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billiger zu haben sind als vergleichbare Wohnmobile mit Dieselaggregat.

      Die Leistung des Motors sollte dem Gesamtgewicht angemessen sein. Als Faustregel gilt: maximal 50 kg pro kW bei Fahrzeugen bis 3,5 t und maximal 75 kg pro kW bei schwereren Reisemobilen. Auch wenn man mit dem Wohnmobil ein gemütliches Tempo bevorzugt, so kann es doch nerven, wenn man an jedem Berg so stark zurückfällt, dass man permanent von Lastzügen überholt wird, die dann kaum mehr als 2 m vor einem wieder einscheren. Außerdem kann es längerfristig günstiger sein, etwas mehr in Hubraum und PS zu investieren, als völlig untermotorisiert zu reisen und das Aggregat ständig zu überfordern, sodass bereits nach wenigen Jahren teure Reparaturen (Zylinderkopf) fällig werden oder gar ein Austauschmotor.

      Die Motorisierung sollte dem Gewicht des voll beladenen Fahrzeugs angemessen sein (025wh lc)

      Antrieb

      Unter den Reisemobilen bis 3,5 t hat sich bei etwa 80 % der Fahrzeuge der Frontantrieb durchgesetzt. Seine Vorteile für eine bessere Raumnutzung liegen auf der Hand:

      > Der komplette Antrieb samt Tank liegt vorne.

      > Hinter dem Fahrerhaus befindet sich ausschließlich der Wohnbereich.

      > Im Fahrerhaus ist kein Motorbuckel.

      > Durchgang und Wohnbereich werden nicht durch Kardantunnel behindert.

      > Das Fahrzeug lässt sich mit verschiedenen Rahmen kombinieren.

      Die Vorteile des Heckantriebs (bessere Traktion auf glattem Grund und am Berg) überwiegen gegenüber dem Raumvorteil erst bei höheren Gewichten. Allerdings sollte man darauf achten, dass man beim Frontantrieb durch Anbauten wie Heckträger und falsches Beladen die Gewichtsverteilung nicht zu negativ beeinflusst. Die Last auf der Vorderachse sollte nicht wesentlich unter 50 % des Gesamtgewichts liegen.

      Der Wendekreis von Wohnmobilen mit Frontantrieb muss nicht unbedingt größer sein als bei solchen mit Heckantrieb; er wird stärker durch den Radstand beeinflusst.

      Zulässiges Gesamtgewicht (zGG), Nutzlast und Federung

      Polizeikontrollen zur Urlaubszeit haben gezeigt, dass ein großer Teil der Wohnmobile überladen ist – manche sogar ganz erheblich. Die Fahrzeuge werden zwar nicht sofort auseinanderbrechen (obwohl ich selbst das schon erlebt habe – sogar ohne Überladung), aber Komfort und Sicherheit leiden erheblich. Fahrzeuggewicht, Motorleistung, Bremskraft, Fahrverhalten und Federung müssen zusammenpassen, da sonst das Risiko schwerer Unfälle drastisch steigt. Leergewicht, zulässiges Gesamtgewicht und die sich daraus ergebende Zuladung (Nutzlast) verdienen daher besondere Beachtung. Achtung: Auch wenn das zulässige Gesamtgewicht eingehalten wird, kann die Belastung einer Achse erheblich überschritten werden. Beachten Sie daher bei der Zuladung unbedingt die Achslasten und wie sich diese beim Beladen verändern.

      Heutige Wohnmobile werden meist für mindestens 3,49 t zugelassen und bieten daher mehr Zuladungsreserven als viele ältere Modelle. Da jedoch zunehmend Sonderausstattung eingebaut wird und überdies Sportgeräte und mehr Vorräte mitgenommen werden, sind die Lastreserven trotzdem nicht immer ausreichend. Besonders bei Fahrzeugen unter 3,5 t sollte man die Nutzlast kritisch prüfen. Als minimale Lastreserve für den Familienurlaub gelten 600–700 kg oder 20 % des zulässigen Gesamtgewichts; optimal wären 1000 kg oder 25–30 % des zGG. In jedem Fall ist es besser, ein langsameres Fahrzeug (über 3,5 t zGG) mit höherer Nutzlast zu fahren, als überladen in den Urlaub zu starten und Probleme oder gar einen Unfall zu riskieren. Allerdings ist bei diesen Fahrzeugen zu beachten, dass sie einen entsprechenden Führerschein erfordern.

      Federn

      Die Basisfahrzeuge der verschiedenen Hersteller sind überwiegend mit Blatt- oder Parabelfedern und Schraubenfedern ausgestattet. Der für diese Federn verwendete Stahl besitzt eine hohe Festigkeit und Elastizität, die er einer speziellen Legierung mit Silizium und einer gleichmäßigen Verteilung von Kohlenstoffmolekülen verdankt. Doch selbst hochwertige Originalfedern verlieren unter Dauerbelastung mit der Zeit an Spannkraft. Zusätzlich neigen Wohnmobile durch den hohen Schwerpunkt des Aufbaus zu erhöhten Wank- und Nickbewegungen. Um Sicherheit und Komfort zu erhöhen, kann man sein Fahrzeug mit verschiedenen Systemen nachbessern. Sie werden entweder zusätzlich zur Originalfeder verbaut oder ersetzen diese komplett. Von größter Wichtigkeit ist dabei, dass man nicht nur die Federung verstärkt, sondern auch die Stoßdämpfer darauf abstimmt. Sonst kann es passieren, dass trotz TÜV-geprüfter Zusatzfederung das Fahrzeug schlicht in zwei Teile zerbricht.

      Zusatz-Blattfeder

      Die Zusatz-Blattfeder ist eine gute Lösung bei permanent hohen Hecklasten wie zum Beispiel einem Motorradträger. Sie hat allerdings von allen Federsystemen das größte Eigengewicht, was wiederum zur Verringerung der eigentlichen Nutzlast führt. Zudem ermüdet die Zusatz-Blattfeder längerfristig ebenso wie die Hauptfederung. Da die härteren Federkräfte voll auf den Fahrzeugrahmen übertragen werden, leidet zudem der Fahrkomfort, und der Rahmen wird stärker belastet. Zusatz-Blattfedern sind zwar eine einfach zu montierende und günstige Lösung, können aber bauartbedingt nicht einer wechselnden Zuladung angepasst werden und sind daher bei geringerer Belastung zu hart.

      Zusatz-Schraubenfeder

      Alternativ zur Blattfeder eignen sich als Zusatzfedern für Reisemobile mit hoher Hinterachsbelastung auch Schraubenfedern. Sie können das Absacken des Fahrzeughecks deutlich verringern. Auch die Empfindlichkeit gegen Seitenwind sowie Nick- oder Wankbewegungen werden reduziert. Schraubenfedern entlasten die Originalfedern und verstärken die bestehende Gesamtfederung gleichmäßig. Sie sind günstig, schnell zu montieren und leichter als Blattfedern. Ihr spezieller Vorteil gegenüber der Blattfeder ist die geringere Geräuschentwicklung, da keine Quietschgeräusche durch Reibung entstehen. Für Reisemobile besonders geeignet sind Zusatz-Schraubenfedern mit progressiver Kennung. Diese Schraubenfedern haben eine geringere Anfangsspannung, wodurch sich das Fahrzeug in unbeladenem Zustand weicher und komfortabler fährt. Mit zunehmender Einfederung steigt ihr Widerstand an, um das Fahrzeugheck auch bei wachsender Zuladung zu stabilisieren. Die Zusatzschraubenfeder ist verschleiß- und wartungsfrei. Wegen der Änderung des Fahrwerks sind nach der Montage eine TÜV-Abnahme und ein Eintrag in die Fahrzeugpapiere notwendig.

      Zusatz-Luftfeder

      Zusatz-Luftfedern sind variabler als Blatt- oder Schraubenfedern. Sie werden zwischen Fahrzeugrahmen und Achse montiert. Die Original-Stahlfedern übernehmen weiterhin die Hauptlast, die zusätzliche Luftfeder mit variablem Druck sorgt bei jeder Beladung für Komfort und Sicherheit. Da die Originalfederung weiter funktioniert, bleibt das Fahrzeug auch bei Ausfall der Zusatzluftfederung voll betriebsfähig. Bei der Zusatzluftfeder ist der Federdruck nicht konstant, sondern kann in den Luftbälgen mittels eines 12-Volt-Kompressors beliebig variiert werden. Dies erfolgt komfortabel aus dem Fahrerhaus heraus und ist sogar während der Fahrt möglich. Die Luftfederung erlaubt daher eine optimale Anpassung an verschiedene Beladungszustände. Ein Überströmstopp verhindert, dass in Kurven die Luft von einem Balg zum anderen strömt. Das bedeutet auf Knopfdruck bessere Kurvenstabilität und mehr Fahrsicherheit. Das Fahrverhalten wird komfortabler, Wank- und Nickbewegungen werden erheblich reduziert.

      Balgen und Federn

      Je nach Anforderung werden verschiedene Balgentypen verwendet. Beim Doppelfaltenbalg bestimmt eine Einschnürung in der Mitte die Richtung des Einfederns. Er ist daher komplett zusammengedrückt sogar als Anschlagbegrenzer zugelassen und bietet somit Notlaufeigenschaften selbst ohne Luftdruck. Er ist also besonders robust und betriebssicher.

      Beim Kegelbalg hat der untere Teil einen geringeren Durchmesser und taucht daher in den oberen Balg ein, sodass sich der Gummischlauch außen über den Kolben stülpt. Auf diese Weise sind beträchtliche Hübe und sogar Kreisbahnen (AL-KO-Zusatzluftfeder) möglich. Da der

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