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Reise Know-How Wohnmobil-Handbuch. Rainer Höh
Читать онлайн.Название Reise Know-How Wohnmobil-Handbuch
Год выпуска 0
isbn 9783831747139
Автор произведения Rainer Höh
Жанр Книги о Путешествиях
Серия Sachbuch
Издательство Bookwire
Hat man bereits Erfahrung, weiß man sicher, dass man für den Wohnmobil-Urlaub geschaffen ist, und hat man herausgefunden, welche Art von Wohnmobil den eigenen Vorstellungen entspricht, dann hängt die Entscheidung über Kauf oder Miete in erster Linie davon ab, ob rein rechnerische oder mehr emotionale Argumente schwerer wiegen und wie häufig und lange man es nutzen wird. Soll das Wohnmobil nur 3–4 Wochen im Jahr seinen praktischen Zweck erfüllen und möglichst kostengünstig sein oder wird das „Nomadenleben“ zu Passion? Im ersten Fall wird man eher mieten, da sich ein eigenes Wohnmobil rechnerisch dann kaum lohnt.
Im zweiten Fall wird man sich eher für einen Kauf entscheiden, denn der „mobile Zweitwohnsitz“ soll individuell ausgestaltet werden und möglichst jederzeit startklar zur Verfügung stehen. Eine wichtige Rolle spielt auch die Frage, ob man an die Hauptsaison gebunden ist, denn in der Nebensaison kann die Miete für ein Wohnmobil um 50–60 % niedriger sein.
Nüchtern gerechnet kostet ein neu gekauftes Wohnmobil inkl. Wertverlust, Wartung, Zinsen etc. im Durchschnitt etwa 5000 € pro Jahr. Für den gleichen Preis kann man ein entsprechendes Fahrzeug etwa zwei Monate lang mieten!
Fazit: Je öfter und länger Sie das Wohnmobil nutzen und je mehr Sie auf die Hauptsaison angewiesen sind, desto eher rechnet sich ein Kauf. Je weniger Urlaub Sie haben und je mehr Sie die Nebensaison nutzen können, desto vorteilhafter wird die Miete. Aber was spricht sonst für Kauf oder Miete?
Vorteile des Mietens
> In den meisten Fällen deutlich günstiger.
> Kein Risiko eines teuren Fehlkaufs.
> Wohnmobilreisen in Übersee sind einfacher möglich.
> Man kann beliebig zwischen Wohnmobil- und Hotel-Urlaub wechseln.
> Man kann stets das für die jeweilige Reise optimale Fahrzeug mieten.
> Kein Aufwand mit Stellplatz, Wartung, An-/Abmelden, Winter etc.
Vorteile des Kaufs
> Man kann das Fahrzeug individuell ausgestalten und nachrüsten.
> Man kann jederzeit startklar sein und auch die Wochenenden nutzen.
> Man kann ohne Vorplanung spontan verreisen.
> Man kennt das Fahrzeug, ist mit Abmessungen und Fahrverhalten vertraut und kann kleine Probleme unterwegs leichter selbst beheben.
> Mit Kindern reist man im eigenen Fahrzeug entspannter, da eventuelle Verschmutzungen und Beschädigungen nicht unbedingt gereinigt bzw. behoben werden müssen.
Tipps für das Mieten eines Wohnmobils
Wo mieten?
Privatvermieter bieten ihre Wohnmobile oft über Internetportale an und sind deutlich billiger als gewerbliche Vermieter, haben aber meist ältere Fahrzeuge mit höherem Pannenrisiko und können nur selten ein Ersatzfahrzeug bieten.
Vermietringe sind Unternehmen, die Fahrzeuge privater Anbieter im Auftrag vermieten. Folglich haben auch sie oft ältere Modelle, können aber im Schadensfall meist ein Ersatzfahrzeug stellen. Gewerbliche Vermieter haben die höheren Preise, aber dafür einen modernen und gepflegten Fahrzeugpark, der kaum älter als zwei Jahre ist. Bei Pannen werden Ersatzfahrzeuge gestellt. Größere Unternehmen haben ein ganzes Netz von Stationen, sodass man dort mieten kann, wo man reisen möchte, und z. B. per Bahn anreist oder das Fahrzeug an einer Station abholt und an einer anderen zurückgibt. Tipp „Schnuppertour“: Wer noch keine Erfahrung hat, sollte vor der ersten großen Reise wenigstens einmal vorher ein Wohnmobil für eine Kurzreise im Nahbereich mieten, um erste Erfahrungen zu sammeln.
Mietkosten
Das Spektrum der Mietpreise reicht von etwa vierzig bis zu mehreren Hundert Euro pro Tag und ist stark saisonabhängig. Außerhalb der Hauptsaison sind die Preise oft um 50–60 % günstiger. Für einen ausgebauten Kleinbus oder ein kleineres Alkoven-Modell zahlt man je nach Saison etwa 60–120 € und für einen luxuriöseren Integrierten etwa 120–200 €. Hinzu kommen oft Extrakosten für Versicherung und gefahrene Kilometer, 80–150 € für die Grundausstattung (Campinggas etc.) und Endreinigung oder Aufschläge für Sonderausstattungen (z. B. Fahrradhalter, Campingmöbel).
Was bei Mietmobilen zu beachten ist
> Vergleichen Sie verschiedene Anbieter und fragen Sie nach Sondertarifen (z. B. Wochenende, Vor-/Nachsaison, Langzeitmiete).
> Welche Versicherung ist im Mietpreis enthalten bzw. extra zu bezahlen? Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko? Und mit welcher Selbstbeteiligung?
> Wie viele Freikilometer pro Tag sind enthalten? Und wie viel müssen Sie pro Zusatzkilometer bezahlen?
> Welche sonstigen Zusatzkosten entstehen (Bereitstellungspauschale, Extras, Endreinigung etc.)?
> Welche Kontrollen/Wartungen müssen Sie unterwegs durchführen (z. B. Ölwechsel)?
> Bis zu welcher Uhrzeit muss das Fahrzeug am letzten Tag zurückgegeben werden? – Achtung: Eine Überziehung kann unter Umständen sehr teuer werden!
> Sind alle wichtigen mündlichen Vereinbarungen klar und deutlich im Mietvertrag festgehalten?
> Wählen Sie das Fahrzeug lieber etwas größer als zu knapp. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Beengtheit in kleineren Fahrzeugen oft zu Problemen führt. Manche Betten sind nur für Kinder geeignet. Sind zwei Paare oder größere Gruppen zusammen unterwegs, so ist es meist sinnvoller, zwei kleinere als ein großes Reisemobil zu mieten. Das ist zwar teurer, aber wenn man vier Wochen in einem beengten Fahrzeug unterwegs ist, kann das auch gute Beziehungen belasten.
Fahrzeugübernahme
Notieren Sie sich vorher alle Fragen, die Sie bei der Fahrzeugübernahme stellen wollen. Vor allem sollten Sie sich für die Einweisung viel Zeit nehmen, auch wenn Sie darauf brennen, endlich loszufahren. 1–2 Stunden sind gewiss nicht zu viel, wenn man zum ersten Mal ein Reisemobil mietet. Stellen Sie Fragen und lassen Sie sich alles so lange erklären, bis Sie sicher sind, dass Sie die Handhabung von Heizung, Kühlschrank, das Auffüllen und Entleeren der Tanks etc. verstanden haben. Wenn gerade viel Betrieb herrscht, versuchen manche Vermieter, die Einweisung abzukürzen. Da hilft nur eins: Immer wieder beharrlich nachfragen!
Checkliste bei Fahrzeugübernahmen
> Wo sind Füllstutzen und Hauptventil des Gastanks bzw. die Gasflaschen?
> Sind alle Ablassventile geschlossen?
> Wie wird das Abwasser entleert und wo sind die Schieber und der Schlauch?
> Sind Frischwasser, Gas, WC-Chemikalien etc. an Bord?
> Wie wird der Kühlschrank ein-, aus-, umgestellt?
> Wie funktionieren Boiler, Herd, Generator, Klimaanlage etc.?
> Wo sind Reserverad, Radkreuz und der Wagenheber?
> Wie werden Öl, Kühlwasser, Scheibenwaschanlage etc. kontrolliert und nachgefüllt?
> Ist das Fahrzeug vollgetankt?
> Wo befindet sich der Ordner mit den Gebrauchsanweisungen für alle Geräte?
> Ist eine Liste mit Servicestationen, Vertragshändlern an Bord und haben Sie für Notfälle die Telefonnummer des Vermieters dabei?
> Überprüfen Sie das Fahrzeug und den Innenraum auf Schäden (Lackkratzer, Zigarettenlöcher im Polster etc.) und achten Sie darauf, dass die Schäden im Mietvertrag vermerkt werden (sonst könnte man später Sie dafür haftbar machen).
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