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gebrauchte Wohnmobile besonders begehrt. Wer einen Gebrauchten günstiger erwerben will, sucht nach Ende der Saison.

      > Gute und hilfreiche Tipps zum Kauf gebrauchter Wohnmobile bietet z. B. Promobil auf seiner Website www.promobil.de/kaufberatung/gebrauchte-wohnmobile-was-beachten-checkliste-kauf

      Welche Arten von Wohnmobilen gibt es?

      Während es auf die bisherigen Fragen recht einfache und klare Antworten gab, gerät man mit der Frage nach dem am besten geeigneten Wohnmobil auf ein sehr weites Feld. Das Spektrum der Anforderungen ist enorm: vom Strandurlaub zur Nordlandreise oder Wüstenexpedition, vom Kompaktmobil, das auch für den Alltag geeignet ist, bis zum riesigen Luxusliner, vom vielseitig einsetzbaren Modell bis zum Spezialmobil und vom preisgünstigen Familienfahrzeug bis zum geländegängigen Action-Mobil. Ebenso vielfältig und unübersichtlich ist das Angebot an Typen und Modellen, an Basisfahrzeugen und Aufbauten, an Ausstattung und Zubehör etc.

      An der Basis des Entscheidungsbaumes steht die Frage nach der erforderlichen Größe des Fahrzeugs, von der wiederum abhängig ist, ob das Fahrzeug auch im Alltag genutzt werden kann und ob seine Vorzüge mehr im Bereich der ersten oder zweiten Worthälfte liegen: mehr Wohnkomfort oder mehr Mobilität.

      Es gibt grundsätzlich zwei Kategorien: Kompaktfahrzeuge mit einer Länge von bis zu 5,50 m und mit dem Schwerpunkt auf Mobilität, die nicht unbedingt ein Zweitfahrzeug erfordern, sowie Fahrzeuge mit Wohnaufbau, bei denen sich die Priorität mit zunehmender Länge immer mehr von der Mobilität auf den Wohnkomfort verschiebt und die für den Alltag ein Zweitfahrzeug erforderlich machen. Beide Kategorien untergliedern sich in eine Reihe weiterer Typen mit spezifischen Vor- und Nachteilen.

      Wenn Sie ein Fahrzeug suchen, das in erster Linie Mobilität bietet, vielseitig einsetzbar ist und auch im Alltag genutzt werden kann, so kommen ausgebaute Kleinbusse (Kastenwagen), auch „Freizeitmobile“ genannt, oder Pritschenwagen (Pick-ups) mit abnehmbarer Wohnkabine in Frage. Je nach Modell bieten sie Platz für 2 bis 4 Personen. Die kleineren dieser Fahrzeuge sind nicht länger als 5 m, passen in jede Parklücke und fahren sich praktisch wie ein PKW. Dafür haben sie keinen separaten Waschraum, knappe Stauräume und begrenztere Vorräte an Gas und Wasser. Stehhöhe, also ein Hochdach oder Aufstelldach, sollte auch bei dieser Kategorie Voraussetzung sein.

      Aufstell- oder Hubdach

      Bei Fahrzeugen mit dieser Option kann im Wohnbereich, oder zumindest in einem Teil davon, das Dach nach oben aufgestellt werden, sodass man zum Kochen, Anziehen etc. aufrecht stehen kann. Fahrzeuge mit Aufstelldach sind daher nicht höher als 2 m und passen in jede Garage, jedes Parkhaus und jede Waschanlage. Außerdem kann man damit die Querstangen unterfahren, die Reisemobile von vielen Parkplätzen aussperren. Allerdings bestehen die Seitenwände des Aufstelldachs aus dünnem Stoff und bieten kaum Wärmedämmung.

      Alkoven

      Abgeleitet vom arabischen Wort für „Schlafnische“ bezeichnet dieser Begriff treffend die Schlafkoje über dem Fahrerhaus, die meist auch nach vorn übersteht und den Alkovenfahrzeugen daher auch den Spitznamen „Nasenbären“ eingetragen hat.

      Diese Modelle eignen sich besonders für jüngere Leute, Soloreisende oder Paare, als Freizeitmobil, für Kurzreisen oder für den Urlaub auf dem Campingplatz. Größere Kastenwagen bis 5,50 m (Breite max. 2 m) und Pritschenwagen mit Wohnkabine können (knappen!) Platz für bis zu 4 Erwachsene oder 2 Erwachsene und 3 Kinder bieten, haben einen Waschraum und Reserven für einige Tage Unabhängigkeit. Bei überwiegend standortgebundenem Urlaub kann man das Platzangebot durch ein Vorzelt erweitern. Für mehr Unabhängigkeit kann man Modelle mit Treibstoffheizung (Diesel oder Benzin) und/oder Solaranlage wählen. Beides ist sowohl einzeln als auch kombiniert möglich und sinnvoll, um die Gas- und Batteriereserven zu schonen.

      Wer mit mehr als drei bis vier Personen verreist, Wert auf Wohnkomfort legt und nicht jeden Winkel erkunden möchte, sondern lieber an schönen Plätzen etwas länger verweilen will, der wird sich für ein Fahrzeug mit Wohnaufbau entscheiden (Alkoven, teilintegriert oder integriert, s. Kapitel „Ausbaumobil oder Aufbaumobil?“ Seite 30) und braucht dann zusätzlich einen PKW für den Alltag. Dafür bieten diese Typen auch Platz für größere Familien sowie deutlich mehr Raum und Wohnkomfort. Den zusätzlichen Raum gewinnen sie nicht so sehr durch mehr Länge, sondern vielmehr durch zusätzliche Breite (etwa. 2,20–2,30 m), sodass platzsparende und fest eingebaute Querbetten möglich sind, evtl. auch durch etwas mehr Höhe sowie insbesondere dadurch, dass die Seitenwände senkrecht aufsteigen und nicht nach innen geneigt sind. Daher sind diese Fahrzeuge sperriger, bei längerem Radstand auch weniger wendig und haben einen deutlich höheren Luftwiderstand, was das Tempo verringert und den Verbrauch erhöht. Andererseits ist mehr Platz für Stauraum und Vorräte vorhanden. Zudem lassen sich die Außenwände besser isolieren (Wintercamping). Geräumige Alkovenmodelle mit fünf bis sechs Schlafplätzen müssen nicht viel teurer sein als die deutlich engeren Kastenwagen.

      Weitere Eigenschaften sowie die Vor- und Nachteile beider Kategorien werden im Kapitel „Ausbaumobil oder Aufbaumobil?“ (s. S. 30) beschrieben.

      Ein Klassiker unter den Reisemobilen: der VW-Bus – hier mit Allradantrieb und Hubdach (203wh jsh)

      Selbstausbau

      Um Kosten, Ansprüche und individuelle Vorstellungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, kann man auch einen (evtl. gebrauchten) Kastenwagen kaufen und selbst ausbauen. Geeignete Fahrzeuge sind z. B. der VW Bus T5, T6, Crafter oder LT, die Kastenwagen Fiat Ducato oder die fast baugleichen Modelle Peugeot Boxer, Citroën Jumper (mit kurzem oder langem Radstand und Serienhochdach erhältlich), Ford Transit, Iveco Daily, Renault Master oder Mercedes Sprinter.

      Diese Transporter werden als Kastenwagen (ohne Fenster) überwiegend gewerblich genutzt und sind daher mit einem Alter von zwei bis drei Jahren recht günstig zu bekommen (allerdings oft mit hohem Kilometerstand).

      Beachten Sie jedoch, dass ein vollwertiger Selbstausbau sehr viel Material und Zubehör erfordert, das nicht eben billig ist (Heizung, Kochherd, Kühlschrank, Wasserboiler, Isolierfenster, Beschläge, Armaturen etc.), und dass man sehr viel Zeit und einiges handwerkliches Geschick sowie allerlei Werkzeug benötigt. Außerdem braucht man eine geeignete Garage oder einen Schuppen mit Stromanschluss. In den meisten Fällen dürfte es sinnvoller sein, einen günstigen Gebrauchten zu kaufen, als selbst ein Fahrzeug auszubauen.

      Falls Sie dennoch selbst ausbauen wollen, achten Sie darauf, dass das Fahrzeug nicht zu alt ist, sonst könnte es passieren, dass das teure Stück, nachdem Sie viel Zeit und Geld investiert haben, bald vom TÜV aus dem Verkehr gezogen wird. Lassen Sie es daher besser vorher gründlich von TÜV, DEKRA oder einer Fachwerkstatt überprüfen.

      Beachten Sie außerdem, dass auch alle von Ihnen vorgenommenen Um- und Einbauten den Segen von TÜV oder DEKRA brauchen, damit das Fahrzeug für den Verkehr zugelassen wird! Informieren Sie sich daher vorher (und ggf. auch während der Arbeit) über die einzelnen Anforderungen – am besten durch ein Gespräch mit dem zuständigen Prüfer. Sehr nützlich und hilfreich sind die vom CIVD (Caravaning Industrie Verband Deutschland e.V.) herausgegebenen Broschüren wie z. B. „Extrablatt Fahrsicherheit“, welche man auch unter www.civd.de aus dem Internet herunterladen kann.

      Wer seinen Kastenwagen besonders preisgünstig ausbauen will, der kann in den Kleinanzeigen nach alten Wohnwagen suchen, die, z B. wenn der Aufbau schadhaft oder undicht ist, sehr billig oder sogar kostenlos abgegeben werden. Auf diese Weise habe ich selbst mein erstes Wohnmobil sehr kostengünstig ausgebaut. Allerdings ist auch das Ausschlachten ein ganzes Stück Arbeit!

      Wer bereits einen Pritschenwagen oder einen Pick-up besitzt, kann anstatt einer fertig ausgebauten

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