Schleimhautreizungen waren so ausgeschlossen.

      Nach einer angemessenen Frist begab der Butler sich von der Treppe. Er konnte sicher sein, daß seinen Gegnern sowohl die Sicht als auch die Luft genommen war. Der Reiz- und Nebelstoff im Kugelschreiber stammte schließlich aus einem führenden Chemielabor des Landes.

      Josuah Parker tastete sich durch die dichten Nebelschwaden und benutzte dazu seinen vorgestreckten Universal-Regenschirm. Dennoch stolperte er über eine am Boden liegende Gestalt, die einen toten Eindruck machte.

      Der Butler bückte sich und untersuchte diesen Mann, der auf keinen Fall von einem hungrigen Vampir angeknabbert worden war. Ein Schuß in den Rücken hatte den Tod verursacht, ein Schuß, der schon vor ein paar Tagen abgefeuert worden sein mußte, wie sich leicht feststellen ließ.

      *

      »Die Leiche konnte einwandfrei identifiziert werden«, sagte Superintendent Needle, als er vom Telefon zurückkehrte. »Es handelt sich tatsächlich um Herman Briggs.«

      »Und wann wurde er erschossen?« wollte Josuah Parker wissen. Er befand sich zusammen mit Needle und Agatha Simpson in der Stadtwohnung von Mylady und reichte gerade einige Kreislaufbeschleuniger. Nachdem der Butler sich befreit hatte, war Needle von ihm informiert worden. Zu seinem Leidwesen hatte der Butler Kathy Porter im Haus nicht gefunden. Nach Lage der Dinge war sie kurz nach der Sprengung der Tür aus dem Haus geschafft worden. Ihr jetziger Aufenthaltsort war nicht mal zu erahnen.

      »Mister Briggs wurde vor etwa zwei Tagen erschossen«, beantwortete Needle die Frage des Butlers. »Diese Vampire dürften sich danach in seinem Haus eingenistet haben.«

      »Sie müssen von der Ausstattung der Kellerräume gewußt haben«, meinte der Butler. »So etwas entdeckt man nicht rein zufällig.«

      »Natürlich«, pflichtete Needle dem Butler bei, »der oder die Mörder müssen das Haus genau kennen. Leider ist dieser Personenkreis, der um die Keller weiß, recht groß, wie ich gerade hörte.«

      »Dieser Mister Briggs muß ja einen recht eigenartigen Geschmack gehabt haben«, warf Lady Simpson ein, »seine Horrorfilme dürften auf ihn abgefärbt haben.«

      »Nach ersten Auskünften fanden in diesen nachgestalteten Gewölben recht ungewöhnliche Partys statt«, sagte Needle. »Es steht bereits fest, daß Ausstatter und Dekorateure seiner Filmgesellschaft die Kellerräume hergerichtet haben.«

      »Das ist für mich bereits Vergangenheit«, stellte Lady Agatha grimmig fest. »Wie stellen Sie sich die Zukunft vor, Superintendent? Was werden Sie unternehmen?«

      »Unsere Ermittlungen laufen auf Hochtouren, Mylady.«

      »Sie sind also keinen Schritt weitergekommen«, präzisierte die kriegerische Dame. »Demnach bleibt wieder mal alles an Mister Parker und mir hängen.«

      »Ich bin mir nicht sicher, Mylady, ob Sie einen wesentlichen Schritt vorangekommen sind«, wagte Needle einzuwerfen.

      »Wem verdanken Sie denn das Aufspüren dieser nachgemachten Gewölbe, Superintendent?« fauchte Lady Agatha ihn daraufhin gereizt an. »Sie würden doch noch immer danach suchen, nicht wahr? Wem verdanken Sie das Aufspüren der Leiche von Mister Briggs? Ohne Eigenhilfe säße Mister Parker doch noch immer fest.«

      »Mister Briggs ist tatsächlich von der Liste der verdächtigen Personen zu streichen«, meinte Needle ein wenig kleinlaut.

      »Und was ist mit Mister Morgan Patch, auf dessen Grundstück Mister Parker niedergeschlagen wurde?«

      »Er steht unter Beobachtung, Mylady. Er gestattete uns übrigens eine intensive Hausdurchsuchung. In seinem Haus konnte Miß Porter nicht gefunden werden, leider!«

      »Na also!« Lady Simpson nickte nachdrücklich. »Was haben Sie erreicht, Superintendent? Nichts! Diese mörderischen Vampire laufen immer noch frei herum und halten meine Gesellschafterin fest.«

      »Die Täter dürften sich recht bald melden, Mylady.«

      »Um von mir die hunderttausend Pfund zu erpressen.« Agatha Simpson griff nach dem Glas und nahm eine kleinen Schluck von jenem belebenden Trank, den Parker ihr serviert hatte. »Es geht mir nicht um das Geld, damit wir uns nicht mißverstehen, Superintendent. Ich habe Angst, daß man mir selbst nach der Zahlung dieser läppischen Summe Miß Porter nicht zurückgibt. Das ist es! Ich mache mir Sorgen.«

      »Ich bin selbstverständlich für jede Anregung dankbar«, rang Needle sich ab. Sein Gesicht hatte einen gequälten Ausdruck angenommen. Leicht schien ihm der Satz nicht gefallen zu sein.

      »Man sollte möglicherweise geduldig auf eine Nachricht der Vampire warten«, schaltete der Butler sich ein. »Es dürfte inzwischen klar sein, daß es in diesem Fall nicht um die Auseinandersetzung zweier miteinander verfeindeter Filmgesellschaften geht.«

      »Sie haben es mit ganz normalen Mördern und Erpressern zu tun«, fügte Lady Simpson hinzu und musterte den Superintendent mit kritischem Blick.

      »Es empfiehlt sich vielleicht, Sir«, wandte Parker sich an Needle, »Ermittlungen in der Richtung anzustellen, ob über Lady Simpson hinaus auch noch andere Personen erpreßt werden. Der Mord an dem Schauspieler könnte eventuell nur als Einschüchterung gedacht gewesen sein, um die Zahlungsbereitschaft zu erhöhen.«

      »Die Täter müssen in der Filmbranche zu suchen sein«, erlaubte sich Needle zu sagen, was sich als recht leichtsinnig erweisen sollte. Agatha Simpson produzierte einen ironisch-abfälligen Blick.

      »Innerhalb der Königlichen Familie werden sie zu suchen sein«, meinte sie dann amüsiert. »Ihre Einsichten, Mister Needle, sind ja direkt beklemmend gut. England darf beruhigt sein, solange es Kriminalbeamte wie Sie gibt.«

      *

      »Ich kann diesen Needle nicht ausstehen«, stellte die Detektivin fest, nachdem der Superintendent das Feld geräumt hatte. »Was halten Sie von ihm, Mister Parker?«

      »Er dürfte Myladys Spott nicht ganz verdient haben.«

      »Und warum nicht? Was hat er denn schon erreicht?«

      »Nicht mehr und nicht weniger als meine bescheidene Person, Mylady um der Wahrheit die verdiente Ehre zu geben.«

      »Papperlapapp! Sie haben schließlich Briggs Leiche gefunden. Und dann diese Kellergewölbe.«

      »Ein erfreulicher Umstand, Mylady.«

      »Er reizt mich eben«, sagte die ältere Dame. »Widersprechen Sie nicht dauernd, Mister Parker! Vergeuden Sie nicht Ihre Energien!«

      »Wie Mylady befehlen.«

      »Was können wir für Kathy tun?«, wollte Agatha Simpson wissen. »Ich hoffe, Sie lassen sich recht bald etwas einfallen.«

      »Ich werde mich wie immer bemühen, Mylady.«

      »Zum Teufel mit Ihrer Höflichkeit. Ich möchte Vorschläge hören! Wer weiß, wie es dem armen Kind inzwischen geht. Sie befindet sich in der Hand von mörderischen Vampiren. Wo können wir sie finden?«

      »Mylady waren so frei, den Kreis der möglichen Täter abzugrenzen.«

      »Ich tippe auf Morgan Patch«, erklärte Parkers Herrin rund heraus. »Dieser Manager scheint mir nicht ganz sauber zu sein.«

      »Mylady denken an bestimmte Verdachtsmomente?«

      »Ich verlasse mich auf mein Gefühl«, redete Agatha Simpson weiter. »Dieser Mann kennt sich in der gesamten Filmbranche aus. Er dürfte wissen, wo Geld zu holen ist.«

      »Würde Mister Patch einen seiner besten Klienten umbringen? Der Schauspieler Rob Penwood dürfte einen ansehnlichen Prozentsatz seiner Gage an Mister Patch bezahlt haben.«

      »Patch will eben mehr. Sehen Sie, wenn ich dieses Thema abzuhandeln hätte, Mister Parker, würde ich an die Geldgier denken. Morgan Patch ist der Agent von Künstlern, die durch die Bank recht gut verdienen. Er hingegen bekommt nur Prozente dieser

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